Bereczki Ibolya - Nagyné Batári Zsuzsanna - Sári Zsolt: Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 26. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2014)
NAGYNÉ BATÁRI ZSUZSANNA: Frontkarácsonyok
Zsuzsanna Nagyné Batári CHRISTMAS ON THE FRONT DURING THE FIRST WORLD WAR Following the latest trends in museology, we want to complete the exhibitions in the Hungarian Open Air Museum more and more with exciting and visitor-friendly means of interpretation, and we arrange more and more indoor exhibitions joining the themes evoked in the interiors. In 2014 we focused on the presentation of the theme Christmas on the front in connection with the First World War’s centenary and also for the reason because the Christmas tree was a novelty for many soldiers. They celebrated Christmas Eve together in battle ships, trenches, submarines, shelters and military hospitals on the front and saw the first time a Christmas tree, which was erected for them. So the First World War contributed to the propagation of the custom to set up a Christmas tree among the peasants, thanks to the homecoming soldiers. Recollections of soldier Christmas celebrations were maintained in regiment histories, diaries, letters, postcards and memoirs but even newspapers reported on the events. It was an important element in the analysis of these sources to learn about the system of war relief and to exploit the advertisings of gifts to be sent. The message of front Christmases transmitted to today’s people is the realisation of the importance of holidays in hard times: they offered a spiritual support during the bloody events on the battlefield. We should be aware of the fact how many soldiers spend today Christmas in dangerous situations. For researchers it is an important aspect to consider how indispensable is the documentation of the Second World War with the traditional methods of memory research. Zsuzsanna Nagyné Batári WEIHNACHTEN AN DER FRONT IM ERSTEN WELTKRIEG Die neuesten museologischen Richtungen befolgend ergänzen wir im Ungarischen Freilichtmuseum Szentendre die Ausstellungen immer mehr mit erlebnisreichen und besucherfreundlichen Interpretationsmitteln, und wir richten immer mehr indoor, d.h. Binnenausstellungen in Anknüpfung an die in den Interieurs vergegenwärtigten Thematiken. Im Zusammenhang mit der Hundertjahrfeier des Ersten Weltkrieges wurde im Jahr 2014 die Vorführung des Themas der Frontweihnachten in den Mittelpunkt gestellt, schon aus dem Grund, weil am an der Front zusammen gefeierten Heiligen Abend der in Kriegsschiffen, Deckungen, U-Booten, Schützengraben und Militärkrankenhäusern aufgestellte Weihnachtsbaum für viele Soldaten eine Neuigkeit war. So trug der Erste Weltkrieg dazu bei, dass der Brauch, einen Weihnachtsbaum aufzustellen, durch die heimkehrenden Soldaten bei den Bauern noch mehr verbreitet wurde. Die Erinnerung an die Soldatenweihnachten wurde in Regimentengeschichten, Tagebüchern, Briefen, Ansichtskarten und Memoiren aufbewahrt, aber auch die Zeitungen haben darüber Bericht erstattet. Bei der Analyse war ein wichtiger Gesichtspunkt, die Kriegshilfe kennen zu lernen und die Reklamen für Geschenke zu erschließen. Die Botschaft der Frontweihnachten für den heutigen Menschen ist die Erkenntnis, wie wichtig die Feier in den schwierigen Zeiten war: mitten in den blutigen Kämpfen bot sie eine seelische Hilfe. Es sollte uns bewusst werden, wie viele Soldaten heutzutage Weihnachten in einer gefährlichen Situation verbringen. Für die Forscher ist es ein wesentlicher Gesichtspunkt, dass die Dokumentation des Zweiten Weltkrieges mit den traditionellen Methoden der Gedächtnisforschung unerlässlich ist. 333