József Antall szerk.: Aus der Geschichte der Heilkunde / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 13-14. (Budapest, 1984)
Aus der Geschichte der Medizin und der Pharmazie Ausstellungsführer (J. Antall, K. Kapronczay, Z. Pataki, M. Szlatky, M. Vida)
Sprache, des „Ärztemagazins" (Orvosi Tár) verknüpft. Die in wissenschaftlichen Kreisen großes Interesse weckende Zeitschrift setzte sich zum Ziel, Sammelbecken der praktischen Medizin zu sein. Die Redaktion besorgte später, von 1839—1849, der hervorragende Chirurg Ferenc Flór (1809—1871). Flór verteidigte seine Ärztedissertation im Jahre 1834 in ungarischer Sprache. Als erster in Ungarn wandt er die allgemeine Anästhetisierung mit Chloroform an. Das Material zu dieser Epoche ist in vier Vitrinen untergebracht. Hier haben wir die ersten Ausgaben des Ärztemagazins, das Ungarisch-Lateinische und das Lateinisch-Ungarische Wörterbuch, eine handschriftliche Wörtersammlung, zeitgenössische medizinische Fachbücher und die berühmte Arbeit „Getrocknete Sammlung der ungarischen Pflanzen" (A magyar plánták szárított gyűjteménye, 1824) des Arztes, Apothekers und Botanikers József Sadler (1791—1849) ausgestellt. Im ersten, schmalen Schaukasten sind ein aus dem Jahre 1828 stammendes Rezept von János Teofil Fabini, dem ersten ordentlichen Professor der Augenheilkunde, sein Namensschild und eine Ausgabe seines Werkes in ungarischer Sprache zu sehen. Das Buchmaterial wird ergänzt durch zwei Instrumentensätze der Augenheilkunde: eine aus geschliffenem Glas angefertigte sog. Schustersche Augentropfpipette. In der anderen Vitrine ist neben Sezierinstrumenten die Übersetzug von Pál Bugát mit dem Titel „Grundriß der Anatomie des gesunden menschlichen Körpers" (Az egészséges emberi test boncztudományának alapvonalai), erschienen 1828 in Pest, zu sehen, sowie Handschriften von Ágost Schoepf-Merei (1804—1858) — der Entwurf eines Kinderkrankenhauses (1836) und ein außerordentliches Professorengesuch für Medizingeschichte und Pädiatrie an die medizinische Fakultät der Pester Universität (1836) — und ein sehr wertvolles, taubenförmiges Saugglas aus Milchglas. Die sich über den Vitrinen befindlichen Schaukästen verweisen mit ihren Porträts, Urkunden und Dokumenten auf den Inhalt der unteren Vitrinen. Hier sehen wir das Porträt von János Teofil Fabini, das Manuskript seiner Antrittsrede als Rektor (1845), sein an mehreren Universitäten Europas benutztes Lehrbuch „Doctrina de morbis oculorum" (Pest, 1830), weiterhin das Porträt des anderen ausgezeichneten ungarischen Augenarztes der Epoche, Frigyes Grósz (1798—1858) sowie sein in deutscher Sprache erschienenes Buch, welches über die Tätigkeit der von ihm gegründeten Augenklinik in Nagyvárad berichtet (1857). Diese Vitrinen enthalten die Dokumente der Choleraepidemie aus dem Jahre 1831: zwei zeitgenössische Karikaturen über die Schutzbekleidung gegen die Epidemie sowie den Bericht des Landes Oberarztes Mihály Leñkössék (1831) über die Heilung der Cholera. Die sonstigen Dokumente informieren über die geistigen Strömungen der Zeit, als deren Ergebnis sich das ungarische Krankenhauswesen entwickelte und 1837 der Budapester Königliche Ärzteverein zustandekam. Diese Organisation wollte die zerstreute ärztliche Körperschaft in einem Lager konzentrieren. Bedeutend war auch das Jahr 1841, in 67