Bereczki Ibolya - Nagyné Batári Zsuzsanna - Sári Zsolt: Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 26. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2014)
SZIGETHY ZSÓFIA: Kockaházból tisztaház - Bükkzsérci esettanulmány
Zsófia Szigethy FROM THE CUBIC HOUSE TO THE „CLEAN HOUSE“ - CASE STUDY IN BÜKKZSÉRC (Similar to the „clean room“ the „clean house“ had also rather representative functions) The political, social and economic changes taking place in Hungary from the mid 20th century had their impact on every area of peasant life, the interior decoration included. The work structure has changed and so the proportion between workers in industry and in agriculture shifted in favour of the first group; new, earlier unknown social groups emerged (such as the commuters). House-builders in the 50s and 60s were confronted with different circumstances than the older generation but the traditionally inherited ideas about a house survived in the new environment. Due to the changed construction circumstances (building material, streetscape, social-communal expectations) a new type of house, the so called cubic house became dominant. This type spread in villages but often even in suburban areas. It consisted of rooms with differentiated functions and was more homogenous compared to earlier regional types. The older region-typical house had an arrangement of room-kitchen-pantry where a room could have several functions: they used to eat, to sleep, to wash themselves, to receive visitors, or to carry out work together in the same room. The cubic house had separate bathroom, kitchen, living room, dining room, hall and pantry. The offer of new, modern furniture encouraged also the new interior arrangement. While analyzing these phenomenons in this study, I look for an answer to the question, how the inherited traditional ideas of the peasantry about house interiors are represented in this new dwelling culture. Zsófia Szigethy VOM WÜRFELHAUS ZUM „GUTEN HAUS“ - FALLSTUDIUM IN BÜKKZSÉRC (Wie die gute Stube, diente das „gute Hause“ auch eher repräsentativen Funktionen) Ab Mitte des 20. Jahrhunderts hatten die politischen, gesellschaftlichen und wirtschaftlichen Änderungen in Ungarn ihre Auswirkungen auf jeden Bereich des bäuerlichen Lebens, so auch auf die Wohnkultur. Die Arbeitsstruktur hat sich verändert, das Verhältnis zwischen Industrie- und Landwirtschaftarbeitern hat sich zugunsten der erstgenannten Gruppe verschoben, und neue, früher unbekannte Gesellschaftsgruppen sind entstanden (z.B. die Pendler). Diejenigen, die in den 50er, 60er Jahren ihr Haus bauen wollten, haben damit unter anderen Umständen als die vorherige Generation begonnen, aber die traditionell geerbten Vorstellungen über ein Haus lebten in der neuen Umgebung weiter. Durch die veränderten Bauumstände (Baumaterial, Straßenbild, sozial-gemeinschaftliche Erwartungen) wurde ein neuer Haustyp, das sog. Würfelhaus vorherrschend. Dieser Typ verbreitete sich in den Dörfern, aber in vielen Fällen auch in den Vorstädten: es bestand aus Wohnräu- men mit mehr differenzierter Funktion, und es war im Vergleich zu den früheren regionalen Typen mehr homogen. Das regionaltypische Haus von früher hatte Stube- Küche-Kammer-Einteilung, wo ein Raum mehrere Funktionen haben konnte: in der Stube hat man gegessen, geschlafen, sich gewaschen, hier war Besuch empfangen oder gemeinschaftliche Arbeit ausgeführt. Im Würfelhaus waren separat Badezimmer, Küche, Wohnzimmer und Esszimmer, sowie Vorzimmer und Kammer vorhanden. Das Angebot von neueren, zeitgemäßen Möbeln motivierte auch die neue Einteilung. Ich suche in dieser Studie mit der Analyse dieser Phänomene Antwort auf die Frage, wie die vererbten, traditionellen bäuerlichen Vorstellungen über Wohnkultur in dieser neueren Wohnkultur repräsentiert sind. 101