Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 7. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1991)

VARGA GYULA: Magtárak a bihari síkság népi építészetében

GETREIDESPEICHER IN DER VOLKSTUMLICHEN ARCHITEKTUR DES BIHARER TIEFLANDES Die mittelalterliche Siedlungsordnung, inbegriffen die Struktur der Bauerngehöfte auf dem Biliarer Tief­land, dem historischen Komitat Bihar also, hat sich teils infolge einer inneren Entwicklung, teils durch staatliche Maßnahmen im Laufe des 18. Jahrhunderts verändert. Ein Moment dieser Umgestaltung ist das Erscheinen der aus Backsteinen und mit Ziegeldach errichteten Ge­treidespeicher, mit durch einsetzbare Schalbretter in Fä­chern geteiltem Innenraum. Von den heute noch beste­henden Getreidespeichern ist der älteste der der Ge­meinde Kismarja, der 1770 erbaut wurde (Abb. 16.). In der ersten Hälfte des 19. Jahrhunderts wurden mehrere herrschaftliche Speicher errichtet. Diese mögen in ers­ter Linie für die wohlbemittelten Bauern als Vorbild ge­dient haben, die hauptsächlich von der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts an ihre bis heute stehenden stabi­len und charakteristischen Getreidespeicher errichte­ten, die die älteren Speicher, in erster Linie Gruben und die über der Erde errichteten schoberförmigen Speicher allmählich verdrängten. Von da an ließ die Bedeutung der aus den Biharer Bergen transportierten riesigen Ge­treidetruhen nach, die in dieser Gegend "hombár" ge­nannt wurden. Im Laufe des 19. Jahrhunderts haben jedoch nicht alle Landwirte einen neuen Speicher gebaut, sondern viele gestalteten bereits bestehende alte Gebäude zu Speicher um. In bestimmter Hinsicht können die mit dem Wohn­haus zusammengebauten Getreidekammern und vor al­lem deren Einrichtung als Vorläufer der Getreidespei­cher betrachtet werden. Die Vorläufer der vom Wohn­haus getrennt stehenden Speichergebäude waren hinge­gen die im Laufe des 18. Jahrhunderts errichteten ehe­maligen Soldatenhäuser und Backhäuser. Erstere wur­den auf obrigkeitliehe Verordnung, zur Aufnahme des in der Gegend stationierten kaiserlichen Militärs errich­tet, letztere dienten ursprünglich zum Schutz der Back­öfen. Beides waren zweiräumige stabile Bauten, haben aber ihre Funktion bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts verloren, konnten also durch eine kleine Umgestaltung als Getreidespeicher nutzbar gemacht werden. Die neu errichteten Speicher wurden dem Wohnhaus gegenüber, oder zur Straßenfront hin aus gerichtet, oder einige Schritte weiter hinten erbaut (Abb. y. b, c), viele wurden unterkellert. Sie waren meist Erdgeschoßbau­ten aber selten kommen auch Etagenbauten unter den Speichern vor. In dieser Gegend kam die Sommerküche im 20. Jahr­hundert in Mode. Viele bauten Sommerküchen, aber oft wurden auch hierfür alte Gebäudeteile umgebaut. Viele gestalteten die ehemaligen Backhäuser und Speicher zu Sommerküchen um. besonders, wenn letztere aus zwei Räumen bestanden. Die Bedeutung der Getreidespei­cher fiel nach 1950 zurück, deshalb treffen wir heute oft eine Vermischung der verschiedenen Gebäudetypen. Leider verfallen die schönsten alten Exemplare der Ge­treidespeicher

Next

/
Thumbnails
Contents