Balassa M. Iván, Cseri Miklós szerk.: Népi építészet Erdélyben - Az 1999. március 21-27-én Tusnádon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1999)
K. Csilléry Klára: 17. századi köznépifestett ládák Erdélyből
Siebenbürgische ländliche bemalte Truhen des 17. Jahrhunderts KLÁRA K. CSILLÉRY Die Abhandlung führt vier neuentdeckte, aus dem 17. Jahrhundert datierte, siebenbürgischsächsiche Truhen, wahrscheinlich aus Bauernhäusern vor. Zu Beginn wird die Ausbreitung der von Tischlern hergestellten Truhen bei den Bauern in Ungarn dargestellt, beginnend mit dem 15. Jahrhundert, bzw. die Archivangaben aus dem 17. Jahrhundert über diejenigen Truhen, die auf dem Markt als Massenprodukt verkauft wurden. Es werden die früheren Annahmen, bezüglich der frühesten Ornamentierung solcher Truhen dargelegt, die besonders aufgrund der mittelalterlichen siebenbiürgisch sächsischen Stollentruhen (Abb. 1), bzw. der neuzeitlichen ungarischen Möbelstücke (Abb. 2) formuliert wurden. Die Verfasserin bringt italienische Analogien aus dem 14. und 15. Jahrhundert zum Rankenwerk, zur Pflanzenornamentik (Abb. 3-6) und zur deren Verbreitung nach Norden (Abb. 7). Danach wird über die bis jetzt einzige bekannte ungarische Markttruhe aus dem 17. Jahrhundert geschprochen (Abb. 8), die im bedeutenden Tischlerzentrum, in Komorn (Komárom, Komarno) hergestellt wurde, das schon damals grosse Marktdistrikt besaß. Von den siebenbürgisch-sächsichen ländlichen Tischlerntruhen stammt die erste aus dem Jahre 1619, die um die Sträuße noch gotische Umrahmungen hat (Abb. 9). Der Charakter der Blumenornamentik stimmt mit den Möbeln aus Schässburg und Mediasch aus dem 18. und 19. Jahrhundert überein (Abb. 10). Der Stil der Truhe von 1669 (Abb. 11-13) ist den späteren sächsischen Möbeln aus dem Repser Ländchen und denen des benachbarten ungarischen Gebiets ähnlich. Die 1680 datierte Truhe (Abb. 14) könnte aufgrund ihrer charakterieschen Rosette das Werk von Johann Rößler aus Bodendorf sein, der dieses Motiv (Abb. 15) auch bei der Bemalung der vom demselben Jahr datierten Südempore der dortigen evangelischen Kirche verwendet hat. Der Stil der Truhe von 1691 (Abb. 16) ist der Blumenornamentik der bürgerlichen Möbel der südsiebenbürgischen sächsischen Städte ähnlich. Die dargestellten Exemplare veranschaulichen deutlich, daß die sächsischen Tischler des 17. Jahrhunderts mehrere Lokalstile entfaltet haben, die sich - trotz ihrer Motiventlehnungen - ausdrücklich von den ausländlischen Stilen unterscheiden (vgl. Abb. 17). Transylvanian peasant painted chests from the 17th century KLÁRA K. CSILLÉRY The lecture presents four newly discovered Transylvanian Saxon wooden chests dating from the 17th century. As an introduction it discusses the spreading of joiner-made chests among Hungarian peasants in the 15th century, as well as data from archives referring to the 17th century chests sold on fairs and produced in masses. The paper presents hypotheses regarding the ornaments of early chests based on the style of Transylvanian Saxon and late-period Hungarian chests. Ornamental foliages and flower ornaments are illustrated by Italian analogies from the 14-15th century. Fig. 7 illustrates the spreading of the latter towards North. The presentation goes on by discussing the only Hungarian 17th century fair chest; made in Komárom, which already had a demanding market. The earliest Transylvanian Saxon joiner-made chest dates from 1619. Its decoration with bunches of flowers has still a gothic frame. The style of the flowering is identical with that of the 1819th century furniture from Sighisoara (Segesvár, Schässburg) and Médias (Medgyes, Mediasch). The chest from 1669 corresponds to the later style of the surrounding Hungarian regions' and of the Saxon Repser Ländchen's furniture. The 1680 chest with its characteristic rosette was probably made by Johann Rößler from Bunesti (Szászbuda, Bodendorf), who also used this motive on the South gallery of the local evangelic church built in the same year. The examples presented prove that by the 17th century Transylvanian Saxon joiners had developed several individual local styles, which, despite the borrowed motives, strongly differ from foreign chests.