Cseri Miklós, Tárnoki Judit szerk.: Népi építészet a Kárpát-medencében a honfoglalástól a 18. századig - A 2001. október 9-10-én Szolnokon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre; Szolnok: Szabadtéri Néprajzi Múzeum; Szolnoki Damjanich János, 2001)

SABJÁN Tibor: Késő középkori népies kályháink nagytáji vonatkozásai

Öfen des Volkes vom Spätmittelalter in den Großregionen TIBOR SABJÁN Der Autor untersucht in seiner Studie die rustikalen unglasierten Öfen auf dem Lande in dem historischen Ungarn in der zweiten Hälfte des 15. und der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts. Er beabsichtigt dabei weniger die einzelnen Funde zu analysieren, sondern sucht eher die von diesen abgeleiteten allgemeinen Zusammenhänge und untersucht diese in regionalem Kontext. Die Kachelöfen verbreiten sich in Ungarn in der zweiten Hälfte des 15. Jahrhunderts. Zu dieser Zeit finden wir fast in jeder Siedlung Häuser, die mit Ofen geheizt waren, wie wir es den Ausgrabungen entnehmen können. Diese einfachen Öfen standen in den Häusern des Kleinadels, Pfarrhäusern, in den Zimmern von Burgen, in den Räumen und Gästezimmern von Klöstern und in anderen kirchlichen Einrichtungen. In der Mitte des Landes wurden bereits die Bauernstuben in der Großen Tiefebene mit großen, mit Tassen belegten Öfen geheizt. Die Herstellungszentren kennen wir leider nicht genau, aber mehrere Funde deuten darauf, dass diese von Ofensetzern in den Marktflecken gebaut wurden. Der Autor versucht diejenigen größeren regionalen Einheiten darzulegen, in denen gut bekannte oder nur fragmentarisch gekannte Ofentypen vorkommen. Er will dabei auch die Kacheln der Ofentypen, ihre Zusammensetzung und die Formen der Öfen beschreiben. Kachelöfen in Westtransdanubien und in Kisalföld (Abb. 1.—3.) Dank den Funden von Külsővat kennen wir den Ofentyp, der einfachere und reichere Ausführungen hat. Die meisten Öfen wurden aus Schüsselkacheln gebaut, aber auch andere Kacheltypen bereichern ihre Oberflächen. Wir verfügen über zuverlässige Angaben über das Äußere und die Anordnung der Kachel der Öfen. Öfen mit Tassen in der Großen Tiefebene (Abb. 4.—6.) Dank den archäologischen Aufdeckungen der im Türkenkrieg (16. Jahrhundert) vernichteten Dörfer wissen wir, dass in jedem Wohnhaus ein großer mit Tassen belegter Ofen stand. Den zahlreichen Funden ist zu entnehmen, dass diese Öfen mit ähnlichen Kacheln belegt waren, als die Öfen in Westtransdanubien, mit dem Unterschied, dass hier der Grundtyp eine runde Kachel in Form eine Tasse war. Aufgrund der Ähnlichkeiten der Kacheln setzen wir voraus, dass ihre Anordnung auf der Ofenoberfläche auch ähnlich war. Kachelöfen im östlichen Transdanubien (Abb. 7.—10.) Im Gebiet zwischen der Großen Tiefebene und Westtransdanubien wurden im Spätmittelalter Kachelöfen aus Schüsselkacheln und Kacheln in Tassenform so gebaut, dass ein Ofenteil aus Schüsselkacheln, der andere Teil aus Schüsseln bestand. Von den Funden können wir einen früheren Typ - aus der Mitte des 15. Jahrhunderts - und einen späteren Typ - vom Anfang des 16. Jahrhunderts - identifizieren. Wir kennen zwei Funde, wo die Archäologen die Ruinen der Öfen an einem Ort gefunden haben. Die Aufbauweise der hiesigen Öfen blieb im Großen und Ganzen bis zum Anfang des 20. Jahrhunderts unverändert (Abb. 9.). Mit reduziertem Brand hergestellte Kacheln (Abb. 11.—12.) Wir finden in Transdanubien, in Kisalföld, in Nordungarn und in der Großen Tiefebene zerstreut einfache Kachelöfen mit dunkelgrauen Kacheln, die mit reduziertem Brand hergestellt waren. In Dörfern sind sie selten anzutreffen, ihre Fragmente kommen meistens aus herrschaftlichen Häusern zum Vorschein. Die meisten Funde stammen aus Städten, Burgen und Klöstern. Der Ofen bestand aus einfachen Schüsselkacheln. Ihre Farbe wurde als Folge der langen Benützung heller und die Oberfläche wurde mit Graphit beschmiert. Öfen mit Nischenkacheln mit Maßwerkmuster (Abb. 13.) In den Herrenhäusern in der Großen Tiefebene und in Burgen standen solche mit Nischenkacheln belegte Öfen, derer Giebelkacheln eine Krönung verschönerte. Diese Öfen wurden ab Mitte des 15. Jahrhunderts verbreitet, wurden aber auch noch im 16. Jahrhundert gebraucht. Die genaue Zusammensetzung der Öfen kennen wir nicht, es ist möglich, dass in ihrem Unterteil Schüsselkacheln eingebaut waren. Öfen mit schüsseiförmigen Kacheln mit Maßwerkmuster (Abb. 14.) Die reicheren Öfen in der Tiefebene wurden mit Kacheln, die ein vorgesetztes Blatt mit Maßwerkmuster hatten, sowie mit zwiebeiförmigen Kacheln in der Mitte dekoriert. Diese Öfen treffen

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