Cseri Miklós, Füzes Endre (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum évkönyve 6. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1990)
LUKÁCS LÁSZLÓ: Tűzhelyek a Káli medencei házban
FEUERSTATTEN IM HAUS DES KALER BECKENS Das Káler Becken (Kom. Veszprém) war ursprünglich ein Verbreitungsareal der Feuerung mit Rauchküche und Kachelofen, wo der offene Kamin schon im 18. Jh. in Erscheinung trat. Im hier behandelten Gebiet bestanden die beiden Feuerungstypen im 18.-19. Jh. nebeneinander. Offenbar war das altertümliche System mit Rauchküche und Kachelofen vor allem für die Wohnhäuser der Bauernschaft bezeichnend und den Häusern mit Rauchfang bis zu Beginn dieses Jahrhunderts zahlenmäßig überlegen. Allerdings ist im Káler Becken neben dem zwangsmäßigen Festhalten an der Rauchküche auch die Absicht zu beobachten, die Küche vom Rauch zu befreien. Die einfachste Methode besteht darin, in die Bretterdecke der Rauchküche ein oder mehrere Rauchlöcher zu schneiden, wo sich ein Teil des Rauches in den Dachboden verzieht. Mit der hohen Zahl der Häuser ohne Rauchfang, Stroh- und Schilfdach, ist zu erklären, daß wir noch um die Jahrhundertwende im Dorfvorstand einen sog. Rußrichter finden. In bestimmten Zeitabständen hatte er die Rauchküchenhäuser zu inspizieren und auf die Instandhaltung und Reinheit der Feuerstätten zu achten. Unsere ältesten, mit Bestimmtheit datierbaren Häuser haben einen offenen Kamin. All diese Häuser gehörten wohlhabenden Edelleuten und Honoratioren, oder waren kirchlicher bzw. herrschaftlicher Provenienz. Freilich konnten sie später in bäuerlichen Besitz gelangen. Mit offenem Kamin wurden gebaut: in Monoszló die reformierte Pfarrei (1765), in Kővágóörs das Duchon-Haus (1771), das Herrenhaus Kernács (1821), das Barla-Haus (1824), in Szentbékkálla das NeupergerHaus (1837). Im Falle sowohl der Rauchküche als auch des offenen Kamins ist im 20. Jh. schon die unverkennbare Tendenz zu beobachten, die Küche vollständig rauchfrei zu halten. Dies wurde in beiden Fällen durch die Errichtung des geschlossenen Kletter-Rauchfangs erzielt. Die Entwicklungsrichtung wurde seit Ende des vergangenen und Beginn des laufenden Jahrhunderts durch das erscheinen des Kletter-Rauchfangs bestimmt. Im KálerBecken ist der älteste bisher bekannte Kletter-Rauchfang in Köveskál: an der Blechtür ist die Jahreszahl 1887 zu lesen. In bezug auf die Feuerstätten gab es zwischen den Rauchküchenhäusern und den Gebäuden mit offenem Kamin nur in der Rauchableitung einen wesentlichen Unterschied, sonst waren die Feuerungsanlagen in beiden Haustypen gleich: offener Herd, großer und kleiner Backofen, Kessel in der Küche, Kachelofen in der Stube. Im Laufe meiner Feldforschungen bemühte ich mich, möglichst viele Rauchküchenhäuser, Häuser mit offenem Kamin und hinsichtlich der Volksarchitektur auswertbare Feuerstätten aufzuspüren, zu dokumentieren und in dieser Abhandlung zu veröffentlichen.