Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 8. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1992)

KECSKÉS PÉTER: Présházak és pincék a Dél Dunántúlon

PRESSHÄUSER UND KELLER IN SUDTRANSDANUBIEN Die Studie erläutert als Teil einer das ganze Land umfassen­den Forschung die Bauten der Weinverarbeitung und Weinla­gerung im 18.-19. Jahrhundert in Südtransdanubien und den unmittelbar benachbarten Gebieten. Der Autor untersuchte Bauten, die außerhalb der Dörfer und der Marktflecken aug den Weinbergen stehen, denn die Bauten der Leibeigenenbau­ern wurden in diesem Landteil in erster Linie auf den Randge­bieten und den Zusatzsiedlungen errichtet. Dementsprechend wird auch die Entwicklung der Flurbenutzung auf den Weinber­gen sowie die der Bergdörfer dargelegt (Abb. 3-7.). Das Hauptanliegen der Studie ist die Darstellung der diver­sen Arten der Bauten nach Grundriß und nach funktionalen und architektonischen Strukturtypen, da die frühere Forschung nur auf wenige Daten in unausgeglichener territotialer Auf­teilung beschränkt war. Bauten zur Weinverarbeitung und Lagerung mit aufgehen­den Wänden oberhalb der Erdebene waren hauptsächlich für den westlichen Teil Südtransdanubiens charakteristisch. Nach der Schilderung der Weinbergbauten, die aus einer Räumlich­keit bestanden und mehrere Funktionen erfüllten (Abb. 8.), wird der Preßhauskeller als ein Grundtyp untersucht (Abb. 9-12.). Die erweiterten Formen der Preßhäuser lassen darauf folgern, daß die Weingärten vor der Filoxerensäuche (1885) Schauplätze einer komplexen Wirtschaft waren, mit Gebäu­denpartien, die einen längeren Aufenthalt zuließen, bzw. Vieh zucht und Heuwirtschaft beherbergten. Die Vielfalt der Grund­risse von den zweiräumigen Preßhauskellern bis zu den 6-7­räumigen Weinberghäusern widerspiegelt daher keine evolu­tive Entwicklung, da ja auf einem Weinberg gleichzeitig vom Grundriß her verschiedene Gebäude errichtet wurden, je den Ansprüchen der in verschiedenen Dörfern wohnenden Inhaber und der einzelnen gesellschaftlich-wirtschaftlichen Schich­ten entsprechend. Nach solchen Gesichtspunkten wurden Preßhäuser mit Doppelkeller (Abb. 13.), Preßhauskcller mit Stube (Abb. 14-21.), Preßhauskeller mit Stall (Abb. 22-23.), Prcßhauskeller mit Scheune (Abb. 24.) sowie sog, "gebogene" Preßhauskeller mit einem L-förmigen Grundriß (Abb. 25.) un­terschieden. Bauten mit aufgehenden Wänden zur Verarbeitung und mit unterirdischen Räumlichkeiten zur Lagerung des Weines wa­ren vorwiegend für die südlichen und südöstlichen Teile des untersuchten Gebietes charakteristisch. Unter den Preßhäu­sern mit aufgehenden Mauern wurden hier - abhängig von der jeweiligen Beschaffenheit des Bodens - Kellergruben gegra­ben, oder aus Stein oder Backstein gemauerte, gewölbte Wein­keller gebaut (Abb. 26-32.). Neben der Kellergrube mit Preß­haus als Grundtyp wurden, besonders in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts auch mit Stube und Stall erweiterte Weinberg­gebäude errichtet (Abb. 33-38.). Die unter der Oberfläche ausgegrabenen/ausgemauerten Grubenkeller kamen im östlichen Gebiet Südtransdanubiens, entlang der Donau vor. Diese waren mehrerenorts mit Höhlen­wohnungen verbunden, oder bildeten eine Kellerreihe neben dem Dorf (Abb. 39-40.). Zum Gleichgewicht der unter- und oberirdischen Weinlage­rung bzw. zur Vereinheitlichung kam es im letzten Viertel des 19. Jahrhunderts. Die unterirdischen Keller, die eine mehr aus­geglichene Temperatur sicherten, vermehrten sich, es wurden größtenteils Weinbergbauten mit zwei Ebenen gebaut (Abb. 41-43). Der Autor hatte die Gelegenheit, seine Untersuchung, die auf einer Befragung durch Fragebogen basierte, mit den Karten des Ungarischen Ethnographieatlasses (Abb. 1-2.) zu verglei­chen (Abb. 44.). Das führte zum Ergebnis daß er durch meh­rere (250) Forschungsstellen und durch das Material, das im 19. Jahrhundert die Zustände festhielt, Unterschiede zwischen den einzelnen Mikrolandschaften im östlichen Teil des untersuch­ten Gebietes feststellen konnte.

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