Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)
PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner
diejenige des allmächtigen Ministers und Gründers der Dresdner Gemäldegalerie, des Grafen Heinrich Brühl (1700— 1709) warteten umsonst auf ihre Erfüllung. Im Brühischen Gartenpavillon in Dresden malte Palko ein ovales Deckengemälde mit Vertumnus und Pomona. 49 Allem Anschein nach nicht erst nach dem Gemälde, sondern nach einer Entwurfszeichnung hat wohl M. Österreich seine Radierung im Jahre 1749 ausgeführt (Abb. 52). 50 Auffallende Ähnlichkeit verbindet diese Radierung, eigentlich ein Faksimile, mit Palkos Zeichnung »Ödipus die Rätsel der Sphinx lösend« (Abb. 53), die mit der Sammlung des Grafen Brühl in die Eremitage in Leningrad gelangte. 51 Die schwungvollen, eleganten und hübschen Mädchen in gegenseitiger Wendung entfalten vor dem jungen Kavalier ein galantes Schauspiel. Die perückentragende Sphinx bekräftigt die Verwandschaft der beiden Szenen, da sie — diesmal anscheinend unmotiviert — auch auf dem Deckenbild erscheint. Die Motivverwandschaft bezieht sich sogar auf eine Dattelpalme, die sich über die Mädchen- und Puttengruppe der Ödipus-Szene wölbt und sich ebenfalls hinter der Pomona neigt. Das exklusive Thema, das Vorhandensein des Blattes in der Brühischen Sammlung (übrigens als Palkos einziges), die breit angelegte Komposition und die stilistische Übereinstimmung mit der graphischen Reproduktion des Deckenbildentwurfes führen zur Vermutung, dass es sich um den Vorwurf zu einem Wandgemälde handelt, vielleicht sogar in demselben, unbestimmbaren Gebäude des Brühischen Gartens, ja möglicherweise in demselben Räume, den die ovale Deckenmalerei krönte. Die teilweise weitläufige, graphische Ausarbeitung dieses zeichnerischen Nonfinitos. in dem die leer gelassenen Partien mit der dichten Lage verschiedenartiger, raffiniert kombinierter Striche effektvoll kontrastieren, konnte nämlich zugleich auch als Vorlage für den Stecher gedacht und geplant sein. Palko schuf ausser dem Deckengemälde in Sachsen noch weitere profane Fresken, Wand-oder Deckenbilder, als er im Jahre 1753 von Prag wieder nach Dresden zurückkehrte. Nachdem Gregorio Guglielmis Kunst auf starke Ablehnung stoss, haben an seiner Stelle Palko und Stefano Torelli nicht näher bezeichnete, insgesamt verschollene Gemälde in Brühls Landschlössern ausgeführt. 52 Auf die Aufträge für den Grafen Brühl hat Heinrich Geisler versuchsweise bei Palkos ausserordentlich interessanter, brillanten und flotten Federzeichnung hin49 Hinler dem von einer alten Frau geliebkosten Mädchen erscheint allerdings ein Adler, Attribut des Jupiter, was die Deutung des Bildes als Jupiter, in Dianas Gestali Kallisto verführend zulassen könnte, sonst aber weisen die Figuren eindeutig auf die Szene mit Vertumnus und Pomona. 50 Bezeichnet: »F. C. Palcko Pinxit Dresden — M. Oesterreich sculp. Dresden 1749« — unten: »Dipinto Neil Giardino Di Sua Eccelenza II Primo Ministre Conte Di Brühl.« 51 Leningrad, Eremitage, Inv. Nr. 8275. Federzeichnung in Bister über einer Graphitunterzeichnung, 357 X 321 mm. Bestimmung von M. V. Í) o b r o k 1 o n s k i j. Lit.: Tzbranye risunki. . . Drawings from the Collection of H. Brühl in the Hermitage Museum. Catalogue of Exhibition. Leningrad, 1971. 17, Nr. 03 ( J. I. K u z n e c o v ). 52 G a r a s, K. : Gregorio Guglielmi, 1717— 1773. Acta Históriáé Artium. IX, Budapest, 1963. 270: »Die für den Grafen Brühl geplanten Arbeiten auf den Landschlössern Pforten und Nieschwitz scheiterten ebenfalls. Wie der Galeriedirektor Heinecken ausdrücklich betonte — als Guglielmis Gönner und Brühls Kunstberater wusste er in diesen Dingen wohl am besten Bescheid —wurden auch diese Fresken von Palko und dem Bologneser Stefano Torelli ausgeführt.« - Heinecke n, C. H. : Nachrichten von Künstlern und Kunstsachen. I, Leipzig, 1768. 50; II, 1769, XXIV. SI)