Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)
ULRICH LUFT: Das achte Jahr des Königs Sesostris II. nebst einigen Anmerkungen zu Stele Kairo JdE 59485
dings keinen Kanon erschließen, vielleicht eben nur auf die Breite der Darstellungsmöglichkeiten hinweisen. Sicher ist jedoch die Bedeutung der Szene: Gott segnet den König mit dem notwendigen Lebensodem. Die beiden waagerechten Zeilen lassen zwar einen gut lesbaren Text ahnen, doch bleiben die Zeichen wegen der Erosion der Oberfläche ungewiß. Sicher stehen nur zwei Gruppen oder auch zwei hohe Zeichen und ein waagerechtes vor dem Namen der Göttin. Es bleibt ein unbeschriebenes Spatium bis zum Stelenrand von nicht mehr als 1,5 cm. Die wahrscheinlichste Lesung wird sein: tTt^ dd-mdw dj.n=k, wovon die beiden letzten Zeichen fast sicher sind. 12 Der Einleitung, die sich nur auf die Göttin beziehen kann, folgt der Name und das ständige Epitheton der Göttin: Hw.t-hrw nb.t hnm.t; denn unter dem Zeichen Gardiner 047 ist nur ein t und ein Strich auszumachen. HANNIGVOMBERG geben die Bedeutung «roter Jaspis», 3 während FAULKNER mit Fragezeichen «Karneol» vorschlägt. 14 LITTLE erwähnt den roten Jaspis nicht unter den gesammelten Species, ENGELBACH bedauert, daß die Natur des „edlen Gesteins" mangels Zeit und Arbeitern nicht aufgedeckt werden konnte. 15 Auf jeden Fall sollte, da Hathor an anderen Bergwerksorten nicht nb.t hnm.t genannt wird, der Halbedelstein auf die Steinbruchregion westlich von Toshka bezogen werden. Die nächste Gruppe ist eindeutig iw.t-jb, dem nb.t und n folgt. Eigentlich ist der Adressat des Segens am Anfang der Zeile in der zweiten Person genannt, doch sieht der Bildner offenbar die Notwendigkeit, den Namen des Königs dort irgendwo noch unterzubringen, oder er hat den Text überhaupt nicht verstanden. Am Original habe ich den Namen des Königs Z-n-wsr.t deutlich erkennen können, und selbst das Zwischenphoto zeigt noch alle wesentlichen Zeichen des Namens. Hinter dem Namen ist allerdings kein Epitheton gesetzt, dafür ist die Kartusche präzis ausgearbeitet. Der so gewonnene Text der Zeile lautet: ut^ Si •»?£^ ^ ' "—) dd-mdw dj.<n> n=k Hw.t-hrw nb.t hnm.t lw.t-jb nb.t n sl-i x Z-n-wsr.t „Spruch. Hathor, die Herrin des nhn.t-Gesteins, möge dir alle Freude gegeben haben, (nämlich) dem Sohn des Re Z-n-wsr.t" . " Auf der Stele des Si-b'st.t, wie oben Anm. 8, reicht die sitzende Göttin nur ein Lebenszeichen dem König. Die übrigen Belege sind: Sinai 56, Cemy, op. cit. (Anm. 5), I: Taf. XVIII; Sinai 89, Cemy, op. cit. (Anm. 5), I: XXV; Sinai 116, Cemy, op. cit. (Anm. 5); I: Taf. XXXVI; Sinai 404, Cemy, op. cit. (Anm. 5). 1: LXXXIV. '' Als Parallele verweise ich auf Sinai 83, Cemy, op. cit. (Anm. 5), I: XXVI. 13 R. Hannig - P. Vomberg, Wortschatz der Pharaonen in Sachgruppen (Kulturgeschichte der antiken Welt, 72), Mainz 1999, S. 276. " R. O. Faulkner, A Concise Dictionary of Middle Egyptian, Oxford 1962. S. 11 5. IS Fngelbach. op. cit. (Anm. I), S. 372.