Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 84. (Budapest, 1996)

ROGGE, SABINE: Griechische Jäger im Museum der Bildenden Künste. Der attische Jagdsarkophag Budapest-Split

7. Sarkophag Budapest-Split, Rückseite; im Museum der Bildenden Künste von Budapest aus den Originalteilen in Budapest und den Gipsabgüssen nach den Fragmenten in Split zusammengesetzt innerhalb der attischen Sarkophagwerkstatt verstoßen, wenn ein Thema, das im 3. Jh. n. Chr. allenfalls noch auf der Rückseite Verwendung finden kann, hier auf der Vorder­seite - also der prominentesten Seite des Sarkophages - erschiene. 34 Im übrigen gilt auch für die Hippolytos-Sarkophage, daß ausschließlich ein Eber gejagt wird - und keine anderen Tiere wie Hirsche oder Wildziegen. 35 Will man trotz der hier vorgebrachten Einwände den Sarkophag Budapest-Split immer noch der Hippolytos-Gruppe zurechnen, so stellt sich die Frage, woran der Be­trachter den Bezug zu Hippolytos denn überhaupt hätte erkennen können. 36 In welcher der Figuren auf der Vorderseite hätte er Hippolytos erblicken sollen? Und warum be­gegnen auf allen vier Kastenseiten ausschließlich Jagdszenen? Man braucht sich nur einige der attischen Hippolytos-Sarkophage herauszugreifen, um zu sehen, daß eine breite Palette an unterschiedlichsten Szenen zur Verfügung gestanden hätte, wie z. B. das Zusammentreffen von Hippolytos mit Phaidra oder mit der Amme, der Sturz des Helden, Phaidra mit der Amme im Frauengemach oder Hippolytos vor Theseus. 37 Da 34 Das umgekehrte Verfahren ist auf attischen Sk. hingegen sehr gebräuchlich. Häufig wird eine be­liebte Vs.komposititon später noch als Rs.dekor verwendet; so z.B. die Szene mit der Lösung Hektors auf den attischen Achill-Sk. (vgl. Rogge [ 1995J 65-67), oder die ehemals die Vs. schmückenden dekorativen Motive, die schließlich nur noch auf der Rs. zu finden sind (vgl. ebenda 91 ). 35 Nur in der Jagdszene, die die rechte Schs. des Sk. in Arles schmückt, werden Rehe gejagt; s. o. Anm. 33. 36 Auch Rodenwaldt (1952) 37-38 stellt treffend fest: ,.Gerade die Front dürfte nicht ohne deutlichen Hinweis auf den Mythos sein, wenn ein solcher gemeint wäre." 37 s. Rogge (1995) 77-87.

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