Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)
PETER HUBAI: Unbekannte koptische Apokryphe aus Nubien (Vorläufiger Bericht)
Unbekannte koptische Apokryphe aus Nubien (Vorläufiger Bericht) D ie Schrift, deren einen Teil wir im folgenden verhandeln wollen, kam nur einige Kilometer von dem Ort entfernt zum Vorschein, wo seinerzeit auch Edith Varga in Abdallah Nirqi an der nubischen Rettungskampagne teilgenommen hatte und wo vennutlich dieser nun schon vergessene, zu einer Apokryphe gewordene Text in allen drei Kirchen der Siedlung gekannt und gelesen worden war. Seinerzeit hatte die ungarische Expedition nicht das Glück, Handschriften zu finden, sie konnte aber auch so einige wertvolle Fundstücke der nubisch-christlichen Kultur ins Museum der Bildenden Künste in Budapest bringen. Dieser Beitrag ist eine Ehrenbezeigung für jene junge Ägyptologin, die 1964 in Nubien dazu beitrug, uns diese ferne Welt nahe zu bringen. Selten ist es einem Forscher vergönnt, daß eine völlig unbekannte Schrift der Jesus-Tradition des antiken Christentums in seine Hände gelangt und daß er der Erste ist, der eine, in der kirchlichen und wissenschaftlichen Tradition gleichermaßen vergessene Schrift aus ihrem jahrhundertelangen Dornröschenschlaf wecken darf, als Erster versuchen kann, die seit langem nicht mehr benutzten Kodexblätter zu ordnen, über Buchstaben und Zeilen zu tüfteln, deren ferne Erinnerung sich schon längst aufgelöst hat, einstige religiöse Glaubensweisen zu rekonstruieren und von dem sich daraus resultierenden Ergebnis noch nichts zu ahnen. 1 Wahrscheinlich zuerst im Jahre 1991 fiel mir in einem Ausstellungsraum der oberen Stockwerke des Koptischen Museums zu Kairo erstmalig ein kleiner, Im Januar 2000 erhielt ich von Herrn Professor Gaballa Ali Gaballa, dem Generalsekretär des Supreme Council of Antiquities die Genehmigung zur Erforschung, Photodokumentation und Publikation der Handschrift, wofür ich meinen Dank öffentlich ausdrücken möchte. An dieser Stelle danke ich Herrn Ossama Abdel Meguid. dem Direktor des Nubia Museum, für seine Hilfe. Seine Unterstützung bedeutete mir außerordentlich viel im frühen Stadium dieser Forschung. Sowohl fachlich als auch menschlich sicherte er die notwendigen Bedingungen für meine Arbeit. Mit ihrem fachlichen Wissen trugen Herr Mahmoud Z. Elshendidi als Hauptrestaurator. Herr Hosni Abdel Rchium Hassan als Kustos und Herr Saber Refai als Photograph bei. ohne sie hätte die Forschung nicht begonnen werden können. In Dankbarkeit erinnere ich mich daran, mit welchem Interesse und welcher Begeisterung sie alle mit mir zusammengearbeitet haben.