Füzes Endre: A szántalpas hombártól a tájházig (Skanzen könyvek. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2012)

Település - népi építészet - Freistehende Speicher in Westungarn

Freistehende Speicher in Westungarn In den Randgebieten des Karpatenbeckens lenkte ein spezieller und charakteristischer Bau, der freistehende Speicher, die Aufmerksamkeit der Ethnographen auf sich. Manchenorts bewunderte man die architektonische Gestaltung und die Ornamentik, doch stellte es sich bald heraus, daß es sich um ein Gebäude handelt, welches eigentlich mit dem Wohnhaus gleichwertig ist und verschiedene wichtige Funktionen erfüllt. Es wurde festgestellt, daß dieser kleine Bau Jahrhunderte hindurch ein unausbleibliches Zugehör der Bauernhöfe war und seine wirtschaftliche und bauliche Bedeutung stellenweise bis zum 20. Jahrhundert behalten hat. Im Folgenden wollen wir die Funktion, die Konstruktion, die Verbreitung, die weiteren Verbindung sowie die Vergangenheit des im westlich-südwestlichen 'Feil des ungarischen Sprachgebietes bekannten freistehenden Speichers (ung.: käs tu) unter die Lupe nehmen. 1 Kástu (oder kásté, késtél, kásti ) ist ein turmförmiger, kleiner Etagenbau mit viereckigem Grundriß, gewöhnlich auf einer dicken Balkenlage, mit Blockbauwand sowie einem zeltförmigen Stroh- oder Schindeldach. Der untere Teil wurde verkittet, zuweilen wurde dieser 'léil aus Stein oder Ziegelstein gebaut. Das Stockwerk wurde ebenfalls mit einer Blockbauwand gebaut, mit einem schmalen Vorbau an der Fassade, wo eine hölzerne Treppe oder Leiter hinaufführt. Das Erdgeschoß ist ohne Fenster, das Stockwerk hat 1-2 schmale, kleine Fenster. Manchmal war der untere Teil weißgetüncht. Neben das Erdgeschoß baute man zuweilen unter die Dachverlängerung einen vorne offenen Schuppen, wo der Wagen sowie größere landwirtschaftliche Gerate eingestellt wurden. Kástu ist eigentlich ein Speicher zur Aufbewahrung verschiedener Güter, wo die Bauern ihre wichtigsten Feldfrüchte, Lebensmittel und sonstige Werte hielten. Im Erdgeschoß hielt man Wein, Schnaps, Kohl, Rühen, Futterkürbis und Kartoffeln, gelegentlich richtete sich der Bauer hier auch eine kleine Werkstätte ein. Die Hauptfunktion des Stockwerkes bestand in der Getreidespeicherung. Die verschiedenen Getreidesorten wurden in Holzfächern oder in Fässern und Kisten (ung , hombár) aufgespeichert, die Lüftung war durch die kleinen Fenster und die Lücken zwischen den Balken gesichert. Auch Selchfleisch, Speck, Schinken und Fett wurden im Stockwerk untergebracht. Hier hielt man in kleineren Gefäßen das Dörrobst und die verschiedenen Saatkörner, während auf dem Dachboden Lein und Hanf getrocknet und verschiedene kleinere Gegenstädte aufbewahrt wurden, Die Funktion des kástu als einer Bewahrstätte wird auch durch den Umstand 1. Zur Analyse wurden Angaben aus dem Ungarischen Volkskundeatlas sowie folgend e Publikationen verwendet: GÖNCZI, K 1905. 286-289; GÖNCZI, F 1914. 465-466.; KARDOS, L, 1943. 219-224.; DÖMÖTÖyR, S. 1960. 76-77.; SZENTMIHÁLYI, I. 1971-72., 265-277.; PAIS, S, 1964. 76.; TÓTH, J. 1938-39.; TÓTH, J. 1945. 49-50.; TÓTH. J. 1961. 135., 138.; TÓTH, J. 1961-62., 187­192., 198.; TÓTH,. J. 1965. 75-79.; TÓTH, J. 1971. 80-82.; BÍRÓ, E 1969. 135.; BÍRÓ, E 1975.69­72.; BARABÁS, J. 1971. 68-69.; GUNDA, B. 1969. 146-148.; GUNDA, B. 1970. 241.; GUNDA, B. 1979. 325-326. 167

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