Petrovics Elek szerk.: Az Országos Magyar Szépművészeti Múzeum Évkönyvei 3. 1921-1923 (Budapest, 1924)

Deutsche Auszüge der im Band III enthaltenen Aufsätze

bildet. Es sind aul* den Früchten anschmie­gende Blätter, eine Fledermaus und eine sich liedernde Taube sichtbar. Letztere ist als Handhabe des Deckels gedacht. Auch diese prachtvolle kleine Schnitzerei ist in das XVIII. Jahrhundert zu setzen. Es soll mit der Alters­bestimmung der frühesten der diesmal mit­geteilten Denkmäler gegen den bisherigen Brauch, Krystallschnitzercien höchstens in das XVIII. Jahrhundert zu datieren, Stellung genommen werden. Die Neuordnung der Sammlung von antiken Gipsabgüssen. Von ANTON HEKLER. Die Sammlung antiker Gipsabgüsse un­seres Museums gelangte, seitdem keine Hoff­nung zu einer Weiterentwicklung der im Jahre 1914 einen raschen Aufschwung genom­menen Originalsammlung gegeben ist, zu grösserer Bedeutung, einerseits als wichtige Ergänzung der kleinen und lückenhaften Sammlung von Originalen, anderseits als zur künstlerischen und wissenschaftlichen Erzie­hung unentbehrliches Anschauungsmaterial. Bei der Neuordnung der Sammlung von Gipsabgüssen waren künstlerische und histo­rische Gesichtspunkte massgebend. Wir wa­ren bestrebt die einzelnen Werke so aufzu­stellen, dass sie ihre künstlerischen Werte völlig zur Geltung bringen und zugleich mit den verwandten Denkmälern verbunden, die historische Entwickelung veranschaulichen. Die Säle, deren Grösse die Skulpturen fast zu erdrücken drohte, wurden durch linnene Scheidewände in kleinere Baumabschnitte ge­teilt, welche die Absonderung historisch oder typologisch zusammenhängender Denkmäler und die Hervorhebung einzelner Meisterwerke ermöglichten. Der kalte Ton der Gipsabgüsse wurde durch die kalt-graue Farbe der Scheide­wände gemildert, die in schwarze Rahmen gefasst, einen ruhig-vornehmen Hinfergrund bilden. Die Abgüsse derjenigen Statuen, die entweder in Bronz erhallen oder auf bronzene Originale zurückgeben, wurden mit Bronze­farbe übertüncht, wodurch die künstlerische Wirkung besonders bei den letzteren wesent­lich gesteigert wurde. Der Gipsabguss hat auch einige wissenschaftlich begründete Re­konstruktionen ermöglicht (Die Tyrannen­mörder, Athena Lemnia etc). Bei den Sockeln haben wir die schwarze Farbe gewählt, wo­durch die einheitliche Wirkung der Statuen mit den schwarzgerahmten Hintergründen gesichert wurde. In ihren Formen und Proli­lierungen konnten wir wegen der schon vor­handenen, einförmigen Postamente die künsl­lerische Entwickelung leider nicht veran­schaulichen. Ebenso waren in der Beleuch­tung einige Mängel wegen des ungünsti­gen Baues der Säle unüberwindbar. Dagegen sind die Skulpturen in einigen durch hohes Seiten-Licht erleuchteten Sälen zu besonders vorteilhafter — ja sogar die Anordnung un­serer Originale übertreffender — Aufstellung gelangt, wodurch neue künstlerische Werte zur Geltung gekommen sind. Bei dem An­einanderreihen der Statuen sind wir — von einigen eingemauerten Stücken abgesehen, — der historischen Entwickelung gefolgt, was auch in der Aufstellung der Objekte betont wurde, indem die retiefartig komponierten Statuen der klassischen Zeit vor Hintergrün­den, die der hellenistischen aber frei im Raum aufgestellt worden sind. Das Gesamt­werk einzelner Künstler, typologische und stylistische Zusammenhänge, die Entwicke­lung der Porträtdarstellung wurden beson­ders hervorgehoben. Die Sammlung von antiken Gipsabgüssen kann in ihrem jetzigen Zustande nicht als ab­geschlossenes Ganzes betrachtet werden. Mit der Veränderung der Verhältnisse muss sie ergänzt und mit selbständigem Programm das Sammeln der Porträts, der römischen historischen Reliefs in die wissenschaftliche Forschung einbezogen werden. Aber auch bis dahin hat sie eine wichtige Aufgabe bei dem Universitätsunterricht zu erfüllen. Szerkeszti: Petrovics Elek (Budapest, VI., Aréna-ùt 41).

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