Déry Tibor: A Halál takarítónője a színpadon. Cikkek, nyilatkozatok, jegyzetek 1921-1939 - Déry archívum 5. (Budapest, 2004)

Függelék - Anhang - Ein Fremder

als könnte er allein keinen Schritt auf diesem, von Lampenschein geglätteten Parkettboden machen. Beim bloßen Gedanken schon muß er den Kopf einziehen: er fühlt sich nur in Sicherheit, solange er sitzt. Auch hat er noch die Hausfrau nicht gesehen, sagt er Anny, und wenn er schon in diese Geschichte hineinverwickelt wurde, so will er sich wenigstens die Hauptdarstellerin ansehen. - So! - sagt Anny und das Wort klingt wie Schwertsausen. Szerb ist nun bereits seit einer Stunde hier und hat die Hausfrau noch nicht gesehen. Nach ihrer Ankunft führte sie der Diener sofort ins Rauchzimmer, wo sie gleich steckenblieben, Büchler lief ihnen entgegen, ließ ihnen Kaffee servieren, bot ihnen Sitze an, seine langen Arme kreisten so liebenswürdig um sie herum, daß es ihnen unmöglich war, sich aus ihrem Ring herauszuwinden. Szerb hat wieder das Gefühl, in Gefangenschaft geraten zu sein. Doch er ergibt sich bald seinem Schicksal, Borbolya aber will seinen Freund der Hausfrau vorstellen - er will endlich Kat zu Gesicht bekommen, seine Stimme ist heiser vor Aufregung, - er erhebt sich vom Stuhl, auf den ihn die langen Poliparmen niedergedrükt hatten und indes er einen zerstreuten Blick auf das eigentümlich lächelnde, magere Gesicht des Professors wirft, bittet er um Erlaubnis, die gnädige Frau begrüßen zu dürfen.- Lassen sie es sein! Borbolya hebt den Kopf. - Wie belieben sie? - fragt er langsam.- Lassen sie es sein! - wiederholt der andere mit sonderbar dünner Stimme. Szerb sieht wie sein Freund sich vorbeugt und Büchler starr in die Augen sieht. - Der Zusammenstoß! - denkt er und versprürt ein aus Neugierde und Furcht gemischtes Gefühl, wie einst in Paris bei einem Boxmatch, als die zwei Kämpfer in den zwei Ecken des Rings standen, einander den Rücken zugewendet und sich auf ein Gongzeichen plötzlich umdrehten. Die lange Gestalt des Professors erhebt sich und umarmt liebenswürdig Borbolyas Schultern. - Lassen sie es bleiben - wiederholt er zum drittenmal - ... Kat ist mit Weibersachen beschäftigt... sie zeigt ihrer Freundig Spitzen... Unterdessen möchte ich Sie in Anspruch nehmen, lieber Freund! - Wollen sie mit mir kommen! - Er führt Borbolya in die Ecke neben ein Glastisch, auf dem Kognakflaschen stehen. Leider habe ich Sie das letztemal nicht zu Hause getroffen... - Mehr hört Szerb nicht. Er kommt neben Anny zu sitzen und so oft er in die Ecke blickt, sieht er wie die zwei sich angeregt miteinander unterhalten. Neben Büchler auf einem niedrigen Diwan und zwei Lederfauteuils sitzt eine andere Gruppe; auf dem Diwan der grauhaarige Redakteur und ein Herr mit unbedeutendem Gesicht in Smoking, ihnen gegenüber in den zwei Fauteuils zwei Damen. Szerb sieht nur die über die Lehnen hinausragenden weißen Hälse und braunen und schwarzen Haarschöpfe der zwei Frauen: die------------ 443■ ------------

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