Bereczki Ibolya - Sári Zsolt: Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 28-29. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2017)

SÁRI ZSOLT: A Szabadtéri Néprajzi Múzeum társadalmi múzeumi szerepei - falumúzeumtól a szolidáris múzeumig

Zsolt Sári DIE GESELLSCHAFTLICHEN UND MUSEUMSROLLEN DES UNGARISCHEN FREILICHTMUSEUMS SZENTENDRE VOM DORFMUSEUM ZUM SOLIDARISCHEN MUSEUM Die sich seit den siebziger Jahren entfaltende neue Mu- seologie ist zu Beginn der 2000er Jahre zur kritischen Museologie angekommen. Einige besondere Beispiele der Beteiligungsmuseologie haben bereits eine Jahrzehnt alte Geschichte auch im Freilichtmuseum in Szentendre. Ein langer Weg führte vom anfänglich grundlegend Bau­kunst-Museum zur Rolle des sozialen Museums. Aus die­ser Geschichte möchte ich einige Elemente in meiner Studie hervorheben. Die Freilichtmuseen vertreten einen der erfolgreich­sten Museumstyp der Welt mit bedeutenden ethnograp­hischen und historischen Sammlungen, bestimmenden, besucherfreundlichen und Besucher anziehenden Auss­tellungen, sowie mit den Ausstellungen anschließenden Programmen und Veranstaltungen. Es trifft in der Museumwelt im allgemeinen zu, dass sich die gesellschaftlichen Probleme, die empfindlichen Fragen der Gesellschaft erst in kenntnisverbreitenden Programmen melden, dann in der Forschungs- und Samm­lungsstrategie, und später auch in der Ausstellungspoli­tik. So war es auch in unserem Freilichtmuseum. Zu Beginn der 2000er Jahre begann diese Tendenz, die dem Trianon-Syndrom anknüpfend in den Forschungen im Zusammenhang mit der Vorbereitung der Gebäude­gruppe aus Siebenbürgen erschienen ist, und sich später den Traumata ankoppelte, die die Bauerngesellschaft im 20. Jahrhundert erleben musste. Die Frage des Daseins als Minderheit außerhalb Ungarns wird ein wichtiger Eckstein der Gebäudegruppe von Siebenbürgen sein. Das Thema tauchte bereits in den Forschungen auf, wird aber auch Teil der Interpretation. Die Untersuchung der Änderungen im 20. Jahrhun­dert und die Forschungen im Zusammenhang mit der Gebäudegruppe aus dem 20. Jahrhundert, sowie die Sammlungstätigkeit in diesem Bereich streifen auch die Zeit und die Geschichte der Liquidierung der Bauernge­sellschaft. In meiner Studie stelle ich die Gemeinschaften vor, die sich dem Museum angeschlossen haben, sowie die Möglichkeiten der Verantwortung: die Möglichkeiten des integrierten Lagers und des Programms für Demenzpa­tienten. 60

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