Cseri Miklós - Bereczki Ibolya (szerk.): Ház és Ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 24. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2012)
Zusammenfassung
und Furten waren. In der Dorfmitte stand eine Steinbrücke: mit zwei Bögen, die wahrscheinlich in der zweiten Hälfte des 1 9. Jahrhunderts gebaut worden war An ihrer Stelle steht heute eine mehr tragfähige Eisenbetonbrücke. Die Wohnhäuser und Wirtschaftsgebäude in der Gemeinde gehörten früher, im Allgemeinen bis zur Mitte des 1 9. Jahrhunderts - zum nordungarischen - Palotz Haustyp. Im Laufe des 19. Jahrhunderts verbreiteten sich jedoch die Elemente und Besonderheiten des mittelungarischen Haustyps - von der Großen Tiefebene - über die Täler, die in Richtung Große Tiefebene offen sind. Die riesengroßen Scheunen sind vom siedlungshistorischen und wirtschaftshistorischen Gesichtspunkt aus bedeutend. Diese großen Wirtschaftsgebäude zum Teil mit Balkenkonstruktion, früher mit Lehmverputzwand, später mit Bretterwand und in neuerer Zeit mit Steinmauern verliehen der Gemeinde ein eigenartiges und charakteristisches Dorfbild. Ebenfalls wertvoll sind die Gruppen von Scheunen mit Balkenkonstruktion und Bretterwand auf den Wiesen, die für die Landschaft von bestimmender Bedeutung sind. In den Jahren 1993, 1994 und 1995 haben die Studenten der Technischen Hochschule Miklós Ybl alle für die Volksbaukunst bedeutenden Höfe erschlossen (die Unterlagen sind in der Beilage zu lesen). Diese Dokumentationsarbeit fundierte die Festsetzung des Gebietes von Jósvafő, dem Denkmalcharakter verliehen wurde, die Vorlage an die Regierung sowie das Inkrafttreten des Erlasses I 1/1999. (VIII. 18.) vom Minister für Kulturerbe zur Sicherstellung des Denkmalschutzes. So wurde zwar verspätet - der Plan von László VARGHA vom Ende der 1960er Jahre verwirklicht. Von besonderem Interesse unter den geschützten Baudenkmälern von Jósvafő ist die von Mauer umgebene reformierte Kirche, die im I 3. Jahrhundert gebaut, Ende des 18. Jahrhundert vergrößert und mit einer Kassettendecke versehen wurde, sowie der Barock Glockenturm vom Jahr 1 85 I in der Nähe der Kirche. Erwähnenswert unter den sakralen Denkmälern sind der sich unweit vom Turm befindende reformierte Friedhof - einst für die hölzernen Grabzeichen berühmt - und der jüdische Friedhof. In Jósvafő waren die sog. Säulengrabzeichen verbreitet. Diese quadratförmige Säulen wurden nur auf den Vorderseiten geschnitzt, wobei die Einschnitte untereinander geordnet wurden. Die Schnitzereien befinden sich im ersten Feld unter dem oberen, schräg abgeschnittenen Blatt (in letzter Zeit mit einer Blech- oder Aluminiumplatte geschützt). Für Kinder wurden Tulpen mit 6 oder 9 Blumenblättern oder ein Herz, für Frauen Trauerweiden und Rosmarin, für Männer Sterne geschnitzt. Im oberen Feld war das Jahr der Beerdigung geschrieben, im mittleren Feld der Name des Verstorbenen, oder ein Gedicht mit dem Namen. Unterscheidende Merkmale waren für verheiratete Männer und Frauen, unverheiratete Mädchen und junge Männer, Kinder, unverheiratete Frauen und Fremde angebracht, aber all das verschwand allmählich bis zur Jahrtausendwende. Der Weinberg von Jósvafő befindet sich nordöstlich von der Gemeinde, auf zum Jósva-Tal ablaufenden Hängen. Der heutige Weinberg erinnert nur noch an die einst blühenden Wein- und Obstgärten. Es wird vermutet, dass die ersten Reben im 1 5. Jahrhundert gepflanzt wurden. 1865 waren 65 Joch mit Weinbau besetzt, 1895 schon 73 Joch. 1897 traf die Phylloxera den Weinberg und als Folge gingen alle einheimischen Rebsorten zugrunde. Auch hier wurden neue Direktträgersorten aus Nordamerika gepflanzt, aber doch, in den 1910er Jahren des letzten Jahrhunderts waren nur noch auf I I Joch Reben angebaut. Eine eventuelle Funktion des Weinberges von Jósfafő als "Genbank" wurde nach Errichtung des Nationalparks entdeckt. Eine Bestandserhebung von den noch vorhandenen Apfel-, Birnen-, Pflaumen-, Pfirsich-, Kirsch-, Sauerkirsch- und sonstigen Obstsorten fand statt. In Baumschulen werden Edelreise mit einer Unterlage zusammengefügt und die Setzlinge werden unter der Bevölkerung verteilt. In der heutigen Gemeinde mit kaum 300 Einwohnern kämpfen Beständigkeit und Wandel miteinander, wie es für das 21 . Jahrhundert typisch ist. Diese Widersprüche sind kaum aufzuheben. Eine mehrschichtige Schutz ist mit Einschränkungen gepaart, das Bewahren des Dorfbildes und der bestimmenden Volksbaudenkmäler verlangen Opfer und Demut, was für die Einwohner nur mit der Sicherstellung der zur zeitgemäßen Schutz nötigen finanziellen Quellen akzeptabel gemacht werden kann. Das alles erkennend hat die Gemeinde den Gedanken "Die Zukunft von Jósvafő - die Vergangenheit von Jósvafő" zur Devise gewählt. I 15