Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 9. 1937-1939 (Budapest, 1940)

Jolán Balogh: Studien in der alten Skulpturensammlung des Museums der Bildenden Künste. II.

Terracotta-Pietàs, nicht nur durch die har­monisch ausgeglichene Komposition, in deren geschlossenem Dreieck­1- reiche und feine Ubergänge die belebten und unbelebten, be­kleideten und nackten, sitzenden, und liegen­den Körper miteinander verbinden, sondern auch durch die Tiefe des Ausdruckes. Es ge­lang ihm, den in sich gesunkenen, sich von der Aussenwelt zurückziehenden Schmerz, durch ein neues, schon barockartiges Mo­tiv wirklich tief ergreifend zu gestalten. Mariens Kopf ist in ein nach vorne gezoge­nes Kopftuch gehüllt, und ihr Blick, der aus dem Halbdunkel kommt, starrt vor sich, auf den Kopf des toten Sohnes hin. IV. Unter den wenigen Stücken unserer Sammlung, welche die verschiedenen Rich­tungen der nordischen Kunst verkörpern, ist eine aus Stein gemeisselte, in ihrer ur­sprünglichen Fassung strahlende Mariensta­tue (Abb. 145, 147.) die bedeutendste. Die kunsthistorische Literatur 213 kennt sie als • l- Früher, als das rechte Bein Christi noch erhalten war, gelangte die dreieckige Komposition noch viel besser zur Geltung. Das verlorene rechte Bein ruhte — nach Zeugnis einer alten Aufnahme — mit sanf­tem Schweben auf der Ecke des Sockels. 213 Lüthgen, E.: Die niederrheinische Plas­tik. Strassburg, 1917. Taf. XVIII. 1., S. 548. (von Ami ens, aus dem 14. Jahrh.); Orsz. Magy. Szépművészeti Múzeum. Űj szerzemé­nyek. (Neuerwerbungen des Museums der bild. Künste), 1914—1917. Budapest, 1917. Nr. 157. (mittelrheinischer Meister, um 1430); Baldass, E.: Neuerwerbungen des Budapester Museums der bild. Künste. Kunst und Kunsthandwerk. XX. 1917. S. 401. (rheinisch); Swarzenski, G.: A budapesti gótikus kő-Ma­donna és kapcsolata a középrajnai szobrá­szattal (Die gotische Steinmadonna in Buda­pest und ihre Verbindung mit der mittel­rheinischen Skulptur). Orsz. Magy. Szépmű­vészeti Múzeum Évkönyvei (Jahrbücher des Museums der bild. Künste). I. 1918. Budapest, 1918. S. 40—48. (mittelrheinisch, steht den Madonnen von Thorn und Bonn nahe, wel­che zwischen 1396—1434 entstanden sein könn • ten. Die Budapester Madonna ist die älteste); Petrovics, E.: A Szépművészeti Múzeum újabb szerzeményei (Neuerwerbungen des Museums der bild. Künste). Jahrbücher I. 1918. Budapest, 1918. S. 208. (mittelrheinisch); Lüthgen, E.: Gotische Plastik in den Rhein­landen. Bonn, 1921. Taf. 30. (Amiens, Mitte des 14. Jahrhunderts); Melier op. cit. No. 154., S. 30. (mittelrheinisch, um 1430); Hoff­mann, E.: Bericht aus dem Museum in Bu­dapest. Belvedere, 1922. S. 98. (mittelrhei­nisch, um 1430); Pinder, W.: Zum Problem der „Schönen Madonnen" um 1400. Jahrbuch der preuss. Kunstsammlungen. 1923. S. 152. (steht der schlesischen Gruppe nahe, ist aber eines der frühesten Exemplare der so­genannten „Schönen Madonnen". Die For­scher sucnten ihren Ursprungsort vorerst auf dem Gebiete der westlichen Kunst, vor allem in der Mittelrheingegend, neuerlich sieht man in ihr jedoch ein Werk der östli­chen deutschen Kunst. Auch die übrigen „Schönen Madonnen" und besonders die Breslauer und Krumauer Statuen werden nun hieher eingereiht. Diese Behauptung wurde allerdings bisher nur für die letzteren eingehend bewiesen, 211 bezüglich der Buda­pester Statue begnügte man sich mit Allge­meinheiten. Man sieht in ihr einen Vor­läufer der späteren, verwickelter auf­gebauten Schönen Madonnen, ohne jedoch den näheren Ort und die Zeit ihrer Ent­stehung festgelegt zu haben. In diesen Fra­gen kann uns der enge Zusammenhang 215 früher entstanden. Nach der mündlichen Mit­teilung Swarzenskis böhmische Arbeit); Zim­mermann —Deissler, E.: Vier Meister mittel­rheinischer Plastik um 1400. Städel-Jahr­buch. III—IV. 1924. S. 45. (Gehört zu den Schönen Madonnen von Thorn, Bonn, Bres­lau. Diese Gruppe ist in mittelrheinischen Gegenden um 1420—25 entstanden); Pinder, W.: Die deutsche Plastik vom ausgehenden Mittelalter bis zum Ende der Renaissance. I. Wildpark—Potsdam, 1924. S. 169. (Vorbild der Schönen Madonna von Breslau); Petro­vics E.: Képzőművészeti gyűjteményeink (Unsere Kunstsammlungen). Magyarország Vereckétől napjainkig (Ungarn von der Landnahme bis auf unsere Tage). V. Buda­pest, 1930. S. 204. (mittelrheinischer Meister, um 1430); Kieslinger, Fr.: Österreichs früh­gotische Madonnenstatuen. Jahrbuch der ös­terreichischen Leo-Gesellschaft. Wien, 1932. Taf. 15. Abb. 88. (salzburgische Arbeit, um 1435); Hekler, A.: Budapest als Kunststadt. Küssnacht am Rigi, 1933. S. 118. (Mitteilung von Jolán Balogh: entstanden um 1400); Pet­rovics Elek-Emlékkönyv (Festschrift Alexis Petrovics). Budapest, 1934. S. 231. (ostdeut­scher Künstler, Anfang des 15. Jahrhun­derts); Balogh: Die alten Bildwerke, S. 205. (der Madonnenkopf steht der Prager Büste der Anna von Schweidnitz nahe. Ostdeutsche Arbeit, um 1400); Csánky op. cit. S. 248. (ost­deutsches Werk, beeinflusst von der fran­zösischen Kunst); Wiegand, E.: Beiträge zur südostdeutschen Kunst um 1400. Jahrbuch der preuss. Kunstsammlungen. Bd. 59. 1938. S. 81. (hält die Annahme Kieslingers für überzeugend, bemerkt aber, dass die Beweis­führung weggeblieben ist). m Vgl. Pinder, W.: Zum Problem der „Schönen Madonnen" um 1400. Jahrbuch der preuss. Kunstsammlungen. 1923. S. 147—170; Oettinger K.: Böhmische Malerei und Skulp­tur um die Wende des 14. Jahrhunderts. Wiener Jahrbuch für Kunstgeschichte. Bd. X. 1935. S. 17—23. 315 Dieser Kopftypus wurde wahrschein­lich von der französischen Kunst beeinflusst. Vgl. mit dem Kopfe der Madonna auf dem

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