Balassa M. Iván, Cseri Miklós szerk.: Népi építészet Erdélyben - Az 1999. március 21-27-én Tusnádon megrendezett konferencia anyaga (Szentendre: Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1999)
Sabján Tibor: A fűtő
Der Heizer TIBOR SABJÁN In seiner Abhandlung gewährt der Autor einen Überblick über die Geschichte und Entwicklung der kleinen Heizvorrichtung, des sog. „Heizers", der in Siebenbürgen neben den gekachelten Kaminen gebaut wurde. Im ersten Teil untersucht er die schriftlichen Quellen vom 16. bis zum 18. Jahrhundert. Er stellt fest, daß die Bezeichnung der Heizvorrichtung einheitlich und allgemein ist, es gibt kaum eine Beschreibung, die den kleinen, gekachelten, neben dem Kamin gebauten Ofen nicht als „Heizer" erwähnen würde. Den Quellen ist auch zu entnehmen, daß der „Heizer" unter dem Kamin, durch eine Öffnung in der Seitenwand des Kamins gefüttert wird. Das Äußere des „Heizers" ist ähnlich dem Kamin, er ist mit ähnlichen Kacheln verkleidet, zwischen den Kacheln gibt es oft ein Trenngesims und zuoberst wird er mit einer gezackten Krönung dekoriert. Der „Heizer" ist meistens viereckig, runde Varianten sind selten. Aufgrund der Beschreibungen können wir feststellen, daß der „Heizer" zwei Typen hatte, was seine Struktur betrifft: Der eher verbreitete Typ wird neben den Kamin gebaut, unter dem Kamin geheizt und sein Rauch kehrt hierhin zurück. Der andere Typ wird nicht neben den Kamin, sondern unter den Kamin gebaut. Dieser Typ wird auch unter dem Kamin gefüttert (vom frei bleibenden Platz unter dem Kamin) und der Rauch gelangt auch hierhin (Bild 1.). Im weiteren deuten die Quellen darauf, daß manche Kamine mit zwei „Heizern" versehen waren. Wir verfügen sogar über eine Angabe, die besagt, daß der „Heizer" des Kamins in die Ecke gestellt wurde und die Wand durchbrechend auch die kleine Nachbarkammer heizte. Der „Heizer" war also während Jahrhunderte eine ergänzende Heizvorrichtung neben den wenig effizienten offenen Kaminen, da er mit geschlossenem Feuerraum konstruiert war und daher eine bessere Wärmeabgabe gewährleistete, als der Kamin. Die Sparherde waren in Siebenbürgen früh verbreitet. In den bürgerlichen Häusern wird in der Mitte des 19. Jahrhunderts schon oft Sparherd benutzt. Diese sind selbständige Sparherde, mit Bratrohr versehen. Ihrem Beispiel folgend erscheinen die Sparherde auch bei den Bauern in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, jedoch nicht als selbständige Konstruktionen, sondern neben den Kamin gebaut. Dieser eigenartige Sparherd entsteht durch die Umwandlung des früheren „Heizers", behält seinen Namen und die Praxis, ihn unter dem Kamin zu laden. Dieser neuere „Heizer" weist auch zwei Typen auf: Die einfachere Art ist nur eine kleine Vorrichtung zum Kochen mit einer Gußeisenplatte (Bild 2.). Die mehr entwickelten „Heizer" sind, wie die Sparherde, auch mit einem Bratrohr versehen. Öfters ist das Bratrohr wegen der optimalen Raumbenützung über die Kochplatte befestigt, in solchen Fällen ist seine Ecke mit einem eisernen Bein unterstützt (Bild 3.). Die meisten „Heizer" hatten zwei Öffnungen: eine viereckige, offene Öffnung unter dem Kamin und einen schmalen Spalt unter der Kochplatte, der von vorne, von der Stubenseite Zugang hatte. Das Vorhandensein beider Öffnungen kann bei den „Heizern" als eine allgemeine und traditionelle Lösung betrachtet werden. Ein interessantes Forschungsthema stellen die Gußeisenheizer (Bilder 9.-10.) dar, die Gießereien in Siebenbürgen in ihrem Angebot hatten. Diese sonderbaren Herde hatten die bäuerlichen „Heizer" zum Vorbild. In diesem Fall passte sich die Fabrikproduktion den bäuerlichen Ansprüchen an. Das nächste Kapitel der Geschichte des „Heizers" behandelt die Jahrhundertwende, die Zeit des Verschwindens der traditionellen Feuerungsvorrichtungen. Nach dem Abbau der Kamine baut sich das Bauerntum in Siebenbürgen geschlossene Heizvorrichtungen. Diese bestehen aus zwei Teilen: aus dem Kochteil mit Eisenplatte und aus dem dazugehörenden Teil zur Wärmeabgabe. Dieser letze wird oft mit den Kacheln des Kamins verkleidet (Bild 11). Der klassische Sparherd verbreitet sich zwischen beiden Weltkriegen in den Bauernhäusern in Siebenbürgen. Er wird jedoch nicht mehr neben den Kamin, sondern an seine Stelle gebaut.