Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 60-61. (Budapest, 1983)

GARAS, KLÁRA: Sammlungsgeschichtliche Beiträge zu Raffael. Raffael-Werke in Budapest

h. 1 1/2 la. 1 pa". 87 In der Bearbeitung der Sammlung Erzherzogs Leopold Wil­helm glaubten wir diese Stelle mit Nr. 165 des erzherzöglichen Inventars von 1659 in Zusammenhang bringen zu können: es ist dort auf ähnliche Weise, je­doch ohne Meisternamen beschrieben. 88 Dieses Bild ist uns aber auch näher bekannt, es erscheint mit der aufgezeichneten Nr. 165 auf dem Teniersschen Galeriebild der Sammlung Leopold Wilhelms in Schieissheim (Abb. 57). Nun ist es uns aber gelungen diese kleine Abbildung in einem wenig bekannten ölberg­bild der umbrischen Schule zu wiedererkennen. Es ist jene Darstellung, die in drei Versionen erhalten ist, auf einem kleinen Tafelbild im Museum von Bristol, auf einem Pergamentgemälde (Miniatur) in Cleveland (Abb. 58), sowie auf einer Zeichnung der Uffizien in Florenz. Sie ist in der Literatur meist Timoteo Viti zugeschrieben und wird um 1500 datiert. 89 Das Bild bei Leopold Wilhelm, das von geringen Abweichungen abgesehen übereinstimmend gestaltet und von ungefähr derselben Grösse war, mag eine weitere, derzeit verschollene Fassung gewesen sein- wenn auch die Möglichkeit nicht auszuschliessen ist, dass es mit dem Bild in Bristol identisch ist. Die Herkunftsangaben, die Eintragung im Inventar Bartolommeo della Naves in 1638 bringen aber diese ölbergdarstellung mit Urbino und mit dem in Urbino entstandenen Raffaelschen Werk desselben Gegenstandes in Zusammenhang. Es handelt sich dabei jedoch um einigermassen wiederspruchsvolle Aussagen, da Vasaris Beschreibung nicht so ganz mit der bezüglichen Darstellung übereinstimmt. Er sagt zwar, dass das Gemälde wie eine Miniatur ist — man denke an die Miniatur in Cleveland — doch erweckt seine Beschreibung „un quadretto d'un Cristo che ora nell'orto e lontani alqu­anto i tre apostoli che dormono" den Eindruck, dass die Apostel in der Ferne dargestellt sind, — was wiederum nicht zum fraglichen Gemälde passt. Es ist natürlich wohl möglich, dass seine Angaben, wie in vielen anderen Fällen auch, ungenau sind, nicht auf Autopsie sondern auf fremder Aussage beruhen. Es ist andererseits auch vorstellbar, dass die Berufung auf Vasari bei dem Raffael zugeschriebenen ölbergbild in Bartolommeo della Naves Inventar unbegründet, lediglich eine Spekulation war. Da es sich dabei aber um ein — nach allem Anschein aus Urbino stammendes Werk handelt, erscheint das Problem recht verwickelt. War das von Vasari erwähnte und eventuell mit den erhaltenen Darstellungsvarianten übereinstimmende ölbergbild tatsächlich ein Jugendwerk Raffaels?, gab es davon Wiederholungen (und Zeichnungen) von Timoteo Viti 07 Garas: a. a. O. 1967. S. 75. 88 G a r a s : a. a. O. 1968 S. 212. „Ein klein Stuckhl von öhlfarb auff Holcz worin Christus am ölberg mit drey Apostlen so schlaffen . .. hoch 2 Span und 1 Span 7 Finger breit von einem unbekhandten Mahler". Nach den Massen hier etwas grösser als im Hamilton Inventar (wie auch bei vielen anderen Bildern, da Rahmen mit­gerechnet werden) — etwa 41,6X33,5 zu 33,5X22,4. Nach 1659 in Wien nicht mehr nachweisbar. 89 F i s c h e 1, O. : Die Zeichnungen der Umbrer. Jahrb. der kön. Preussischen Kunstsammlungen, 1917 XXXVIII. Beiheft S. 1, 171, Abb. 320. Bristol, City Art Gallery, Inv. Nr. K. 1648, öl, Holz, 31,1X21,9 1946 von F. N. Schiller, vor 1928 Sammlung Lord Semphill, London, ausgestellt London, Burlington Fine Arts Club, 1894. S. Catalogue of Oil Paintings in Bristol, 1957. S. 107 als School of Romagna. Cleveland, Museum of Art, Miniatur, Inv. Nr. 27.161, Pergament, Früher bei Colonel Cornwall Leigh, Cheshire (s. Waagen: a.a.O. 1857 S. 182), ursprünglich vermutlich Sammlung Antaldi, Pesaro. Florenz, Uffizien, Bleistiftzeichnung, 26,8X22, als Timoteo Viti? S. Disegni umbri del Rinascimento da Perugino a Raffaello. Gabinetto disegni e stampe degli Uffizi. Firenze, 1982. Nr. 78, Abb. 99.

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