Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)

PREISS, PAVEL: Franz Karl Palko als Zeichner

denen Fresken dominierten) 11 ebenbürtig ist, wurde er bisher als Zeichner noch nicht gewürdigt. Trotz manch fester Anhaltspunkte war man von einer relativen Chrono­logie ziemlich weit entfernt. 12 Es mangelte an kritisch gesichtetem Material, das nur zum Teil publiziert wurde. Palkos zeichnerisches Opus wurde durch mehrere falsche Zuweisungen verunklärt. Da er sich nämlich nicht nur im 18., sondern auch im 19. Jahrhundert einer gewissen Berühmtheit als Zeichner erfreute, wurde er zu einem viele Unklarheiten und Unsicherheiten deckenden Sammelbegriff. Dies bezeugen die nachträgliehe, manchmal begründete, manchmal aber völlig irre­führende Bezeichnungen verschiedener Blätter mit seinem Namen. Die Datierung von Zeichnungen ist, wie bekannt, schon deshalb schwierig, weil die Meister des 18. Jahrhunderts — Palkos Vorbild Troger kann in dieser Hinsicht in erster Reihe genannt werden 13 — über mehrere »modale« Ausdrucks­weisen verfügten und sie je nach Thema, Sinn und Zweck, Art und Ziel auch in demselben Zeitabschnitt einsetzten. Jede Chronologie ist aus diesen Gründen notwendigerweise relativ und problematisch. Dank den letzten Arbeiten von Klara Garas wurden Stützpunkte zur Kenntnis von Palkos Jugendwerk festgelegt, und zwar auf Grund seiner Zusammenarbeit mit Antonio Galli Bibiena als Figurálist von ziemlieh charakteristisch ausgeprägten Physiognomik und Gebärdensprache. Diese seine Staffagefiguren stehen allerdings unter starkem Einfluss Trogers und lassen sich nur durch kleine Nuancen erkennen und von ähnlichen Figuren anderer Troger-Nachfolger unterscheiden. 14 Die Zahl von Palkos Frühwerken wird zweifellos allmählich noch zunehmen. 15 Aus Trogers zeichnerischem Oeuvre ist eine Reihe von Studien architektoni­scher Fragmente bekannt. Es sind meist stillebenartig arrangierte Ruinentrümmer, öfter mit reliefgeschmüekten Vasen oder Skulpturtorsen, die als Vorlageblätter zum Zeichenunterricht an der Akademie dienten. Einige, die sich in der Sammlung der Akademie erhalten haben, scheinen tatsächlich nicht Trogers authentische Arbeiten, sondern Schülerkopien zu sein. 16 Ein solches, an Troger anknüpfendes Studienblatt mit einem Säulenkapitel und einem Giebel mit Puttenköpfen, gekenn­zeichnet durch eine fast furchtsame Sorgfalt, ist nachträglich mit Palkos Namen bezeichnet worden; auf der Rückseite ist sauber mit Rötel die Ecke einer Tür­oder Fenst erra Innung mit dem Maskaronkapitell des Seitenpilasters dargestellt. 17 Diese Zuweisung lässt sich allerdings nicht beweisen, fusste aber vielleicht auf einer begründeten Überlieferung. In diesem Fall würde es sich wohl um eine der frühesten erhaltenen Zeichnungen Palkos handeln, vielleicht schon vom Anfang seiner Wiener Jahre, um 1740 (Abb. 41). Als Maler trat Palko zum ersten Mal selbstständig vor die Öffentlichkeit mit »Judith und Holofernes« (Moskau, Puschkin Museum). 18 Das Bild wird durch die wilde Formwucht und Verschrobenheit der bizarr disproportionierten Figuren beherrscht "Kuchynka, R. : Palkovy fresky v Cechách. Památkv archeologické. XXIX Praha, 191.7, 129 ff., 165 ff. 12 Garas, C: (1971), 82. 13 Kn a b, E.: (1963), 29. "Garas, C: (1971), 65 ff., Abb. 52-56, 59-61. 15 Vgl. z. B. Sotheby et Co., Catalogue of Old Mastor Paintings. 30. VI. 1971, 50. Nr. 81, als österreichischer Maler des 18. Jahrhunderts, zweifellos von F. X. K. Palko 111 Vgl. z. B.Aschenb renne r, W. — Schweighofen Gr. : op. cit. Nr. 1 73. 17 Praha, Národní Galerie, Inv. Nr. K 12279. Federzeichnung in Bister, 118 X 178 mm. Aus der Sl. Dr. Vincenc Kramár. Lit.: P reis s, P., in : l'Arte del Barocco in Boeniia (Ausstellungskatalog), Milano, 1966. 130, Nr. 495. '«Garas, K. : (1961), 234 (Abb.), 236, 247. 5 65

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