Kecskés Péter (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum Közleményei 4. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1987)
Közlemények - KOVÁCS JUDIT: A Szabadtéri Néprajzi Múzeum 1982. évi látogatottságának vizsgálata
DIE UNTERSUCHUNG DES BESUCHS DES UNGARISCHEN FREILICHTMUSEUMS IM JAHRE 1982 In der öffentlichen Bildung durchlebt das Museum die Zeit der Suche nach dem rechten Weg, und diese Feststellung gilt in erhöhtem Maße für die Arbeit der ethnographischen Freilichtmuseen. Außer den bereits traditionellen Formen der öffentlichen Bildung enthalten die ethnographischen Freilichtmuseen — schon infolge ihrer Ausstellungsweise — viel mehr Möglickeiten und Aufgaben. Im Rahmen der Ermessung durch Fragebogen wünschte Verfasserin — Mitarbeiterin der Abteilung für öffentliche Bildung — den Erfolg der Arbeit aufgrund der von den Besuchern erhaltenen Antworten abzumessen. Zweck der Sache war, eine Antwort auf die Frage zu bekommen : wer besucht unsere Museen (aufgeteilt nach Geschlecht, Alter, Schulbildung, Wohnort), welche Formen der öffentlichen Bildung können mit dem Interesse der Besucher unserer Ausstellungen und Veranstaltungen rechnen? Welches sind die Besuchergewohnheiten? Wie können die Besucher aktiviert werden? Welche Erwartungen setzen sie in die Museen ? Mit den sich ändernden Forderungen muß sich auch das Museum ändern, die diesbezüglichen Ansprüche und Erwartungen versuchten wir im Rahmen dieser Umfrage herauszubekommen, damit wir dann die Wege und Möglichkeiten für das Weiterschreiten suchen. Bei der Ermessung hat Verfasserin Fragebogen verwendet, bei der Probeentnahme bekam ca. jeder zehnte Besucher einen Fragebogen. Von den verteilten 800 Fragebogen wurden 480 zurückgeschickt, 466 davon konnten ausgewertet werden. Auf dem Fragebogen wechselten offene und geschlossene Fragen einander ab. Verfasserin hat die statistische Aufarbeitungsmethode angewendet, bei der 5. und 7. Frage hat sie aufgrund des Punktesystems eine Rangordnung aufgestellt, die Antworten auf die offenen Fragen gibt sie typisiert bekannt. Der Fragebogen enthält 22 Fragen. Sie können in drei größere Einheiten aufgeteilt werden: 1. Zusammensetzung der Besucher, 2. Besuchergewohnheiten und Vorstellungen vom Museum, 3. Fragen, die die bildende Wirkung des Museum, 3. Fragen, die die bildende Wirkung des Museums (bzw. die Ansprüche vonseiten der Besucher) ermessen sowie Fragen des Publikumsdienstes. Im Einklang mit anderen museumssoziologischen Untersuchungen kann festgestellt werden, daß es unter den befra|ten Besuchern auch bei uns etwas mehr Männer als Frauen gab. Am höchsten war die Verhältniszahl der befragten Besucher bei Menschen im sog. reifen Alter, was nach der Altersgruppeneinteilung von 26 bis 50 Jahre bedeutet. Je höher die Schulbildung, desto größer ist das Verlangen nach Bildung bzw. in unserem Fall nach dem Besuch von Museen. Dementsprechend ist das Verhältnis der Besucher mit Universitäts- oder Hochschulbildung am höchsten. Dieses repräsentative Muster ist recht schichtspezifisch, haben doch in größter Zahl die Intellektuellen die Fragebogen ausgefüllt, deshalb sind ihre Meinung und Wahl auch beim erzielten Ergebnis determinierend. Bei der Beurteilung der Besuchergewohnheiten hält Verfasserin es für erfreulich, daß man bei fast 60% der Befragten von regelmäßigen Museumsbesuchern sprechen kann. Wichtig bei der Beurteilung der Besuchergewohnheiten ist es, ob die Befragten das Gesehene ohne selbständign Stellung zu nehmen und ohne Kritik akzeptieren oder zu einem gewissen Werturteil bereit sind. Bei uns war Letzteres feststellbar, und es ist vielversprechend, daß von den 466 befragten Besuchern nur 34 keine Antwort auf diese Frage gaben. Den Ansprüchen der Besucher entsprechend muß eine größere Auswahl von Reproduktionen, Ansichtskarten und Informationsmaterial zur Verfügung gestellt werden. In den Betrieben, Fabriken und landwirtschaftlichen Betrieben muß eine wirksamere Propagandatätigkeit ausgeübt wercen. Die Besucher erwarten von uns, daß wir uns den veränderten Funktionen anpassen. Wir müssen der aktiven Aneignung vont Kenntnissen größere Möglichkeiten gewähren, nicht zu unterschßtzen ist auch die praktische Anwendung der im Museum erworbenen Kenntnisse, denn sie können im Alltag angewendet werden, sie helfen bei der Arbeit, beim Bauen, bei der Einrichtung einer Wohnung, bei der Kleidung, mit einem Wort : sie durchdringen unser ganzes Leben und helfen, unsere visuelle Kultur auf ein höheres Niveau zu heben. Neben den allgemein beliebten Ausstellungen der Geschichte der Technik ist die Erwerbung eines tieferen Wissens vonnöten, die wir durch eine größere Anzahl von Vorträgen, Filmvorführungen und Zirkeln von höherem Niveau sichern können. Die Umfrage hat geholfen, unsere Arbeit zu überprüfen und aufgrund der formulierten Asprüche und Erwartungen eine lebendigere Verbinkung zu den Museumsbesuchern auszubauen. Aufgrund der Vorschläge müssen wir in Zukunft unsere kulturelle Arbeit organisieren, um auch die „passiveren" Besucher defür zu gewinnen!