Kaposy Veronika szerk.: A Szépművészeti Múzeum közleményei 45. (Budapest, 1975)
EISLER, HANS, ST.: Zwei österreichische Bildwerke aus dem Anfang des 18. Jahrhunderts
ZWEI ÖSTERREICHISCHE BILDWERKE AUS DEM ANFANG DES 18. JAHRHUNDERTS Die Jubileumausstellung von Maulbertsch im Jahre 1974 hatte zwei elegante Gäste zu begrüssen: die bisher einem unbekannten deutschen Meister zugeschriebene Heilige Margarete und eine andere stehende weibliche Heilige, die Leihgaben der Skulpturen-Sammlung des Museums auf der Ausstellung waren. Die beinahe lebensgrossen Statuen wurden im Jahre 1959 aus dem Naehlass des namhaften ungarischen Architekten Julius Wälder erworben. Die Inventare des Museums der Bildenden Künste beschreiben sie als Arbeiten eines in der ersten Hälfte des XVIII. Jahrhunderts tätigen unbekannten deutsehen Meisters (Abb. 70 — 71). 1 Die zwei Statuen stammen von derselben Hand; aufgrund ihrer Bewegungen, der Art, wie sie sich einander zuwenden, ist anzunehmen, dass sie demselben Altar zugehörten. Die Bildwerke gelangten in gutem Zustand in die Skulpturen-Sammlung — im Verlauf der Restaurationsarbeiten wurde ihre Fassung aufgefrischt. Das Abschleifen der originalen Farbschichten ist in grösserem Masse an der Heiligen Margarete bemerkbar: die einstigen Farben der grünen Kleidung, des grünlich-silbernen Harnisches, des innen mit Silber, aussen mit Gold bedeckten Mantels waren abgewetzt. Aus der Handhaltung und der Anordnung der Finger der Heiligen Margarete ist festzustellen, dass sie ursprünglich eine Lanze in der Hand hielt — die Ausformung der linken Mittelhand ihrer Partnerin, deren Finger kreisförmig geschlossen sind und das Holz an dieser Stelle durchbohrt ist — dies weist darauf, dass auch in ihrer linken Hand ein Attribut zu sehen war. Die Heilige Margarete wurde sehr oft mit der Heiligen Barbara zusammen dargestellt. Ohne die Gesamtwirkung der Budapester noch unbenannten Heiligen zu stören, kann man ihr in die linke Hand eine Palme legen, und neben ihren rechten Fuss einen kleinen Turm stellen. Darum 1 Im. Nr. 59. II Deutscher Meister, 1 Hälfte des XV11I.-len Jahrhunderts: Stehende Heilige. Alte Fassung, Holz, 155 ein. Erworben von der Witwe des Architekten Julius Wälder. Literatur: Le Musée Hongrois des Beaux-Arts en 1959. Bulletin du M. H. des B. A. Nr. 16, 1960. 97, 144; Üjszerzemény (Neuerwerbung). Bericht über die Restauration: Bulletin du M. H. des B. A. Nr. 19, L961 . B a 1 o g h, J.: Führer im Museum der Bildenden Künste. 1965. 75. Balogh, J. : Die ständige Ausstellung der Abteilung für Skulptur Budapest, 1966. 36. Balogh, J.: Katalog der ausländischen Büdwerke im Museum der Bildenden Künste in Budapest, (im Druck befindlich) Balogh, J.: L'exposition permanente du Departement des Sculptures Anciennes du Musée des Beaux-Arts. III. partie Bulletin du M. des B. A. Nr. 31, 1968 81, 134 Erwähnung der Statue. Ausgestellt : Die schönsten Erwerbungen der letzten 20 Jahre, 1945— 05. Budapest, Museum der Bildenden Künste. 1965. Maulbertsch und seine Zeit. Budapest, Museum der Bildenden Künste 1974. Inv. Nr. 59. 12 Deutscher Meister, 1 Hälfte des XVIII.-ten Jahrhunderts: Heilige Margarete. Alte Fassung, Holz, 157 cm. Erworben von der Witwe von Julius Wälder. Literatur wie oben.