Csánky Dénes szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 10. 1940 (Budapest, 1941)

Zoltán Oroszlán: Tanagrafiguren und ihre Genossen

nenfrisur gekämmt, rückwärts kleiner Kno­ten. Im Ohr kugelförmiges Ohrgehänge. Die erhaltenen Teile des Rumpfes sind vom Ge­wand bedeckt, dessen Faltenwurf noch gut sichtbar ist. Stammt aus Ägypten. Dieser Statuette der Koroplastik Alexand­riens zeigt ebenfalls klar den Einfluss der Terrakottenplastik Tanagras auf die ägypti­sche Kleinplastik im 1—2. Jh. v. Chr. Ähn­lich, wie die erstere Figur eine recht gute, ja ausgezeichnete Arbeit. (Für den Typ s. Winter, Typen II. S. 28. Nr. 2, 3. — Perdri­zet, Terres-cuites grecques ... Pl. XII. Lau­monier, Katalog, p. 96. pl. XXXVII.) 25. Mädchenkopf. — (Abb. 12. Graugelber Ton. Höhe 6'2 cm. Gesicht stellenweise be­schädigt.) — Nach links geneigter Mädchen­kopf, das Haar in Melonenfrisur und rück­wärts in Knoten gekämmt. Die rotbraune Farbe des Haares und die rosige Farbe des Gesichtes sind auch heute noch gut zu sehen. Nach Arndt aus Tarent stammend. Die Bearbeitung des Gesichts und des Haares lassen den Tanagrastil zur Geltung kommen. Gute Arbeit. 26. Frauenkopf mit grossem Knoten. — (Abb. 14. Ziegelroter Ton. Höhe 9 cm. Nase ergänzt, Kopf sonst unbeschädigt.) — Ein wenig nach rechts geneigter Mädchenkopf Das Haar ist in Melonenfrisur gekämmt, mit grossem Knoten, zwei Flechten fallen neben dem Nacken auf die Schulter herab. Im Haar Spuren roter Farbe. Nach Arndt aus Tarent stammend. Der schön geformte lächelnde Frauenkopf zeigt mit seiner Haartracht ebenfalls die Gel­tung des Tanagrastils. (Vergl. Winter, Typen II. S. 29, nr. 2, S. 11. nr. 4. und S. 31. nr. 6. und Kekulé: Terrakotten von Sizilien, XVI. 5. 9. XVII. 5. — Was die Haartracht betrifft, so ist unserem Köpfchen aus der Gross­plastik die Haartracht der vatikanischen Urania nahe verwandt. S. Klein, Praxiteles, Leipzig, 1898. S. 359. Fig. 72.) Gute Arbeit. 27. Grosser Mädchenkopf. — (Abb. 16. Rot­brauner Ton. Höhe 9 cm. Unbeschädigt.) — Vorausblickender Frauenkopf mit freundli­chem Gesichtsausdruck. In Wellen gekämm­tes und in der Mitte gescheiteltes Haar um­gibt das Gesicht. Das Haar liegt auf der Kopfmitte fast ganz flach und endet im Nacken in kleinem Knoten. Auf dem Kopf befindet sich ein in der Nasenlinie liegendes kleines Loch, offensichtlich zur Befestigung des aus einer anderen Form gegossenen Dia­dems. Im Ohr Ohrgehänge. Im Haar rote, am Gesicht und am Hals rosige Farbenspuren. Ein schönes Denkmal der Koroplastik von Tarent. Unser ebenfalls im Zeichen des Tanagra­stils geformter Kopf gehört zu den grösseren Exemplaren. (S. Winter, Typen II. S. 65, Nr. 5.) 28. Kleiner Frauenkopf. — (Abb. 17. Grau­brauner Ton. Höhe 3-8 cm. Unbeschädigt.) — Das ovale Gesicht ist von in Melonenfrisur gekämmtem Haar umgeben, das auf dem Kopf in grossem, kranzförmig gewundenem Knoten endet. Im Ohr Ohrgehänge. Im Haar rote Farbspuren. Nach Arndt aus Tarent. Der Kopf zeigt ebenfalls Tanagra-Einfluss, doch ist die Arbeit viel trockener, als die vorigen. Diese Haartracht kommt relativ sel­ten vor. (S. Kekulé, Terrakotten von Sizilien, Taf. XVI. Nr. 2. und für die Haartracht: Janssen, Terracottas ult Museum van Oud­heden te Leiden, 1862, Taf. VII. Nr. 34.) Die Haartracht erinnert an jene von Faustina. 29. Mädchenkopf mit Blattkranz. — (Abb. 27. Braungelber Ton. Höhe 4 cm. Unbeschä­digt.) — Junger Mädchenkopf, dessen spal­tiges, hinten in einen kleinen, runden Kno­ten gebundenes Haar ein aus Epheu und in der Mitte aus Rosen (?) gewundener Kranz um­gibt. Aus Tarent stammend. Die feinen Proportionen des Gesichtchens und sein Typ verrät, dass, wir es auch hier mit einem Beispiel des Tanagra-Stils zutun ha­ben. Der das Haar zierende Blatt- und Blü­tenkranz ist, obwohl bei unseren Tanagra­figuren bisher nicht vorkommend, sehr häu­fig bei den Figuren, die aus Tanagra stam­men. (S. Köster a. a. O. Taf. 63—64. Kekulé, a. a. O. Taf. XXXII. Nr. 2. Winter, Typen II. S. 40, Nr. 1. und S. 120, nr. 1.) Gute Arbeit. B) Hellenistische Frauen­figuren. 30. Stehende Frau. — (Abb. 42. Ziegelroter Ton. Höhe 15-8 cm. An mehreren Stellen be­schädigt. Linke Schulter ergänzt. Die linke Hand und der rechte Arm ab Schulter feh­len. Stellenweise Sinterschicht.) — Stehende, mit dem rechten Fuss etwas zurücktretende Frauenfigur. Ihr Gewand ist der unterhalb der Brust gegürtete, ausgeschnittene, bis zu den Fusspitzen reichende, an beiden Schul­tern festgesteckte Khiton, und der um den Unterkörper gewickelte Umhang, dessen eines Ende über die linke Schulter herab­hängt, das andere durch die fehlende linke Hand festgehalten wurde. Der Kopf wendet sich ein wenig nach rechts. Zwei lange Strähnen des Haares, die oberhalb der

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