Kecskés Péter (szerk.): Ober-Theiss Region (Regionale Baugruppen im Ungarischen Freilichtmuseum. Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)
3. DAS MUSEUMDORF
Die Roßmühle Die Roßmühle (6), unweit vom Kirchgebäude, gehörte seit 1846 der Kalvinischen Kirche vom Vámosorszi. Früher war es die Kirchmühle in einem anderen Dorf, Csengőd. In Vámosoroszi stand sie auch in der Nähe der Kirche, auf einem Gelände durch den Bach, der Hauptstraße und der Kirchstraße begrenzt. Die Mühle besteht aus zwei Gebäuden. Die Mühlsteine sind in dem Mühlenhaus untergebracht. Betätigt werden sie, durch Kraftübertragung, von Pferden, die im sog. Kreisgang unter einem runden Dach herum laufen. Das kegelförmige Dach ist von zwölf Eichelständern getragen und mit Schindeln bedeckt. Unter diesem Dach liegt ein riesengroßes Zahnrad, mit 370 Akazienzähnen an seiner Außenseite. Die Achse des großen Rades steht in der Mitte (Abb. 58.). Die Pferde werden zwischen der Radspeichen gestellt und im Kreise herum vorwärts bewegt, so daß sie das Rad ziehen. Durch Kraftübertragung werden im Mühlhaus die Steine für Enthülsung und Mahlen, genannt Hirse- und Maisstein, betätigt (Abb. 59.). Vom Herbst bis in den Frühling hinein ging die Arbeit in der Mühle nach Plan. Es wurde Weizen und Mais gemahlen, Hirse geschält. Großbauern und 58. Schnitt des Kreisgangdaches der Roßmühle aus Vámosoroszi 73