Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 7. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1991)

NOVÁK LÁSZLÓ: A nagykőrösi ház a 17-19. században

DAS NAGYKŐRÖSER HAUS Die Entwicklung des Wohnhauses - das kann auch verallgemeinert werden - nahm Jahrhunderte in Ans­pruch, und innerhalb dieser Zeitspanne lassan sich grö­ßere Perioden feststellen: so die Perioden vom Ende des 15. bis zum Beginn des 16. Jahrhunderts, das 16-18. Jahrhundert, die vom Ende des 18. bis zur zweiten Hälfe des 19. Jahrhunderts dauernde Periode, und zuletzt die in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts einsetzende Periode. Die Möglichkeiten der Bauten wurden auch in Nagy­kőrös weitgehend von den örtlichen Baumaterialquel­len, sowie den gesellschaftlichen Verhältnissen be­stimmt. Die Verwaltung des Marktfleckens sowie die wohlbemittelten, reichsten gesellschaftlichen Schichten waren bestrebt, aus den an Ort gegebenen und hertrans­portierten Baumaterialien immer modernere Häuser zu errichten. Am Ende des 14. Jahrhunderts und im 15. Jahrhundert waren die Wohnhäuser Pfostenbauten mit Lehm beworfener Flechtwerkfüllung. Ihr Pfettendach ruhte auf Firstsäulen oder Scherenstuhl, und hatte eine verlehmte Schilfüberdachung. Dieses Gebäude bestand aus zwei wesentlichen Räumen, der Küche und der Stu­be. Die rauchfreie Stube mit Dach war mit Kachelofen geheizt, die Küche mit einer offenen Feuerstelle am Bo­den, hatte keine Rauchableitung. Von der Feuerstelle in der Ecke wurden der außerhalb der hinteren Küchen­wand errichtete Backhofen und der gekachelte Stubeno­fen(geheizt. Im Laufe der späteren Entwicklung des Wohnhauses, in der ersten Hälfte des 16. Jahrhunderts veränderte sich das Feuerungssystem: es verschwanden die außen an die Küchenwand gebauten und von der Küche geheizten Backöfen, und auch die Küche erhielt einen Rauchab­zug, einen offenen Schornstein. Das Erscheinen der Ofenbank in der unteren Partie der Wand zur Stube hin kann auch auf diese Zeit datiert werden. In der Stube blieb der Kachelofen mit Hinterlanderprinzip erhalten, bei den weniger bemittelten Schichten stand aber oft ein Lehmofen an gleicher Stelle . Von der Mitte des 18. Jahr­hunderts an gab es im Wohnhausbau eine bedeutende Veränderung. Im Interesse der Feuerbeständigkeit wur­den massive, dickwandige Gebäude errichtet, und es wurden Küchen mit Backsteingewölbe und gemauertem Schornstein errichtet. Ende des 18.. Anfang des 19. Jahrhunderts kann die Einbürgerung der mittleren Feu­erbank an der hinteren Wand, die in der oben erwähn­ten modernisierten Küche das Backen und Kochen und den leichteren Rauchabzug sicherte, als beendet be­zeichnet werden. Die gewölbte Küche mit offenem Ra­uchfang und einer mittleren Feuerbank galt als modernste Einrichtung, deren Bau noch Ende des 19. Jahrhunderts allgemein war. Mit der Verbreitung des oben erwähnten modernen Hauses verschwanden die alten rohrgedeck­ten Gebäude mit Flechtwerkwand. Firstsäulen-Pfetten­dach, in denen noch die archaischen Heizanlagen stel­lenweise aufzufinden waren. Parallel zu den Vorstellungen zur Stadtentwicklung wurde auch die Regelung der Bautätigkeit durchge­führt. In der Stadtmitte und entlang der Hauptwege durften nur von der städtischen Verwaltung begutachte­te, moderne Gebäude errichtet werden (mit hohem Fundament, mit dicker Ziegel- und Lehmziegelwand, mit Balken- oder. Stukkaturdecke mit stilvoller, geglie­derter Fassade und mit Sparrendach). Entsprechend der bürgerlichen Umgestaltung veränderte sich auch die Heizung des Hauses. Die geschlossenen Zilinderschorn­steine ermöglichten die Einzelbeheizung der Zimmer, wo jedoch als Heizkörper und Zierstück die Kachelöfen weiterhin erhalten blieben. Die alten schoberförmigen Lehmöfen wurden in die hinteren Räume des Gebäudes verdrängt, bzw. sie kamen endgültig aus dem Haus. Auch die Küche der traditionell errichteten Häuser wurde umgestaltet, geschlossene Kaminschornsteine wurden errichtet, anstelle der Küche mit mittlerer Feuer­bank und offenem Schornstein. Im Zimmer wurden noch banklose Öfen errichtet, aber wegen ihres großen Platzanspruchs war man bestrebt, diese durch industriell hergestellte Eisenöfen zu ersetzen. In der ersten Hälfte unseres Jahrhunderts bewegten die bürgerlichen Ansprüche eine Etwicklung des Wohn­hauses. Die Villen, Kurien und Bürgerhäuser wurden auf quadratischem oder rechteckigem Grundriß aus Lehmziegeln und Backsteinen erbaut und von mit Schiefer bedeckten Satteldächern überdacht. Der Ka­chelofen wurde endgültig vom industriellen Eisenofen abgelöst. In der Küche diente der Sparherd als Feuerp­latz.

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