Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 7. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1991)

PÁLL ISTVÁN: Gróf Eszterházy Miklós kisvárdai uradalmának épületei 1802-ben

DIE GEBÄUDE DES KISVARDAER HERRSCHAFTGUTES VON GRAF MIKLÓS ESZTERHÁZY IM JAHR 1802 Die im westlichen Teil Ungarns über riesige Güter verfügende Familie Eszterházy kam Ende des 16. Jahr­hunderts durch Heiratutes in den Besitz des größten Gutes des Komitates Szabolcs, des Kisvárdaer Gutes. Die Studie analysiert anhand einer Registratur vom Jahr 1802 die bis dahin zum Teil verminderten Güter dieses Herrschaftsgutes, die Gebäude einzeln vornehmend. 28 Wohngebäude (darunter auch Schenken und Gast­häuser, die auch zum Wohnen dienen) wurden nach Struktur und Bestandteilen analysiert, woraus es sich ergeben hat, daß sie zum überwiegenden Teil aus mit Lehm beworfenen Flechtwerkwänden errichtet wurden, nur einige wurden mit Lehmziegel- oder Backsteinwand registriert. Letztere standen im Zentrum des Gutes, in Kisvárda. Alle Gebäude hatten Sparrendächer, nur eines hatte ein Pfettendach. Das läßt uns darauf schließen, daß auf unserem Gebiet im und vor dem 18. Jahrhundert Gebäude diesen Typs gestanden haben mochten, nur daß sie bis zum 19. Jahrhundert ganz verdrängt wurden. Für die Abdeckung des Daches wurden in Kisvárda Holzschindeln, in den umliegenden Siedlungen Stroh verwendet, bei letzterem kann man allerdings nicht wis­sen, mit welcher Technik er aufgetragen und befestigt wurde. Am meisten aufschlußreich sind die Informatio­nen bezüglich der Feueranlagen der Gebäude. Aus der Analyse geht hervor, daß es Ende des 18., Anfang des 19. Jahrhunderts zu einer derartigen Vermischung der Heizanlagen kam, wo die charakteristischen Feuerstel­len von drei sehr markanten Haustypen - dem Szamo­ser, dem nördlichen und dem tiefländischen Typ ­gleichzeitig und auch am gleichen Orte, sogar innerhalb eines Gebäudes gestanden haben mochten. Der Rauch der Feuerstellen wurde derzeit bereits durch lehmver­schmierte Rauchfänge aus Rutengeflecht abgeleitet, was darauf hinweist, daß es auf diesem Gebiet wohl keine Häuser mehr ohne Rauchableitung gab. Im Laufe der Registrierung der Wirtschaftsgebäude werden demnächst die Stallgebäude näher diskutiert, die aus gleichem Material und mit der gleichen Technik, wie die Wohngebäude errichtet wurden. Der Unter­schied zeigt sich nur darin, daß bei diesen die Pfetten­dächer viel öfter vorkommen, als bei den Wohnhäusern. Desweiteren werden Brunnen, Keller, Maisspeicher und diverse Lagerräume aufgezählt, und zuletzt wird der Zaun um das Gehöft, auf dem diese Gebäude ste­hen, analysiert. Dabei ist es besonders interessant, daß auch das vielumstrittene Baumtor vorkommt. Im Laufe der Registratur der zum Gut gehörenden industriellen Einrichtungen werden 8 Roßmühlen, eine Wassermühle, je eine Schnapsbrennerei, eine Brauerei und eine Metzgerei mit Bestandteilen und typischen Da­ten dargelegt.

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