Tátrai Vilmos szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 84. (Budapest, 1996)

ROGGE, SABINE: Griechische Jäger im Museum der Bildenden Künste. Der attische Jagdsarkophag Budapest-Split

erhaltenen Restes läßt sich die Länge der rechten Frieshälfte genau bestimmen: Sie beträgt knapp 90 cm. Damit ergibt sich für den gesamten Kasten eine Länge von etwa 180 cm - bei einer Höhe von 96 cm. 11 In die Lücke des Vorderseitenfrieses setzen Cambi und Nagy einen Reiter. Nach Cambi sticht er mit der Lanze auf einen Hirsch oder Bock ein, der bereits auf die Hinterhand gesunken ist; ein solches Tier wird durch das zuvor schon angeführte Frag­ment in Split 12 belegt. In der Rekonstruktion von Nagy hat dieser Reiter seine Lanze gegen den Eber am linken Friesrand gerichtet. In beiden Rekonstruktionszeichnungen erscheint links neben dem Reiter noch ein im Hintergrund befindlicher Jagdgefährte. 13 All diese Figuren bringt man aber nur dann im Fries unter, wenn man ihn - wie Cambi und Nagy - um ein ganzes Stück zu lang ergänzt. Meinem Vorschlag nach muß man hier eher mit einem weiteren Jagdtier (Hirsch oder Wildziege) rechnen; man stelle sich eine seitenverkehrte Version des Jagdtieres von der linken Schmalseite vor. Auch der auf dem Fragment Be in Split 14 erhaltene Vorderhuf ist wohl nicht mit dem Pferd eines weiteren berittenen Jägers zu verbinden, 15 sondern mit diesem Jagdtier; der Huf hat anscheinend die für Wild typische Mittelteilung. 16 Das kleine, nirgendwo direkt an­passende Fragment Xa, das von Nagy wohl mit Recht der Vorderseite zugewiesen wird, läßt sich gut mit dieser Annahme in Einklang bringen; 17 erhalten hat sich auf diesem Fragment ein Teil vom Vorderbein eines Pferdes und vom Rumpf eines anderen Tieres - wohl des Jagdtieres. Die Aktion der beiden Jünglinge hinter dem Eber ist mit der so rekonstruierten Vorderseite nun auch viel logischer. Und zwar haben sie Lanze und Pfeil auf das hier einzufügende Jagdtier gerichtet und nicht auf den bereits getroffenen und zusammengebrochenen Hirsch oder Ziegenbock; es konnte ohnehin nicht recht überzeugen, daß dieser ihr Ziel sein sollte. Von der korrekten Frieslänge ausgehend, haben die beiden Jäger ihre Waffen nämlich viel zu weit nach oben gerichtet, als daß sie das niedergesunkene Tier treffen könnten. Nicht recht zu erklären ist allerdings der mindestens 18 cm lange Reliefsteg am rechten Bruchrand des Fragmentes mit der Eber­schnauze (Ac). 18 Dieser Steg wird von der Felspartie oberhalb des Hundekopfes zwar überschnitten, er überschneidet seinerseits aber die Vorderhand des Pferdes. Auch Nagy hat die Deutung dieses Steges Kopfzerbrechen bereitet. 19 11 Rodenwaldt (1952) 34 errechnete in Analogie zu den Hippolytos-Sk. in Agrigent und Arles noch eine Länge von über 2 m. 12 Fragment Bg, s. o. Anm. 9. 13 Cambi (1984) 191 begründet dies mit dem Rhythmus in der Abfolge der Figuren; und zwar wird seiner Meinung nach jeder Reiter von einem Jäger zu Fuß begleitet. 14 Cambi (1984) 190 Abb. 4 und 9. 15 Lt. Cambi (1984) 190 handelt es sich um einen Pferdehuf. 16 Leider ist die Relief Oberfläche in diesem Bereich etwas angegriffen, so daß eine definitive Aussage nicht möglich ist. 17 Arch. Mus. Split, Inv. D 43: Nagy (1992) 61-63 Abb. 16. ,x Der Steg dürfte zu lang sein, um mit der Hinterhandpartie eines steil aufgerichteten Hirsches oder Bocks in Verbindung gebracht werden zu können. Auch die Tatsache, daß er die Vorderhand des Pferdes überschneidet, diese aber wiederum auf Fragment Xa die Hinterhandpartie des zweiten Tieres, also des Jagdtieres, überschneidet, spricht gegen eine solche Verbindung. 19 Nagy (1992) 63; er fragt sich, ob eventuell eine Lanze oder ein Baumstamm gemeint sein könnten.

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