Cseri Miklós - Bereczki Iboly - Kovács Zsuzsa (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 21. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 2009)
Juhász László: A településszerkezet és az építkezés változásai Mezőcsáton a honfoglalás korától a 20. század végéig
László Juhász Änderungen in der Siedlungsstruktur und Architektur in Mezőcsát ab der Zeit der Landnahme bis zum Ende des 20. Jahrhunderts Zahlreiche Teilstudien wurden bereits über die Volksbaukunst der Regionen Mezőség und Bükkalja im Süden des Komitats Borsod publiziert, aber eine ähnliche, monografische Arbeit, wie der Autor verfasst hat, war über die Region noch nicht vorhanden. Mezőcsát ist eine Gemeinde, die die Charakteristika der Volkskultur der Region Mezőség bewahrt hat, die Merkmale der Entwicklung einer Gemeinde auf der Tiefebene (Alföld) aufweist, von der mittelalterlichen Kleindorf-Struktur über das Systems von zwei Höfen im Dorf, (mit dem Wohnhaus in einem und mit den Ställen im anderen Hof, eventuell in einem anderen Dorfteil) sowie die Entstehung von die Stadt umgebenden Einzelhöfen bis zu den rasend schnellen Änderungen in der letzten Zeit. Der erste Teil der Studie fasst die Geschichte der Gemeinde Mezőcsát und ihre Baugeschichte aufgrund von archäologischen und historischen Quellen ab Anfang bis zum Ende des Mittelalters zusammen. Auf archäologische Funde in der Stadt und in ihrer Peripherie basierend stellt der Autor die Spuren vor, die ab Urzeit bis zur Zeit der Völkerwanderung auf Bautätigkeit und Siedlungsorganisation deuten. Nachher fasst er die Daten über die Bautätigkeiten zur Zeit der Landnahme, der Arpaden und in späteren Perioden des Mittelalters zusammen, und vergleicht sie mit den Ausgrabungsergebnissen in der engeren Umgebung und in anderen Teilen des Landes. Der nächste Teil der Studie analysiert den wirtschaftlichen Aufschwung in den Jahrzehnten vor der in der Siedlungsgeschichte von Mezőcsát bestimmenden Epoche, der türkischen Besatzung, dann die verheerenden Auswirkungen der Besatzung und die Änderungen in der Wohnumgebung. Der Aufschwung nach der türkischen Besatzung bewirkte eine wesentliche Änderung auch in der Siedlungsstruktur. Der Vorstellung der Merkmale der Siedlungsstruktur mit zwei separaten Höfen im Dorf und ihren Wirtschaftsbauten und der wirtschaftlichen und gemeinschaftlichen Funktionen des Systems mit zwei separaten Höfen im Dorf folgt eine Analyse der Umwandlungsprozesse der Wohnhäuser und ihrer Einrichtungen im Laufe des 18.-19. Jahrhunderts. In der traditionellen Baukunst von Mezőcsát sind die Änderungen der Struktur, des Baumaterials, des Äußeren und der Gebrauchsfunktionen der Wohnhäuser bestimmend abhängig von den geografischen Gegebenheiten und vom Wohlstand der Erbauer. Der Autor führt die in der Siedlungsstruktur, im Bau und in der Benützung der Wohnung erfolgten Änderungen zwischen Mitte 19. bis Mitte 20. Jahrhunderts vor Augen. Er erwähnt die Auswirkungen der bedeutenden politischen und sozialen Änderungen Mitte des 19. Jahrhunderts auf die Siedlungsstruktur, die Wirtschaft, die Bautätigkeit, die Benützung der Wohnung und die Mentalität der Einwohner der Stadt. Er beachtet die zunehmenden Unterschiede zwischen den sozialen Schichten im Hausbau und in der Einrichtung. In einem separaten Kapitel behandelt er den Bau von anspruchsvollen Wohnhäusern des Kleinadels, mit deren Formmerkmalen, Baumaterialien und Wohnungsnutzung. Die Studie stellt die charakteristischen, das Stadtbild bestimmenden öffentlichen Gebäude vor, analysiert die Bautätigkeit der Landbesitzer in der Stadt, macht auf ihren Einfluss auf die Bauten der wohlhabenden Familien, der erstarkenden Bürgerschicht aufmerksam. Der Autor analysiert die Änderungen des Stadtbildes zu Beginn des 20. Jahrhunderts. Zahlreiche archaische Merkmale wurden in den Bauten der Einzelhöfe und Weinberge bis zur nahen Vergangenheit bewahrt: die Methode des Wandbaus sowie in der Materialwahl und Einrichtung. Im letzten Teil erwähnt der Autor die negativen Änderungen der Baukunst in der Zeit des Sozialismus, er deutet auf das heutige Stadtbild und auf die Versäumnisse, die im Bereich der Bewahrung des traditionellen architektonischen Stadtbildes begangen wurden. 122