Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)
PETER KAPLONY: Pachom als Nachfolger der altägyptischen Weisen und Zauberer - eine Textrekonstruktion
der alten Ägypter eine Voraussetzung für das Weiterleben eines Menschen nach dem Tod. 21 Deshalb wird der Moskauer Text auch den gerechten Heiden, die Christus in die Höhe der Himmel hinaufgenommen hat, einen guten Ruf eingeräumt haben. Diese gerechten Heiden - wohlverstanden Ägypter müssen ausserdem so prominent wie Pachom selbst gewesen sein. Da denkt man unwillkürlich an die Aufzählung der altägyptischen Weisen im Papyrus Chester Beatty IV verso. Wird Pachom in die gleiche Reihe wie Hardedef, Imhotep, Neferti, Cheti, usw. gestellt, und gilt er gar als der Vollender von deren Weisheit? 22 Hat er, wie ein richtiger Prophet, auch heilende "Zauber"Kräfte? Im "Beredten Bauer" werden die Weisen mit Zauberern verglichen, die abgeschnittene Köpfe wieder ansetzen können. 23 Damit lassen sich durchaus die Wunder der Wüstenväter Dschidschoi, Milesios und Makarius des Ägypters vergleichen, die Tote zum Leben erwecken 24 oder auch des Apostels Petrus, der ein Ehepaar wegen eines Vergehens tot hinfallen lässt 25 und mit der gleichen Kraft eine Tote zum Leben erweckt. 26 Man hat den Eindruck, dass die schon oben zitierte Verherrlichung "seines (des Pachom) guten Vaters, des Herrn Jesus Christus" im Moskauer Text eine besondere Bedeutung hat (9b, 9ff). Jesus Christus steht mit dem Apostel Petrus auf dem Felsen und belehrt ihn (Petrus) über sein (Christi) Ansehen (GOOY)- E)er Begriff wird schon bei der Höllenfahrt Christi gebraucht (7a, 8) und bezeichnet wohl nicht einfach das Ansehen, sondern auch die Kraft, dank der Christus die gerechten Heiden in die Höhe der Himmel führt. Da Pachoms Mönchgemeinschaft (wie die Kirche des Apostels Petrus, 10a, 16ff.) 31 P. Kaplony, Eine neue Weisheitslehre aus dem Alten Reich (Die Lehre des Mtjj in der altägyptischen Weishcitslitcratur), Or 37 (1968), S. 39f. Vgl. entsprechend J. Leipoldt, Sinuthii vita bohairice, CSCO 41, 1906, 2 (nach Kapiteln zitiert) / H. Wiesmann, Sinuthii vita bohairice, CSCO 129, 1951, 2 (nach Kapiteln zitiert), "Schenute, der (Mann) guten Andenkens". " Pachom wäre gemäss der Formulierung der Stelle des Papyrus Chester Beatty IV verso "ihr Oberhaupt" {pij-sn tpj). Zum Weiterleben Imhoteps in der arabischen Tradition vgl. D. Wildling, Imhotep und Amenhotep, Gottwerdung im alten Ägypten, MAS 36, München 1977, S. 11 Off. (auch als Hermes Trismegistos, a.a.O., 114f). Hardedef in der römischen Kaiserzeit: H. Brunner, Djedcfhor in der röm. Kaiserzeit, Az Eötvös Loránd Tudományegyetem ókori történeti tanszékeinek kiadványai 9, Studia Aegyptiaca I, Budapest 1974, S. 55ff. Ein heidnischer Priester belehrt einen christlichen Wüstenvater: Miller, a.a.O. (Anm. 16), S. 204. S. ferner B. Porter - R.L.B. Moss - J. Málék, PM III 2 , Fase. 1, 1978, S. 572f. 21 F. Vögelsang, Kommentar zu den Klagen des Bauern, UGAÄ 6, Leipzig 1913, S. 199 f.; R.B. Parkinson, The Tale of the Eloquent Peasant, Oxford 1 991 . S. 40. 34 Chaîne, a.a.O. (Anm. 16), Nr. 225, 226, 228, 232 = Miller, a.a.O. (Anm. 16), S. 165. 176, 190, 272. Vgl. noch Chaîne, a.a.O., Nr. 100 = Miller, a.a.O., S. 406; Chaîne, a.a.O., Nr. 227; Festugièrc, a.a.O. (Anm. 9), S. 130; Drescher, a.a.O. (Anm. 10), S. 107, 11 Iff. Der auferweckte Tote Drescher, a.a.O., wurde zuvor, wie Osiris, vom Mörder (von den Mördern) zerstückelt. ?i Apg. 5, Iff. : " Apg. 9,32ff.