Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 8. 1935-1936 (Budapest, 1937)

Dionys Csánky: Tafelmalerei von Szepeshely (Zipser Kapitel) im XV.—XVI. Jahrh

der Kirche des heiligen Martin zu heben, im Jahre _1387 einen Magdalenenaltar errichtet hatte«. 1 Hieraus geht hervor, dass sich in dieser historisch bedeutungs­vollen, durch ihre romanische Architektur und ihr Wandgemälde vorteilhaft bekann­ten Kirche schon aus den Anfängen dieses Zweiges der Malerei stammende, wichtige Flügelaltarwerke befunden haben müssen. Die auf uns gelangten Flügelaltäre des Domes, welche als die ältesten Denkmäler der Tafelmalerei von Szepeshely gelten können, sind zuerst in der Einweihungs­urkunde vom Jahre 1478 erwähnt. 2 Nach der Vertreibung der Hussiten wurde näm­lich die Kirche unter den Pröpsten Johann 1 Arch, des Zipser Kapitels scrin. 4. fasc. 5. Nr. 1. Mitgeteilt von Dr. Martin Pirhalla. A szepesi prépostság vázlatos története. Lőcse, 1899. S. 62. 2 Hier drucken Wir die in Frage kommenden Teile dieser in unserer kunsthistorischen Literatur bisher noch unausgenützten Ur­kunde ab : »Altaria vero in eadem Ecclesia erecta, & constructa : Primum, & magnum Altare in Choro, ad honorem Dei Omnipo­tentis, & intemeratae Genitricis Christi ; nec non in nomen, & memóriám SS. Martini Confessoris, & Pontificis ; altare aliud majus inter stalla in latere Ecclesiae ad Aquilonem in nomen, & memóriám S. Mariae ; altare retro stallum Praeposituale in nomen, & me­móriám S. Crucis ; altare majus ad Meridiem in latere Ecclesiae in nomen, & memóriám SS. Ioannis Baptistáé, & trium Regum Gas­paris, Melchioris, & Balthasaris(;) altare, quod est penes murum in eodem latere de­scendendo, in nomen, & memóriám BB. Petri, & Pauli Apostolorum ; aliud altare ibidem descendendo penes columnam est in nomen, & memóriám B. Michaelis Archangeli, & omnium Fidelium Defunctorum ; altare sub turri versus Meridiem in nomen, & memó­riám S. Bartholomaei Apostoli, aliud altare sub alia Turri versus Aquilonem in nomen, & memóriám S. Laurentii Martyris ; altare ibidem ascendendo versus aram S. M. V. penes columnam est in honorem S. S. Ursulae, Catharinae, Dorotheae, nec non omnium Virginum ; altare ibidem adhuc penes co­lumnam aliam ex opposito portae Ecclesiae versus Aquilonem, est in nomen, & memó­riám SS. Regum Stephani, Emerici, & La­dislai, nec non omnium Confessorum ; Altare, quod est superius in Cancello inter duas Turres, est in nomen, & memóriám Sanctae & individuae Trinitatis praedictae, eodem die, & aliis diebus sequentibus féliciter de­dicata extiterunt.« Arch, des Zipser Kapitels, scrin. 9. fasc. 5. Nr. 73. Hrsg. von Carolus Wagner : Analecta Scepusii sacri et profani pars I. Viennae, 1774—78. 347—351. 1. (XXXVII. Collegiata Ecclesia S. Martini de Scepus. postquam ampliata, & perfecta est, denuo consecratur per Ladislaum de Syroka suffraganeum Episcopi Agriensis. Anno Do­mini 1478. — Ex apographo —) Stock 1 und Kaspar Back von Berend in der Zeit zwischen 1462—1478 erweitert, mit 11 Altären ausgestattet und am 25. Oktober 1478 wieder geweiht. Diese für die heimische Kunstgeschichte ausserordent­lich wichtige Urkunde nennt und be­schreibt die 11 Altäre wie folgt : zu Ehren des hl. Martin errichteter Hauptaltar, ein Marien- und ein Heiligenkreuzaltar, weiterhin die Altäre Johannes des Täufers, Peters und Pauls, des Erzengels Michaels, des hl. Bartholomäus, des Märtyrers St. Laurentius, der Allerjungfrauen, der unga­rischen Heiligen, Stephan, Emerich und Ladislaus und der Heiligen Dreifaltigkeit. Von den erhaltenen Altären hat man schon mehrere mit jenen der Einweihungsurkunde in Beziehung zu setzen versucht, obwohl nach Massgabe des stilkritischen Sachver­halts nur zwei Altäre und ein Fragment aus dem Jahre 1478 stammen können. Wir meinen die 12 Flügelbilder des gegen­wärtigen Hauptaltars im Dome, den Altar des Erzengels Michael und das im Sank­tuarium hängende, 1876 als Tafelbild ein­gerahmte und ursprünglich aus dem Flügel­altar herausgeschnittene Brustbild Stephans des Heiligen. Somit bilden die, auch in der Einweihungsurkunde erwähnten und erhalten gebliebenen Altäre die ältesten datierbaren Denkmäler der Malerei von Szepeshely, mit denen wir in Ermanglung anderer Vorstufen die Skizzierung der Ent­wicklungsgeschichte der Schule beginnen müssen. 2 1 Der Propst Johann (1433—1464) hat auch im kulturellen Leben seiner Zeit eine aktive Rolle gespielt. Zum ersten Male be­gegnen wir ihm im Jahre 1426, als er von Peter Rozgonyi, Bischof von Eger (Erlau) zum Domherrn und Direktor des Altars der 12 Apos­tel ernannt wird. Arch, des Zipser Kapitels, scrin. 11. fasc. 3. Nr. 46. (Doktor Martin Pirhalla: A szepesi prépostság vázlatos története. A »Szepesmegyei Történelmi Tár­sulat « évkönyve. Red. von Dr. Koloman Demkó. Szepesváralj a, 1888. S. 143.) Im Jahre 1450 stiftet er mit seinem Bruder Nikolaus, dem Pröpsten von Óbuda (Altofen), in der dortigen St. Peters-Kirche den Frohn­leichnamsaltar. (Carolus Wagner, a. a. O. S. 335—337.) 2 Die Altartafel (Marientod) der Zápolya­kapelle in Csütörtökhely darf ihrer his­torischen Beziehungen halber nicht unbe­achtet bleiben. Die um die Mitte des XV. Jahrhunderts gemalte grosse Tafel wirkt nicht nur in der Entwicklung der Zipser Schule, sondern auch im Gesamtbild un­serer heimischen Kunst befremdend und der gelungene Beweis ihres Zusammenhanges mit der Zeichnung von Erlangen (Edith Hoffmann : A régi magyarországi festészet nürnbergi kapcsolatai. A Klebelsberg Kunó

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