Kovács László PUTU: KOVÁCSOLÁSUNKKAL ÜZENNI A JÖVŐBE. NYOMOT HAGYNI A VILÁGBAN (Kiállítási katalógusok - Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2007)

VORSTELLUNG Ich bin Putu - Untertan des Eisens, Prinz des Rosts In Tiszacsege begann ich mit der Ausübung des Berufs als Lehrling zwischen den Jahren 1967-70. Mein Meister, Gábor Scheffer zeigte mir dort die Grundlagen. 1970, Budapest: der alte Meister Mihály Mayer läutete für mich auf dem Amboss, wovon ich sehr beeindruckt war. Folgende Faktoren bestimmten meine Jahre in der Hauptstadt: das Eisen, der Jazz, der Blues, der Rock, die Volksmusik, der Barock..., tja, die Weine und die FRAU. Die Künste erregten damals allmählich mein Interesse. Ich schrieb dem Kunstschmied Károly Bieber und fragte, ob ich bei ihm arbeiten konnte - er brauchte aber keine Arbeitskraft. Ich hätte hingegen beim Schmied László Péntek an Wochenenden arbeiten können. In der Lehoczky-Werkstatt in Szentendre übte ich mich zwischen 1977-79 als Kunstgehilfe. Das armselige Glimmern am Amboss des Herrn Künstlers war unter jeder Erwartung und brachte mir den Irrtum meiner Wahl plötzlich zum Bewusstsein. Er enttäuschte mich: ich sah den König nackt, mit Kürbiskrone auf dem Haupt. Das ist nicht mein König! Ich bewarf ihn mit Schlamm. Dann wurde er unwirsch. Der König! Wer hat den Mut, die Fähigkeiten seiner Exzellenz in Zweifel zu ziehen? Ich ­lachte der Clown. Er befahl seinen Schildknappen, mich gefangen zu nehmen. Er ließ mich „enthaupten". Er spazierte mit seinem Schlepp weiter, mit einem verlegenen, leisetreterischen Lächeln auf der Visage. Mit mir war es dann zu Ende!!! Es hat sich trotzdem gelohnt, den König zu verhöhnen. Ich musste mich fortscheren, die Lernbegierde wollte in mir platzen. (Fachzirkel der bildenden Künstler in Szentendre, Onkel Sanyi Marko, Ildikó Bálint, Csaba Ásztai, Pest, Bildhauerzirkel Désy Huber). Der Wagenbetrieb in Szentendre (1979-81) brachte etliche Berufserfahrung - Schmieden mit Maschine, Pressen - aber darüber hinaus war er eine große Schule in Psychologie. Hier begann ich das Verhalten, das Benehmen der Menschen zu erkennen und zu beobachten. Hier begann ich zu schreiben - oder vielleicht sogar noch früher -, aber meine Begegnung mit Béla Appel gab mir einen Schwung. Das Schreiben - bis heute ununterbrochen. Da kam ich ins Freilichtmuseum (1981-96), wo ich je nach Lust und Laune schreiben und schaffen konnte. Zu dieser Zeit machte ich mit Géza Nausch persönlich Bekanntschaft. Er ist Künstler, Goldschmied und Schmied - ein MEISTER. SONNENUNTERGANG MIT SONNENBLUMEN In der Werkstatt des MEISTERS ist die Luft lüstern, mit blendendem Farbenwechsel; in einem Haufen übereinander liegend glühen die Wundersachen auf dem Boden aus. Der Teufel wirft sich immer wieder mit Eifer auf die Arbeit im Feuer, aber erfol­glos. Ich stoße ihm mit einem Eisenstück in die Rippen: Bleib mal ruhig, du, der Tag ist bald zu Ende und wir lassen dich hier! Dann kannst du gucken! Du sollt deine Augen lieber an der kokettierenden Muse des MEISTERS weiden - keine alltägliche Kreatur, wenn ich danebenhaue, ist es ausschließlich ihre Schuld. Der MEISTER ist aber auch ein Schelm! Er stellt seinen Lehrling so und auch so auf die Probe. 1983 bewarb ich mich im Studio der Jungen Künstler, wegen meines Alters wurde ich jedoch nicht aufgenommen. Ich errichtete meine eigene Werkstatt in den Jahren 1984-85, wo ich je nach Lust und Laune spielen konnte. Es ist meine Überzeugung, dass nur das Experimentieren die Kunst fördert. Ich verabschiedete mich vom Freilichtmuseum im Jahr 1996 und seitdem arbeite ich in meiner eigenen Werkstatt. Ich war eine Weile Mitglied des Nationalen Verbandes der Freien Bildenden und Gewerbekünstler. 1996 bewarb ich mich beim M.A.O.E. Dank dem Herrn Gewerbekünstler Lehoczky wurde ich abgewiesen, nächstes Jahr jedoch wurde ich aufgenommen. Ab 1977 nehme ich an Ausstellungen teil. Ab 1988 besuche ich regelmäßig das internationale Symposion für Schmiede in Helfstyn. Ich bin Autodidakt - ich habe immer meine eigene Schule besucht. Ich treffe Hephaistos regelmäßig, wir plaudern eine Weile, wir trinken einige Gläser, wir verstehen einander gut. Am besten komme ich aber mit Csege, dem ur-ungarischen Schmied aus, ihm verdanke ich das Meiste. 8

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