Hedvig Győry: Mélanges offerts a Edith Varga „Le lotus qui sort de terre” (Bulletin du Musée Hongrois des Beaux-Arts Supplément 1. Budapest, 2001)
SIGRID HOEDEL-HOENES: Afrikanisches Gedankengut im Mundöffnungsritual
Ahnengeist werden lassen, Befragungen über das Leben und das Rechtrun auf Erden sind in Afrika und im Alten Ägypten bekannt. Wichtig ist auch zu betonen, daß die Seele in Afrika und in Ägypten eine gewisse Freiheit genießt und ihren Aufenthaltsort verlassen kann. Auch da sind die Analogien zu ägyptischen Vorstellungen augenfällig. Leider sind entsprechende ägyptische Zeugnisse zur external soul bereits in die griechisch beeinflußte Zeit zu setzen, zum anderen sind sie meist nicht eindeutig genug. Andererseits ist ersichtlich, daß der Terminus "Traum" nicht unbedingt einfach mit unserem enggefaßten Traumbegriff gleichzusetzen ist. Er muß weiter gefaßt werden, er beinhaltet Trance und Visionen gleichermaßen. Grundsätzlich darf man sagen, daß im Traum und in Trance Seele und Körper getrennt sind. "Die Schattenseele... (hat) alle ihre physischen Eigenschaften vom Traumbild entlehnt: ihre Sichtbarkeit für das Auge, ihre Flüchtigkeit und ihre phantastische Veränderlichkeit." 61 Dieser Satz trifft den Kern des Problems der external soul: Die enge Verbindung zum Traum einerseits und andererseits das Losgelöstsein von diesem. 62 Elemente, die beide in den Szenen 9 und 10 des Mundöffnungsrituals zu finden sind. Sigrid Hodel-Hoenes Universität St. Gallen 62 cf. V. d. Leeuw, a.a.O. (Anm. 40), S. 326ff. 61 Wundt, a.a.O. (Anm. 59), II, 2, S.85.