Garas Klára szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 58-59. (Budapest, 1982)

EISLER, JÁNOS: Der Meister der Maria und des Evangelisten Johannes aus der Kalvariengruppe von Grosskönigsdorf

Es ist kein Zufall, dass in der Untersuchung der angenommenen gemein­samen Vorstufen und der Stilverwandschaft Jolantha Balogh unsere Skulpturen mit den Figuren der Maria und des Evangelisten Johannes des Heiligen vergli­chen hat, die zu der aus Schwerte stammenden Kreuzigungsgruppe gehören und sich heute im Landesmuseum von Münster befinden. 6 Sie stellte dabei fest, dass jene Gruppe einer niedrigeren Entwicklungsstufe angehört als die Budapester Skulpturen. Die letzteren vertreten eine entwickeltere Variante und stammen von einem bedeutenderen Meister. Wir werden noch versuchen, die Beobachtun­gen von Ludwig Baldass und Jolantha Balogh weiterzuführen, doch ist es ihr Verdienst, dass sie unsere Skulpturen in einen breiteren Stilbereich legten. In den hier folgenden Beobachtungen und in den vergleichenden Untersuchungen wird uns sehr helfen, dass in der Holzbildhauerkunst zu Ende des 15. Jahr­hunderts die graphischen Vorlagen und andere stilistische Voraussetzungen die wir aus dem Gebiet der Malerei aufzählen können, manchmal so wichtig und treffend scheinen, dass wir dadurch die engeren Zusammenhänge von Skulptu­ren beleuchten können, die wir durch einen blossen Vergleich der Skulpturen nicht erforschen könnten. Die Erforschung einer anderen Kunstgattung erscheint besonders anwendbar auch in Köln, wo der grösste Teil der Skulpturen aus dem Spätmittelalter zugrunde ging. Den Vergleich mit den auf uns gekommenen Skulpturen unterstützen zwei bedeutende Ausstellungen und die Kataloge derselben, die im letzten Jahrzehnt in einem früher unbekannten Reichtum so­wohl die Denkmäler der spätgotischen Kultur von Köln 7 als auch die des ober­und niederrheinischen Gebietes austeilten und publizierten. 8 In unserer Abhand­lung konnten wir uns zudem auf zwei wichtige Abhandungen von H. Appel 9 und auf die von H. M. Schmidt verfasste Monographie des Meisters des Marienlebens und seines Kreises stützen. 10 Auf den Budapester Skulpturen des Meisters aus Köln befindet sich ein auffallendes Detail, nämlich der Mantel obwohl durch ihn kaum weiter ge­rückte Füsse verdeckt werden auf beiden Skulpturen den im vorgesetzten Knie sanft eingebogenen Fuss ahnen lässt. So sieht man, dass neben dem Mantelsaum der Maria, der vom Haupt bis zum Fuss läuft, der Faltenwurf auf dem rechten oberen Bein ausgeglättet wird, bei dem Evangelisten Johannes aber der linke, nach vorne tretende Fuss sich plastisch trennt vom Mantel, dieser zwei grössere Faltenwürfe bildet und den anderen Fuss völlig bedeckt. Das Schema der Dra­perie der Maria ist in seinen Grundlinien auf der Kreuzigungstafel des Meisters der Sankt Georgslegende (Bonn, Paulushaus, Jesusherz-Kapelle, Abb. 35) 11 zu sehen; von der rechten Schulter der unter dem Kreuz stehenden Maria fällt der Mantelsaum in einem sich ohne Unterbrechung bildenden Faltenwurf hinunter. G B a 1 o g h, J. : Statues gothiques allemandes. Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts 29 (1966) S. 25—68., Abb. 44. 7 Herbst des Mittelalters. Spätgotik in Köln und am Niederrhein. Kunsthalle Köln, 1970. 8 Spätgotik am Oberrhein. Karlsruhe, 1970. 9 Appel, H. : Studien zur Niederrheinisch-Kölnischen Plastik der Spätgotik. Teil I.: Die Bildwerke des Kölner Dombaumeisters Konrad Kuyn. Wallraf-Richartz Jbuch 10 (1938) S. 91—138; Teil II.: Ein Kölnischer Schnitzaltar in Kornelimünster. Wallraf­Richartz Jbuch 34 (1972) S. 45—76. 10 Schmidt, H. M.: Der Meister des Marienlebens und sein Kreis. Studien zur spätgotischen Malerei in Köln. Düsseldorf, 1978. 11 Reproduziert: Schmidt, H. M.: a.a.O. S. 79—80. Frühere Literatur: im Ka­talog, Nr. 26/a; S. 218—220.

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