Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)
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Aktivisten ausstellenden Mattis-Teutsch in diese Richtung beeinflusst. Die aufs Wesentlichste abstrahierten Kompositionen von Mattis-Teutsch wurden aus der Zeitschrift Ma und aus einer eigenständigen Mappe übernommen und im Sturm (Jhg. 1918, Nr. 3.) veröffentlicht. Mattis-Teutsch gelangte in seinen Baum- und Menschendarstellungen zu der expressiven Vision kosmischer Stürme. Seine Bilderwirkten als expressionistische, „aus dem Inneren hervorquellende Offenbarungen”5. Im Sommer 1918 besuchte er Waiden in Berlin6. Nicht nur die intellektuelle Verwandtschaft mag ihn angezogen haben, sondern auch die Möglichkeit eines internationalen Erfolges durch den Sturm. In Budapest waren in den Jahren 1917 und 1919 Werke von Franz Marc auf dem Titelblatt von Ma abgebildet. Mattis-Teutschs Ruhm nahm dank der weiteren Reproduktionen in den Zeitschriften Ma und Sturm zu7. Neben dem für ungarische Künstler besonders charakteristischen Anspruch auf die Projektion dramatischer Gefühle hatten die Technik der um diese Zeit entstehenden Werke auch die bescheidenen finanziellen Möglichkeiten beeinflußt - zugunsten des Linolschnitts, der eine billigere und höhere Auflagenzahl und somit einen besseren Vertrieb garantierte. Auf diese Weise erlangten die Graphiken während des Ersten Weltkriegs und danach ihre herausragende Bedeutung. Die Stiche Mattis-Teutschs können als bildliche Zeichen einer rein intuitiven, spirituellen Anschauung interpretiert werden, während in literarischer Hinsicht das frühe ungarische Material des Sturms auf eine Beziehung mit dem Kreis der Zeitschrift Nyugat schließen läßt (durch die Vermittlung des in Klausenburg lebenden Henrik Horvát, und später von Stefan J. Klein aus Deutschland)8. Der Charakter der deutsch-ungarischen Beziehungen veränderte sich nach 1919, als es einen bedeutenden Teil der emigrierten ungarischen Künstler ins offenere, internationale Berlin zog, wo die Ungarn die zweitgrößte Emigrantengruppe nach der russischen bildeten9. Kassák und Mattis-Teutsch durften von dem Umzug nach Berlin nur träumen. Es war nicht einfach, sich weiterhin behaupten zu können. Ihre Schicksalsschläge, die Leiden und die Armut manifestierten sich in ihrer Hinwendung zu biblischen Themen. Dezső Bokros Birman drückte die eigenen Gefühle aus, als er auf den Blättern seiner Graphik-Reihe über die Qualen der armseligen menschlichen Existenz an die Gestalt des Hiob erinnerte. Die Trauer um Christus in den Graphiken von Marcel Breuer und Gyula Hincz sprach über die Angst um den Menschen - in der Ausdrucksform des späten Expressionismus. Zeitgemäß wurde ein anderer ikonographischer Typus - Das letzte Abendmahl - durch seine Betonung der ideellen Verbundenheit, vor allem durch das Oeuvre Károly Kernstoks, vertreten, der dieses Thema in Werken vom Kupferstich bis zu großformatigen Ölgemälden variierte. Die Ursprünge des Themas sind auch dieses Mal in der profanen Welt zu finden, in den Zusammenkünften im Kaffeehaus also, die nicht nur als so manchen Auftrag einbringenden Einkommensquelle dienten, sondern auch eine Lebensform darstellten. Die schnell dahingekritzelten Journalzeichnungen und Krokis von Robert Berény, die Schriftstellerportraits von 1 98