Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 94. (Budapest, 2001)

BODNÁR, SZILVIA: Studien zu Franz Buch

Studie und die Darstellung einer auf einem Felsen stehenden Burg. Die Untersuchung dieser Blätter kann besonders aufschlussreich sein, weil nur drei mit derselben Hand­schrift wie die Budapester Zeichnungen rückseitig beschriftet sind, eines dieser Werke war bisher in der Fachliteratur noch nicht erwähnt, und ein anderes ist auch auf dem Recto signiert. Eine der beiden Huber-Kopien Landschaft mit Brücke und Burg 11 ist einerseits dadurch interessant, dass sie mit der Jahreszahl 1545 die früheste bisher bekannte mit dem Namen Buchs beschriftete Zeichnung ist und dass andererseits auf diesem Blatt neben dem Namen das erwähnte Wort „gemacht" steht. Außer dieser mit Feder geschriebenen Inschrift befindet sich auf der Rückseite auch eine spätere Bleistift­notiz: „Fr. Buch von Ulm". Es ist deshalb bedeutend, weil auf der anderen, dieser Zeichnung sehr nahestehenden, Berliner Huber-Kopie Gebirgslandschaft 1 ^ allein die mit derselben Handschrift, mit Bleistift geschriebene Aufschrift „F. Buch von Ulm" zu sehen ist, eine frühere Signatur fehlt. Wie Katrin Achilles-Syndram festgestellt hat, ist diese Handschrift auf mehreren in Budapest befindlichen und aus der Sammlung Praun stammenden Zeichnungen erkennbar. Sie nimmt an, dass sie in der Kunsthandlung Frauenholz auf die Blätter gelangt ist, weshalb es wahrscheinlich ist, dass die beiden Berliner Huber-Kopien ebenfalls zu der Nürnberger Sammlung gehörten. 19 Das dritte Berliner Blatt ist die genaue Kopie eines nach Heemskerck gestochenen Kupferstichs von Hieronymus Cock: Der heilige Hieronymus in einer Ruinenlandschaft (Abb. 52). 20 Es verdient aus zwei Gründen Beachtung: erstens hat der Kopist auf das Vorbild hinweisend von der Signatur des Kupferstichs („Maitinus/Hemsskirc/ken inuê.") die erste Zeile übernommen, aber darunter seinen eigenen Namen geschrieben: „Martinus/Franz Buch". Damit ist dies das einzige Werk, auf dessen Recto als Signatur der Name Buch vorkommt. Seine Schreibweise weicht von der auf der Rückseite der meisten Blätter sichtbaren charakteristischen Handschrift ab, ist aber auch der Beschrif­tung auf dem Verso derselben Zeichnung nicht ähnlich. Das ist die andere Besonder­heit der Zeichnung: die Schrift auf der Rückseite ist ebenfalls alt, aber eckiger und dekorativer als die übrigen Signaturen, mit großen Anfangsbuchstaben: „Franntz Büch". 17 Kupferstichkabinett - Sammlung der Zeichnungen und Druckgraphik. Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 7952. Die den Budapester Signaturen ähnelnde Beschriftung auf dem Verso: „frantz buch gemacht" ist abgebildet in Anzelewsky, F.. - Mielke, H M Albrecht Dürer, Berlin 1984, Anhang, Abb. III; Winzinger, F., Wolf Huber. Das Gesamtwerk, München-Zürich 1979, S. 147, Nr. 194; Achilles-Syndram, a. a. 0. (Anm. 2), Nr. 226. 18 Kupferstichkabinett - Sammlung der Zeichnungen und Druckgraphik. Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 835; Winzinger, a. a. O., S. 146-147, Nr. 193; Achilles-Syndram, a. a. O. (Anm. 2), Nr. 225. 19 Vgl. Anm. 18. 20 Kupferstichkabinett - Sammlung der Zeichnungen und Druckgraphik. Staatliche Museen zu Berlin - Preußischer Kulturbesitz, Inv. Nr. 2038; Bock, E., Die deutschen Meister. Beschreibendes Verzeichnis sämtlicher Zeichnungen, Berlin 1921, S. 18, Nr. 2038, ohne Abb. Die Jahreszahl 1558 hat der Kopist auf dem Recto der Zeichnung an der Stelle geschrieben, wo auf dem Stich das Datum 1552 steht. Das bisher noch nicht untersuchte Wasserzeichen des Blattes: Hand mit Blume, ähnlich Piccard, a. a. 0. (Anm. 12), Findbuch XVII, Stuttgart 1997, Abt. V, Nr. 1670 (Riesenburg/ Ostpreußen, 1550). Bock bemerkt nicht, dass laut des Stempels (Lugt 2529) auf dem Verso das Blatt aus der Sammlung Nagler stammt. Auf der Rückseite über den Namen „Franntz Büch" stehen die Ziffern ,,68", darüber „126", letztere durchstrichen. Ich danke Dr. Alexander Dückers, dem Direktor des Berliner Kupferstichkabinetts, für die freundliche Genehmigung der Veröffentlichung dieses und des in Abb. 53 gezeigten Blattes. Photo: Jörg P. Anders.

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