Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

berechtigt« auftreten lässt.das Kubisierende in der summarischen Auffassung der Halbfigur des aus Wolken auftauchenden Engels (der niedriger placiert ist als auf dem Fresko) und ganz besonders das erwähnte Übergehen der Bleistiftlinien mit hart angesetzten und verlaufenden Federzügen erscheint für Palko wenigstens befremdend. Es lässt sich deshalb nicht ausschliessen, dass es sich um eine Kopie entweder nach Palkos Zeichnung oder noch eher erst nach dem ausgeführten Fresko handelt . Durch die »kubisierende« Tendenz der Formgebung hängt allerdings eben mil dieser fraglichen Zeichnung eine flotte, primäre Bleistiftskizze eines vorgebeugten muskulösen Männeraktes ziemlich eng zusammen, bei dem die Zuschreibung an Palko nur auf einer alten Namensbezeichnung fusst . 70 Ohne Bedenken kann man dagegen die traditionelle Attribut ion bei einer ener­gischen Bleistiftzeichnung eines Priesters, vielleicht eines Jesuitens, annehmen, der in Untersicht gesehen und also wohl für ein Fresko bestimmt war. Kr kniet mit ausgebreiteten Armen und erhobenem Kopf, zu einer himmlischen Erscheinung aufblickend (Abb. 58— 59). 71 Eine Verbindung mit den St. Niklas-Fresken ist zwar möglich, aber nicht nachweisbar. 72 Nach Ausmalung des Kuppelraumes der Niklaskirche wurde Palko zu einer wichtigen Aufgabe in Dresden aufgefordert. Durch Heineckens Vermittlung wurde zur Ausschmückung der Katholischen Hofkirche im Jahre 1752 aus Neapel Gregorio Guglielmi berufen. Sein Fresko in der Kapelle des hl. Johann von Nepomuk, das er unmittelbar nach seiner Ankunft in Dresden ausgeführt hat. stiess jedoch auf ein so starkes Missfallen des Königs, dass es gleich wieder abgetragen werden musste. Mit einem neuen Gemälde sollte zu erst Stefano Torelli beauftragt wer­den, dann aber entschloss man sich für Palko. 73 Den »primo pensiero« der Komposition Palkos stellt eine hinreissend drama­tische, flotte und bravúrosé Bleistiftskizze mit der Apotheose des hl. Johann von Nepomuk in der Prager Nationalgalerie dar. 74 Dass sie in der Tat für diese Kapelle bestimmt war. bezeugen zwei kleine Aufzeichnungen der Kuppelform auf dem Grundriss eines Sechsecks mit betonter Querachse. Nach dieser ersten Idee sollten auch die gemalten Rippen der Kuppel, die in der einheitlichen Fläche des Freskos durch dichte Wolken verhüllt sind, bis zum Scheitel verlaufen, ähnlich wie auf Stefano Torellis Fresko mit der »Anbetung des Kelches« in der gegenüber stehenden Kapelle, wo die Rippen bloss teilweise durch Ideine Wolken unterbrochen sind. 75 70 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 24171. Bleistiftzeichnung, 850x105 nun. Aus der ehemaligen Sl. des Nationalmuseums. 71 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 1528. Bleistiftzeichnung, 160x 182 mm. (EC 2460a). Bezeichnet nachträglich mit Feder: »Falko«. Aus dem Naehlass des Mains Vaclav Kroupa. 72 Eine Zeichnung des hl. Ignatius, sowie eine andere, den hl. Ignatius in Ver­zückung darstellend, befand sich (mit einer Verkündigung Maria und einem hl. Petrus) in der Sl. des Wilhelm ( tottl. Becker im Jahre 1819 in Leipzig ; Garas, K. : (1961 ), 247. 7a H e i n e c k e n, C. H.: Nachrichten von Künstlern und Kunstsachen. I, Leipzig, 1768. 50; II, 1769, XXIV; Garas, K. : Gregorio Guglielmi. Acta Históriáé Artium. IX, Budapest, 1963. 270, 290- 291, Anm. 10. 74 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 1526. Bleistiftzeichnung, 266x 173 mm. Aus dem Naehlass des Malers Vaclav Kroupa. 75 H e m p e 1, E. : Gaetano Chiaveri. Der Architekt der Katholischen Hofkirche zu Dresden. Dresden, I 955. 94, Abb. 74; H entsehe 1, W. : Denkmale sächsischer Kunst. Die Verluste des zweiten Weltkrieges. Berlin, 1973..146, Abb. 544. Die endgültige Fassung der Komposition hat Falko in einer prachtvollen Ölskizze, die zu seinen Spitzenleistun­gen gehört und das endgültige Studium der Komposition vorstellt (Öl auf Leinwand

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