A Kassák Múzeum kiállítási katalógusai, kisebb kiadványai

MA / német nyelvű

Überall kann man sie betreten und in jedem ihrer Punkte das Ganze fühlen. Sie ist ganz einfach da, weil sie durch ihre eigene Kraft werden mußte. Und sie ist in diesem Dasein unerbittlich. Es gehört zum Charakter moderner, künstlerischer Schulen, daß sie ebenso wie ihre Vorgänger, sich bestrebten, zu ähneln. — Zum Beispiel, zum expressioni­stischen Bild, wenn wir wollten, daß es wirken sollte, mußten wir ein entsprechen­des und möglichst „liebes" Milieu suchen. — Wenn wir es ins „schlechte" Milieu übertrugen, starb es wie eine gepflückte Blume, seine Farben verblichen oder wurden bunt, seine Formen verwischten sich. Der „Kenner" sagte, es verträgt diese Umgebung nicht. Bei der Bildarchitektur ist es eben umgekehrt. Sie er­scheint im Milieu, als wurzelhaft aus sich selbst lebende Kraft, und was sie um­gibt, befiehlt ihr nicht, sondern leidet unter ihr. Wer die Bildarchitektur lieb­gewonnen hat, der muß Abscheu vor kleinbürgerlichen Einrichtungen bekommen und folgerichtig auch vor seinem eigenen kleinbürgerlichen Ich. Die Bildarchitektur ist nicht illusionistisch, sondern realistisch, nicht abstrakt, sondern streng genommener Naturalismus. Um so mehr, als sie neben der als „Naturalismus" getauften kopierenden Malerei, als kopierbare Natura auftritt, in nichts sich unter­scheidend: von Baum, Mensch, Berg oder anderen „Naturwundern". Die Bildarchitektur ist also nicht mehr ein Bild im akademischen Sinne des Wortes. Sie ist ein aktiver Gefährte unseres Lebens, Symbol des Weltalls, zu dem man sich gesellen oder gegen das man ums Leben kämpfen muß. Sie ist Bereicherung oder zur Bereicherung Zwingendes. Über Farbensauce und Linienmähnen der Ateliers trat die Bildarchitektur, als Dreieinheit: Einfachheit, Sicherheit und Wahrheit, vor uns hin. Sie kam als Repräsentant der Zeit und bescherte uns die Erkenntnis der Fläche, als real nütz­baren Raum und die Formen des kollektiven Lebensglaubens. Der bisherige Künstler stand inspiriert vor der Leinwand, und derjenige war der glücklichste, der die Einwirkung der Welt so in sich aufzunehmen fähig war, daß er die sich selbst und sein Publikum täuschende „Perspektive" In die Fläche hineinschwitzen und hineinkünsteln konnte. Wir wissen, daß, wenn wir ein Bild malen, wir keinen Tunnel bohren und kein Haus bauen. Aber wir bauen ein Bild. Die Bildarchitektur baut nicht in die Fläche hinein, sondern aus der Fläche heraus. Sie nimmt einfach die Fläche als gegebenes Fundament, öffnet nicht einwärts Perspektiven, was immer nur illusorisch sein kann, sondern sie tritt mit ihren aufeinander gelegten Farben und Formen in den realen Raum, und so be­kommt das Bild die unendliche Möglichkeit des Bildlebens: die natürliche Perspektive. Die Bildarchitektur rechnet ebenso wie im allgemeinen die Architektur mit den Gesetzen der Gravitation und Chemie. Die zwischen Formen und Farben entstandene Perspektive stammt nicht aus dem scheinbaren Hintereinanderbau der dargestellten Körper, sondern sie stammt aus der eigenen Körperlichkeit wirklich daseiender Farben und Flächeformen. Deshalb leben diese Farben und Formen, sie leben ihr eigenes reales Leben, im Gegensatz zur Farben- und Formdekoration — wie die guten Kritiker diese ganze Kunst einmal nennen werden. Dekoration ist Füllung der Fläche, Bildarchitektur ist Bau auf der Fläche. Unsere Bilder sind deshalb nicht, als ob, sondern sie sind. Sie wirken unmittel­bar und ihre Wirkung kann nie sein, als ob ein kopiertes Porträt oder Land­schaft oder Konstruktion der neuesten Maschinenillusion zu sprechen, zu blühen,

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