Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 58-59. (Budapest, 1982)

EISLER, JÁNOS: Der Meister der Maria und des Evangelisten Johannes aus der Kalvariengruppe von Grosskönigsdorf

von E S geht unserer Skulptur mehr als zwanzig Jahre voran, und während dieser Zeit kam dieses Motiv in der Tafelmalerei von Köln schon öfters vor. Der Faltenstil von E S ist übrigens derart abweichend von den behandelten Skulptu­ren aus Köln (aus Grosskönigsdorf) — und besonders bezieht sich der Unter­schied auf seinen Figurenstil —, dass wir nur schwer verstehen könnten, wa­rum der Schnitzer bloss dieses Motiv übernahm und sich ausserdem gar nicht nach E S richtete. Im Falle einer Übernahme hätte er sich nur wegen dieses Motivs nicht an E S wenden müssen, da er zahlreiche Beispiele sowohl auf den Werken des Meisters des Marienlebens, des Meisters der Passion von Lyversberg, des Aachener Meisters des Marienlebens, als auch auf den Werken des Meisters des Sinzinger Kalvariens für die Ausformung des Faltensaumes, der von der Schulter in einem grossen Schwung, ohne Unterbrechung bis zum Boden läuft finden konnte. 43 Und wenn dieses Motiv früher wirklich von E S ausgegangen wäre, war es in Köln seit 1465 wohl bekannt wie es auch in der Niederlanden bekannt war —, infolgedessen war es nicht nötig, dass unser Meister, der die Budapester Skulpturen schnitzte, wegen dieses Details zu E S, in die Ferne beinahe ein Viertel Jahrhunderts zurückgreife. In unserer Abhandlung versuchten wir die beiden schönen Schnitzwerke aus Grosskönigsdorf, die nach Budapest gelangten in die Zeit um 1480 zu datieren. Aufgrund der mit ihnen verbundenen Stilanalyse beabsichtigten wir die Anna von Eifel-Wildenberg und beide Reliquienbüsten des Schnütgen-Museums den Werken aus der Werkstätte unseres Meisters zuzuordnen, obwohl wir diese letzteren zwei Büsten in eine wenigstens um ein Jahrzehnt spätere Zeit legen müssen. JÁNOS EISLER 43 Die Umgebung des Meisters des Marienlebens: Kreuzigung, Linz (die Abbildung im a. a. O. S c h m i d t, 38); die Umgebung des Meisters des Marienlebens: Kreuzigung, Brüssel (Schmidt : a.a.O. Abb. 39); der Meister der Passion aus Lyversberg: Ma­rienaltar, Linz (Schmidt, Abb. 51); der Aachener Meister des Marienlebens: Die Begegnung der Elisabeth mit Maria, Aachen, Dom (Schmidt, Abb. 171—174); der Meister des Kalvarienberges aus Sinzing: Kalvarienberg, Sinzing (Schmidt, Abb. 177). Hier möche ich herzlichst meinen aufrichtigen Dank dr. Maria Prokopp aus­sprechen, die meine Arbeit im Manuskript las und mich mit wertvollen Bemerkungen unterstützte.

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