Kecskés Péter (szerk.): Ház és ember, A Szabadtéri Néprajzi Múzeum Közleményei 3. (Szentendre, Szabadtéri Néprajzi Múzeum, 1985)
Tanulmányok - K. CSILLÉRY KLÁRA: Statisztikai vizsgálatok a magyar népi bútorok történetéhez
Klára K. Csilléry: STATISTISCHE UNTERSUCHUNGEN ZUR GESCHICHTE DER UNGARISCHES VOLKSMÖBEL Verfasserin hat ihre statistischen Untersuchungen aufgrund der 746 datierten Volksmöbel des Budapester Ethnographischen Museums vorgenommen. Das Datieren war im Land nicht überall gleich intensiv; daß es im Laufe des 18. Jahrhunderts häufiger wurde, deutet gewissermaßen auch auf das Allgemeinwerden des Lesens und Schreibens. Von der Datenkurve (Abb. 1) der Möbel ist abzulesen, daß hauptsächlich Prestigegegenstände mit Jahreszahlen versehen wurden, anfangs Aussteuerungsmöbel (waagerechte Schraffur) bzw. Möbel, die in den Empfangsraum für Gäste gestellt wurden (schwarze Farbe), so der Lehnstuhl des Familienoberhauptes. Im 19. Jahrhundert verminderte sich die Bedeutung der Datierung, auch Gegenstände für den alltäglichen Gebrauch wurden mit einer Jahreszahl versehen (Kreuzschraffur, schräge und senkrechte Schraffur). Die charakteristischen Bruchpunkte der statistischen Kurve: Anfang 19. Jahrhundert, Mitte bzw. Ende des Jahrhunderts, sie fallen mit den Hauptperioden des Stilwandels der ungarischen Volksmöbel bzw. der gesamten ungarischen Volkskunst zusammen. Die nächste Grafik (Abb. 2) weist auf die Hersteller der datierten Möbel hin (Tischler = Kreuzschraffur, Heimarbeiter= schwarze, sonstige Hersteller = senkrechte Schraffur); es ist erwiesen, daß die überwiegende Zahl der datierten Ziermöbel die Arbeit von Tischlern ist, die anderen Hersteller versehen nach ihrem Beispiel die hervorragenden Stücke mit einer Jahreszahl. Abbildung 3 zeigt, wie die Herstellung von datierten Volksmöbeln von den Städten und Marktflecken (Kreuzschraffur) auf das Dorf (senkrechte Schraffur) überging, Abbildung 4 gibt Aufschluß darüber, wie sich der Schwerpunkt der Benutzung dieser Möbel auf das Dorf verlegt hat. Als Hinweis, mit welchem Zeitunterschied all das erfolgt ist, bringt die Grafik Nr. 6 das Beispiel eines Marktfleckens, Hódmezővásárhely (Südungarn). Hier kann auch die Zeitverschiebung nach Gesellschaftschichten vorgeführt werden (bemalte Brauttruhen mit Blumenmuster der Wohlhabenderen = Kreuzschraffur, von sonstigen Herstellern geschnitzte ärmliche Brauttruhen = schwarze, sonstige Ziermöbel= weiße Schraffur). Grafik Nr. 5 zeigt die ungleichmäßige Gestaltung des Anspruchs auf Gegenstände mit traditioneller Verzierung, sie stellt die vorherigen Möbel (gestrichelte Linie) den lokalen, datierten Ziegeln mit weniger feierlicher Rolle (gerade Linie) gegenüber. Die nächste Grafik (Abb. 7) veranschaulicht die datierten Möbel des Dorfes Fadd in Südungarn (Brautmöbel = Kreuzschraffur, sonstige Ziermöbeln = weiße). Die Lehren der statistischen Analyse der ungarischen Volksmöbel scheinen eine breitere Gültigkeit zu haben ; in der Anfangsperiode der Kurven ähneln sie z.B. den früher gezeichneten Grafiken der französischen und norddeutschen datierten Möbel, was mit der vom internationalen Markt bestimmten Preisgestaltung begründet werden kann (Abb. 8 = Grafik der ungarischen Getreidepreise). Schließlich weist Verfasserin darauf hin, in wieweit die statistischen Ergebnisse die Kulturfixierungstheorie bestätigen. Klára K. Csilléry: STATISTICAL STUDIES FOR THE HISTORY OF HUNGARIAN PEASANT FURNITURE The author made her statistical studies on the basis of 746 dated items of peasant furniture found in the Budapest Museum of Ethnography. The custom of dating was not observed with the same intensity in all parts of the country and its more frequent appearance in the course of the 18th century is also a certain indication of the spread of literacy. The curve for dated furniture (Figure 1) shows that it was mainly prestige objects that were dated: at first furniture forming part of the trousseau (horizontal hatching) and furniture placed in the part of the house where guests were received (coloured in black), including the armchair of the head of the family. In the 19th century dating served less as a mark of value and was also used on everyday objects (grid, diagonal and vertical hatching). Characteristic points of break in the