Török Dalma (szerk.): „Nekünk ma Berlin a Párizsunk”. Magyar írók Berlin-élménye, 1900-1933 (Budapest, 2007)

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Außer in den Ateliers der ungarischen Künstler bzw. in den Wohnungen mancher emigrierter Politiker trafen sich die Emigranten in erster Linie in Kaffeehäusern - wie bereits in Wien, wo sich die verschiedenen Emigrantengruppen in unterschiedlichen Cafés versammelten. „In Berlin gab es damals ca. 6-8000 Ungarn, was um diese Zeit, unter den damaligen Umständen eine ziemlich große Zahl bedeutete. Etwa 10% dieser Leute waren Arbeiter, Angestellte, und ähnliche. Dann gab es ca. 60% Mittelbürgertum, Händler, Kneipiers, Beamte, Bankangestellte, also eine Art Halbakademiker. Diese hatten alle ihre eigenen Vereine und Stammtische.“ 13 Zusammenfassung Berlin symbolisierte seit der Jahrhundertwende das „Neue“, das „Großstädtische" und diente der ungarischen Intelligenz, die hier der europäischen Moderne in ihrer ganzen Tiefe begegnen konnte, als eine Art geistige Werkstatt. Dies änderte sich auch in der Zeit zwischen den beiden Weltkriegen nicht, als die Personen, die Ungarn aus politischen Gründen verlassen mussten, sich für Berlin als den Ort ihrer Emigration entschieden. Die offene, aufnehmende Atmosphäre Berlins zur Zeit der Weimarer Republik wirkte fördernd auf ihre Integration, wobei auch die Zweisprachigkeit und die politische Atmosphäre ihnen ermöglich­te, Kontakte zu knüpfen und ein Teil der linksgerichteten Kultur zu werden. Berlin bedeutete für diese Emigranten nicht nur eine geographische Station, sondern eine kreative Periode ihres Schaffens, die etwas zur Kultur jener Zeit hinzuzufügen vermochte. Aus dem Ungarischen von András Hecker 1 2 3 4 5 6 7 8 9 1 Karl Mannheim, Arnold Hauser, Lajos Bíró, Menyhért Lengyel, u.a. 2 Die bekanntesten sind die Tagebücher von Béla Balázs (Balázs, Béla: Napló l-ll. Magvető, Bp., 1982.) 3 Komját, Irén: Az idők sodrában. [Im Strom der Zeit.] Kossuth, Bp., I 964, S. 46. 4 Márai, Sándor: Egy polgár vallomásai. [Bekenntnisse eines Bürgers.] Helikon, Bp., 1990. S. 253-257. 5 Das sog. Groß-Berlin-Gesetz gliederte mehrere umliegende Ortschaften an Berlin an, wodurch die Bevölkerung der Stadt auf 3,8 Millionen anwuchs. 6 Balázs, Béla: Tagebücher. Manuskript. MTA Handschriftenabteilung, Ms 5024/2. 7 Platt, Jennifer: Some Issues in intellectual method and approach. In E. Timmes - J. Hughes (eds.): Intellectual Migration and Cultural Transformation. Refugees from National Socialism in the English-Speaking World. Springer, Wien-New York, 2003, S. 7. 8 Gábor, Éva (Hrsg.): Mannheim Károly levelezése. [Karl Mannheim: Briefe.] Argumentum - MTA Lukács Archívum, Bp., I 996, S. 245. 9 Brunn, Gerhard: Metropolis Berlin. In Gerhard Brunn - Jürgen Reulecke (Hrsg.): Metropolis Berlin. Berlin als deutsche Hauptstadt im Vergleich euro­päischer Hauptstädte 1871-1939. Bouvier Verlag, Bonn-Berlin, 1992, S. 19. 1 83

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