Bereczki Ibolya - Sári Zsolt: Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 28-29. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2017)

BERECZKI IBOLYA: Menekülés Székelyföldről - 1916 tragikus erdélyi eseményeiről a frontról küldött levelek és tudósítások tükrében

Ibolya Bereczki FLUCHT VOM SZÉKELYLAND - DIE TRAGISCHEN EREIGNISSE IN SIEBENBÜRGEN IM JAHR 1916 IN DER DARSTELLUNG EINES ARTILLERISTEN AUS ZABOLA IN SEINEN BRIEFEN VON DER FRONT Der 27. August 1916 war für Ungarn und Siebenbürgen ein tragischer Tag mitten im Großen Krieg. Rumänien hat Ungarn den Krieg erklärt und das Eindringen der rumä­nischen Armee in Siebenbürgen hatte in kurzer Zeit die panische Flucht von Hunderttausenden zur Folge. Die kriegsgeschichtlichen Beziehungen der Ereignisse sind allgemein bekannt. Die Umstände der Flucht und der Aufnahme, die Momente der Solidarität der lokalen Ge­meinschaften, sowie die Rückkehr der Geflüchteten wur­den in den damaligen Quellen sowie in Studien und Be­richten hauptsächlich nach der politischen Wende be­handelt und wir kennen diese mehr oder weniger. Ne­ben den - zwar manchmal im Dienste von Propaganda - Presseberichten stellen die damaligen Tagebücher, für kirchliche und staatliche Organe geschriebene Berich­terstattungen, Aufzeichnungen, História Domus und Protokolle einen reichhaltigen Fundus über die lokalen Ereignisse dar. Darüber hinaus sind die Briefe des Artil­leristen aus Zabola Ferenc Pozsony (1893-1978), gesch­rieben an seine Mutter und Schwester Vilma interessan­te Quellen aus einem besonderen Blickwinkel über die Geschehnisse im Dorf in der Gegend Orbaiszék zwis­chen August und Dezember 1916. Der Autor der Briefe war damals schon Zugführer und kämpfte im Jahr 1916 in Wolhynien an der Ostfront als Soldat in der 4. Batterie der Feldhaubitze und von dort wurde er beordert mit seinem Korps nach Hause zurückzukehren, um Sieben­bürgen zu verteidigen. Die an ihn gerichteten Briefe sind verloren, aber die von ihm an die Familie, und an seine nach Szarvas geflüchtete Schwester spiegeln alle Infor­mationen wider, die ihm die Familie in den verlorenen Briefen mitteilen konnte. Der Artillerist Ferenc hat die Zeitung Pesti Hirlap abonniert und regelmäßig gelesen, so konnte er auf die Ereignisse in Siebenbürgen auch in Kenntnis der Zeitungsberichte reagieren oder dazu Fragen stellen. Das Thema haben wir vollumfänglich in einer Ausstellung „Nachricht von der Front - Briefe des Artilleristen Ferenc 1914-1918“ im Jahr 2016 behandelt. Kuratoren waren Ibolya BERECKI und Ferenc POZSONY. Ein Führer von Ferenc POZSONY sowie diese Studie entfalten die breiteren Zusammenhänge der Gescheh­nisse in Siebenbürgen im Jahr 1916. 198

Next

/
Thumbnails
Contents