Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 11. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1997)

Német rezümé

Geordnete Aufzeichnungen, Photo- und Aufnahmema­terial in größerem Maß sind in der Vblksarchitektur­Sammlung von László VARGHA zu finden, die dem Forschungsprogramm des ETI angeknüpft war. Der Forscher hat zwischen 1941-1943 insgesamt 67 Tage in vier Dörfern des Borsa-Tales verbracht: 28 Tage in Kide, 17 in Kolozsborsa, 6-6 in Csomafája und Bádok. Die Kontrollforschung erfolgte in August 1943. Er hat kleinere komprative Aufnahmen in Doboka (Kom. Szolnok-Doboka) gemacht. Als Ergebnis seiner Arbeit sind 7 Skizzenhefte von großem Format mit Aufnahmen, Zeichnungen gefüllt worden (282 Seiten). „Ich konnte an einem Tag 10-11 Zeichnungen fertigstellen. " ­schrieb er in den Aufzeichnungen. László VARGHA hat die Angaben mit der Pünktlich­keit des Architekten und mit dem Respekt des Ethno­graphen den Objekten gegenüber notiert. Auf den Aufnahmeblättern hat er die ungarische und die rumäni­sche Benennung der einzelnen Teile der Baustruktur und Möbelstücke aufgezeichnet. Die benötigten Angaben sind so reich dokumentiert, daß man nach ihnen die Grundrisse des Keller- und Wohngeschosses, die Plätze der wichtigsten Möbelstücke, den Längs- und Querschnitt, die vier Front­seiten des Hauses leicht zeichnen kann. Mehrere Grund­risse von Gehöften mit Anordnung der einzelnen Bau­objekte wurden gemacht, mit Detaillierung von Garten und Zaun. Zum Vermerk wurden oft Detaillzeichnungen von Feueranlagen, Elementen der Dachstruktur, Mauer­techniken gemacht. Der Forscher hat die Bauzeit des Wohnhauses, das Datum des Zu- und Umbaues einzelner Teile, das der Renovierung, und deren Ursache neben die Zeichnungen geschrieben. Die 130 abgemessenen Bauten wurden so ausgewählt, daß er dadurch die Geschichte der bäuerlichen Baukultur von anderthalb Jahrhundert in den 4 Forschungsorten (27 Wohnhäuser und 36 Wirtschaftsgebäude) veranschaulichen und die Baudenkmäler der mittelalterlichen und neuzeit­lichen dörfischen Baukulturgeschichte durch sakrale Bauten (5 Kirchen und Grabzeichen) dokumentieren konn­te. Der Vorrang seiner Forschungsmethode war, daß er nicht nur den Umbau und Veränderungen, sondern auch die Neubauten, die zur Zeit der Aufnahme im Gange wa­ren, dokumentiert hat: so ließ er ethnographische, histo­rische und soziographische Gesichtspunkte in der Architek­turforschung zur Geltung kommen. Parallel mit den Aufnahmen wurden mehr als 1200 schwarz-weiß Photos in 6x6 und 9x12 Format gemacht. Sie dokumentieren Dorf- und Straßenansichten, sakrale und gemeinschaftliche Objekte, großenteils aber - dem For­schungsziel entsprechend - Bauobjekte von Bauernhöfen. Unersetzlich wertvoll sind die bei Tageslicht fotografierten Interieurs. Das Niveau der Bilder von László VARGHA ist mit gleicher Empfindsamkeit für die kleinsten Einzelheiten und genauer Datierung zu charakterisieren, wie es bei der oben erörterten Aufnahme- und Forschermethode der Fall war. László VARGHA hat im Jahre 1945 - zur Zeit der Verarbeitung und der Kontrollaufnahmen - sein Material beim ETI nicht abgegeben, so blieb es - mit einiger Man­gelhaftigkeit (es fehlen zwei Hefte) - in seiner Sammlung. Im Jahre 1962 hat László VARGHA eine Mus­terdokumentation zusammengestellt, um für sein Buch: Volksbaukultur im Borsa-Tal einen Verleger zu finden. Aus Briefen, die das Unternehmen dokumentieren und die in seinem Nachlaß zurückgeblieben sind, wissen wir, daß er, zusammen mit Paul Henri STAHL, einem Architekten und Ethnographen aus Bukarest, weitere ergänzende Aufnah­men und Studienreisen vorhatte. Der Plan der Publikation wurde beim Komitee für Volkskunde der Ungarischen Akademie der Wissenschaf­ten, bei der Hauptverwaltung für Verlagswesen und bei dem Akademieverlag eingereicht. Aus der Thematik stellt sich der Anspruch einer Monographie heraus, d. h. die Darstellung und Interpre­tation durch induktive Methoden, eine komplexe kulturhis­torische Betrachtung der Völksbaukultur. Als Einführung wurde die Darlegung von geographischen, historischen, sta­tistischen und ethnischen Angaben geplant, der eine Aus­einandersetzung von methodologischen und theoretischen Fragen angeknüpft wäre. Im zweiten Teil wäre eine Unter­suchung von siedlungs- und wirtschaftsgeschichtlichen Angaben an die Reihe gekommen, mit den Umwandlungen der Siedlungsstruktur im Mittelpunkt. Dem wäre die Abfassung der Architektur der vier Dörfer angefügt: Grundstückordnung, Gebäudetypologie, Grundrisse, Bau­material und Baustruktur, je nach ästhetischen und for­mellen Lösungen. Das ganze Architektur- und Photo­material hätte im dritten Teil Platz bekommen. Im vierten Teil, in der Zusammenfassung sind Stichworte zu finden, wie Auswertung, historische Umwandlung, Typologie, Variation, Neuerung, Divergenz, ethnische Merkmale. Das Buch wäre mit Anmerkungen, Literaturverzeichnis, drei­sprachiger Wortliste (ungarisch, rumänisch, deutsch) Orts­und Sachverzeichnis ergänzt. Das Authorenpaar des vorliegenden Buches sind Ethnographen, Museologen des Ethnographischen Frei­lichtmuseums Szentendre, Kuratoren des Nachlasses von László VARGHA. Györgyi H. CSUKÁS und Péter KECS­KÉS haben das Material nach Kriterien der Quellen­ausgabe und der historisch-ethnographischen Monographie verfaßt, und so präsentieren sie die aus dem Gesichtspunkt der Forschungen im Karpatenbecken bedeutungsvolle Aufzeichnungen über völkische Baukultur. Im ersten Teil werden forschungsgeschichtliche Angaben zusammengefaßt. Im zweiten Teil sind die Gesellschafts-, Wirtschafts- und Religionsgeschichte der vier Dörfer aufgrund der Fachliteratur und eigener Forschungen im Archivmaterial beschrieben. Das gibt den Rahmen zur Zusammenfassung der Volksbaukultur, die das Thema des dritten Teiles ist. Hier weden die folgenden, zusammenhängenden Einheiten behan­delt: Siedlung, Grundstück und Hof, Baumaterial und Baustruktur, Grundriß des Wohnhauses, Feueranlage und Rauchabzug, äußere Erscheinung der Gebäude, Einrichtung der Häuser und zuletzt die Wirtschaftsbauten. Der vierte, umfangreichste Teil ist die Quellenausgabe des zwischen 1941-1943 aufgenommenen Materials. In der Reihe der Dörfer (Kide, Bádok, Csomafája und Kolozsborsa) werden die Beschreibung der Bauobjekte, die Aufnahmezeichnungen und die Photos veröffentlicht. Der Zusammenfassung folgt der Anhang, der die Aufzeichnungen von István MÉRI während der archäologischen Forschungen in Kide von 1942 beinhaltet, sowie die 1996 aufgenommenen Photos der Authoren über die Umwandlungen in der Volksbaukultur der Dörfer. Das Buch hat zwei Signaturen: es ist der 11. Band des Jahrbuches des Ethnographischen Freilichtmuseums (Szent­endre), und erstes Stück der Ausgabenreihe des Nachlasses von László VARGHA unter dem Titel: Quellenausgaben aus der Sammlung "Ungarische Volksarchitektur".

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