Füzes Endre: A szántalpas hombártól a tájházig (Skanzen könyvek. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2012)

Település - népi építészet - Die Getreidespeicher in südlichen Teil des Karpatenbeckens

Eine andere Frage ist, ob die Verbreitung der Gebäude auf Schlittenkufen nur den Schokazen zuzuschreiben ist. Es ist durchaus möglich, daß daran auch andere südslawische Gruppen teilgenommen hatten. Auch wenn das zutrifft, belegen unsere Daten, daß diese Gebäude bei ihnen - infolge anderer wirtschaftlicher Verhältnisse 8' - früh aus dem Gebrauch verdrangt wurden. Die einwandernden Schokazen siedelten sich die Donau und die Drau entlang auf landwirtschaftlich weniger nutzbaren Stellen an, wo sie ihre frühere Lebensweise als Viehzüchter weiter führten. 8 4 Das Nomadisieren der Hirten beschrankte sich hier zwar auf ein engeres Gebiet, doch behielt es auch so seinen beweglichen Charakter. Deshalb blieb bei ihnen auch tier Gebrauch der Hirtenhütten auf Schlittenkufen langer erhalten. Nach BELLOSICS wohnten die Schokazenhirten von Topolje und Dubosevica noch um die Mitte des 19. Jahrhunderts in solchen Bauten. 8 5 Allein diese Angabe ist schon beweiskräftig und deutet auf das lange Bestehen der alten traditionellen Lebensweise hin. Die Schokazen der Donau- und Draugegend haben erst in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auf die extensive Viehzucht verzichtet, nachdem die Schutzdämme errichtet wurden und die Verteilung und Absonderung der Weideplatze erfolgt ist.™' Eine weitere Frage ist, welche Funktion das mitgebrachte Gebäude nach der Ansiedlung erfüllt hat. Das Gebäude auf Schlittenkufen war eine Hirtenhütte, doch einige Daten deuten darauf hin, daß man darin auch Getreide aufbewahrte. Im Protokoll der Generalversammlung von Mohács aus dem Jahre 1779 wird bei einem Nachlaß-Prozeßverfahren ein hombar erwähnt 8 7 und unter den Immobilien aufgezahlt. Daraus folgt, daß es sich hier um einen Kornspeicher handelte. Es ist auch gewiß, daß er auf Schlittenkufen gestanden hatte. In Mohács sind andere Gebäude Linter dieser Benennung unbekannt. Das hombár genannte Gebäude mag als Kornspeicher auch am Anfang des 19. Jahrhunderts keine vereinzelte Erscheinung gewesen sein. Hierauf deuten mehrere Kontrakte hin. 8 8 Alle diese Daten bestätigen, daß die Schokazen von Mohács bereits seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts Kornspeicher auf Schlittenkufen besaßen. Er wurde durch die südslawische Großfamilien-Organisation (zadruga) motiviert. Die benötigte Getreidemenge für die 30-40 Mitglieder zahlende Großfamilie war auch bei dem damaligen Brotverbrauch zweifellos beträchtlich. Man darf auch annehmen, daß bereits vor der Ansiedlung die beiden Typen der Gebäude auf Schlittenkufen bekannt waren. VAKARELSKI weist darauf hin, daß die Bevölkerung in Bulgarien und in den von den Türken besetzten Gebieten der Balkanhalbinsel einen Teil der Gebäude beweglich gebaut hatte, um vor den 83. Die Bulgaren z. B. haben gleich nach ihrer Ansiedlung Ackerbau betrieben. Siehe: CZIRBUSZ, G. 1882. 115. 84. Dies wird durch zahlreiche Daten der seit der zweiten Hälfte des 18. Jahrhunderts geführten Protokolle der Generalversammlungen von Mohács bestätigt. 85. BELLOSICS, B. 1913. 300. 86. FÖLKER.J. 1900. 123. 87. PÁL, Közgyűlési. Jegyzőkönyv, Mohács. 26. 12. 1779. 88. PÁL, 1806. 96

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