Török Dalma (szerk.): Mantel der Traume. Ungarische Schriftsteller erleben Wien, 1873-1936 (Budapest, 2011)

Die stadt als artefactum - Moderne - diesseits und jenseits der leitha

... ich bin mit Werfel im Zug gekommen (Unterhaltung todlangweilig, habe mich auch rasch zurückgezogen). Er reiste mit seiner Frau, zwei wunderhübschen jungen Töchtern, einer Erzieherin und 16 ausgezeichneten Koffern in der ersten Klasse auf den Semmering. Als wir ankamen, marschierte die Familie durch das zurückhaltend salutierende Spalier der Bahnbeamten auf. | Milán Füst an Dezső Kosztolányi, Semmering 29. Juni 1929 Endre Ady war vor 25 Jahren meine erste Begegnung mit dem ungarischen Genius. Ich verstehe kein ungarisch, doch als mir einige seiner Gedichte vorgelesen wurden, da packte mich die Musik der Worte, und durch die Internationalität der Musik hindurch spürte ich hinter ihnen dunkle Bilder und Träume voller Fantasie. Später versuchte man, mir den Sinn der Gedichte zu erklären, und da wur­de in mir der Entschluss geboren, Ady in die deutsche Sprache zu übersetzen. | Franz Werfel im Gespräch mit Tibor Boldizsár, 1934 Nebenbei: ich habe gehört, dass Sie Gedichte von Ady Endre übertragen haben, für den ich mich ungemein interessiere. Wäre es nicht ein verdienst­liches Werk, endlich einmal diesen grossen Dichter in einem eigenen Band herauszustellen? Ich wüsste niemanden, der dies besser tun könnte als Sie und hoffe Sie da schon emsig am Werk. | Stefan Zweig an Flenrik Horvát, den 6. Mal 1914. OBEN: REINHOLD VÖLKEL: IM CAFÉ GRIENSTEIDL. 1896. AQUARELL, PAPIER (WIEN MUSEUM) GEGENÜBERLIEGENDE SEITE IN DER MITTE: FRANZ WERFEL, 1920-ER JAHRE, FOTO FAYER, WIEN (LITERATURMUSEUM PETŐFI. BUDAPEST) GEGENÜBERLIEGENDE SEITE RECHTS: EIN IN WIEN ERSCHIENENER BAND VON BÉLA BALÁZS MIT DEM VON ANNA LESZNAI GESTALTETEN UMSCHLAG (LITERATURMUSEUM PETŐFI. BUDAPEST)

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