Cseri Miklós – Bereczki Ibolya (szerk.): Ház és ember. A Szabadtéri Néprakzi Múzeum Évkönyve 23. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2011)
KISS NIMRÓD LÁSZLÓ: A burgonyatermesztés Hétfaluban
Nimród László Kiss AGRICULTURE IN HÉTFALU, FOCUSING ON POTATO PRODUCTION In my study I present the agriculture of the people of Hétfalu, focusing on potato production. The potato is the most important plant grown there. The simple farming structures at the beginning of the 20 t h century were changed to techniques used on intensively cultivated lands. Planting and harvesting were not done by hand, but with plough, on bigger lands hoeing was done with plough-hoe. Soil preparation also gained more attention than in market gardens. The planted bulbs were harrowed to achieve more efficient weed control and the people of Hétfalu had more comprehensive knowledge, for example: they knew and used pitchfork. But despite all this they produced only a few species of potato and there was not a regular or well built up buyer market, sales were incidental and very unsettled. Because of a shortage of land, people started to find other ways of making a living and it started to change the traditional form of farming before the collectivization. More and more people of Hétfalu gave up agriculture; they learned trades, they worked as wage-workers on nearby or faraway lands so that they could support their family. Those who had a chance bought lands for themselves to produce the necessary goods. Due to the exploiting collective economic environment and the intensive industrial development many of them broke with farming. The political transformation gave new opportunities; everyone started farming and tillage again. Many returned to the land, but could hardly see through the chaotic situation. Today there is almost no farming in Hétfalu, the territory of wasted lands is bigger than those cultivated. Nimród László Kiss LANDWIRTSCHAFT IN HÉTFALU, MIT BESONDERER RÜCKSICHT AUF DEN KARTOFFELANBAU In meinem Aufsatz habe ich die Landwirtschaft in Hétfalu, und darin den Kartoffelanbau vorgestellt. Die Kartoffel ist die wichtigste unter den angebauten Pflanzen. Die zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch einfache Wirtschaftsstruktur wurde gegen Mitte des Jahrhunderts von neuen, für angebauten und intensiv bearbeiteten Regionen typischen Technologien abgelöst. Unter anderen erfolgte Saat und Ernte nicht mehr manuell, sondern mit Hilfe von Pflug, auf größeren Feldern wurde der Boden mit Hackpflug bearbeitet. Der Bodenvorbereitung wurde mehr Aufmerksamkeit gewidmet, als in den Küchengärten. Die gesäten Knollen wurden mit der Egge bearbeitet, was eine wirksamere Unkrautvertilgung zum Zweck hatte. Im weiteren hatten die Landwirte mehr Kenntnisse, sie kannten und benützten die sog. Knopfgabel. Trotzdem bauten sie verhältnismäßig wenige Sorten Pflanzen an, und es entstand kein regelmäßiger und gut ausgebauter Abnehmermarkt, der Vertrieb war dem Zufall überlassen und unbeständig. Die traditionelle Wirtschafsform begann sich schon vor der Kollektivierung zu verändern. Im Hintergrund stand ein schon früh - wegen der begrenzten Flur - nach anderen Lebensunterhaltmöglichkeiten orientierendes Verhaltensmuster. Die Einwohner von Hétfalu entfernten sich immer mehr vom Boden und erlernten Berufe, führten Lohnarbeit in nahen und mehr entfernten Gegenden aus, damit sie mit dem Einkommen ihre Familien ernähren konnten. Wer die Möglichkeit hatte, hat sich Boden gekauft, um das Nötige zu produzieren. Die ausbeutende Kollektivwirtschaft und die Industrieentwicklung in großem Ausmaß bewirkten, dass noch mehr Leute die Landwirtschaft verließen. Die politische Wende eröffnete neue Perspektiven, alle begannen wieder den Boden zu bestellen, zu wirtschaften. Viele kehrten zum Boden zurück, nur wenige haben jedoch die chaotischen Zustände überblickt. Heutzutage besteht in Hétfalu praktisch keine Landwirtschaft, es gibt verhältnismäßig mehr brachliegende Parzellen, als bestellte Felder. 193