Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 7. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1991)

ZENTAI TÜNDE: Ajtók és ablakok a dél-dunántúli parasztházakban

TÜREN UND FENSTER DER BAUERNHAUSER IN SÜDTRANSDANUBIEN Zur Analyse der Türen und Fenster der Bauernhäuser verfügen wir nur vom 18. Jahrhundert an Über hinrei­chende Informationen. Über die früheren Zustände ver­mitteln die urkundlichen und archäologischen Quellen nur ein brüchiges Bild, es scheint aber sicher zu sein, daß mit einigen mittelalterlichen architektonischen Lö­sungen zusammen auch die Türen und Fenster aus die­ser Zeit weiterlebten, besonders in den durch Ständer­bauhäuser mit Rauchküche gekennzeichneten südlichen und westlichen Hausgebieten. Die gezimmerten Hart­holztüren mit Holzanker waren in den Ständerbauhäu­sern sogar noch in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhun­derts auf den in die Richtung der neuzeitliehen Etwick­lung schwer Zugang findenden Gebieten in Zala, So­mogy und Südwestbaranya charakteristisch. Daselbst blieben die kleinen einfachen Fenster mit Block- oder Bohlenzarge erhalten. Vom 18. Jahrhundert an wurden hingegen an den Kücheneingängen der im östlichen Teil der Region verbreiteten Küchen mit offenem Rauch­fang bereits geteilte Türen eingebaut. (Als dessen frü­heste gegenständliche Bestätigung gilt die Tür eines Kis­nyáráder deutschen Hauses, mit der Jahreszahl 1757.) Dieser Typ der Türen taucht erst mit dem endgültigen Verschwinden der offenen Rauchfänge in den 1950er Jahren ab. In den Häusern der reicheren Bauern findet man vom Beginn des 19. Jahrhunderts an sorgfältig aus­geführte Füllungstüren aus Hartholz. Diese werden von den 1840er Jahren an durch die von Tischlern angefer­tigten Füllungstüren aus Tannenholz abgelöst. Diese Stubentüren, sind oft mit Schnitzerei und bemalten Mo­tiven verziert. Zur Wende des 20. Jahrhunderts er­scheint und verbreitet sich die doppelte Eingangstür aus Tannenholz, deren innerer Flügel oben verglast ist und die außen meistens zwei Flügel hat. In der primitiven Gestaltung bewahrt das Fenster lange die ursprüngliche Bedeutung des slawischen Lehnwortes: "ablak" (Öffnung). Im Spätmittelalter verbreitet sich die Verglasung auch in den Burgen und Schlössern nur langsam. Die Verödung in der Zeit der Türkenherrschaft bremst auch diesen Prozeß. Die Bauernhäuser haben zumeist noch blinde, d. h. unverg­laste Fensterlucken, die durch Rutengeflecht, Schaub­strohmatten, Holztafeln oder aufgespannte Rinderblase abgeschirmt wurden. Die Inventare aus dem 18-19. Jahrhundert zeugen hingegen dafür, daß sich das Glas­fenster auch unter den Leibeigenen durchsetzt. Für das 18. Jahrhundert sind trotzdem kleine und wenige Fens­ter charakteristisch. Küchen und Kammer verfügen nur über kleine, unverglaste Öffnungen. Im Laufe des 19. Jahrhunderts wird das Glasfenster gewöhnlich, von der Mitte des Jahrhunderts an nimmt auch die Größe der Fenster zu, bei den reicheren Bauern werden sie mit verzierten Rahmen, Eisengitter und Holzladen ver­sehen. Von da an verbreitet sich das entwickeltere Blendrahmenfenster und auch die Jalousie. Von den 1870er Jahren an bürg sich das doppelte, zweischichtige Fenster ein, das in breiterem Kreise des Bauerntums erst im 20. Jahrhundert typisch wird. Das Haus des "Bauerbürgers" im 20. Jahrhundert ist bereits hell, an der guten Stube verkünden manchmal sogar vier Fenster den in der Dorfgemeinschaft erfüllten Rang des Hausbesitzers. Der Gestaltund der Fenster und Türen kommt auch bei der Verzierung des Hauses eine bedeutende Rolle zu. Die Türen und Fenster an den Häusern der wohlbemit­telten Bauern aus dem 18. und 19. Jahrhundert vermit­teln uns die Wirkung der zeitgenössischen Volkskunst, des bäuerlichen Geschmacks und der großen Kunstströ­mungen.

Next

/
Thumbnails
Contents