Antall József szerk.: Népi gyógyítás Magyarországon / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 11-12. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Pócs Éva: A népi gyógyászat és néphit kutatásának határterületei
Pócs É.: A népi gyógyászat és a néphit kutatásának határterületei 75 Diese Heilverfahren der nächsten Vergangenheit kommen in den Memorat-Geschichten vor, die im allgemeinen die ursprüngliche Funktion der Geschehnisse des Heilverfahrens widerspiegeln. In den Aberglaubensagen sind durch mündliche Überlieferung thematische Zusammenhänge geschildert, die in der Wirklichkeit nicht vorkommen, (z. B. die Heilung der Behexung kommt im Schema: Behexung- -Heilung + Resultat der Heilung + Enthüllung des Verschwörers zum Ausdruck) und so kann die originelle Funktion dadurch auch nicht widerspiegelt werden. Bei den Übeln, die einen Aberglauben entbehren, war es zweifelhaft ob eine „rationelle" oder magische Handlung vollzogen wurde. Diese Heilverfahren lebten gleichwertig nebeneinander, die Wahl wurde von der Einstellung und Kenntnisse der heilenden Person entschieden. Diese Handlung, die in genau verfass en Mitteilungen zum Ausdruck kommt, konnte in mehreren Fällen an Ort und Stelle beobachtet werden, und liefert der Medizinforschung die zuverlässigsten Angaben. 2. Krankheitsverursachende Handlungen, die im alltäglichen Gebrauch kaum vorkommen. Die „Verschwörungstätigkeit" ist geheim, da kann die mündliche Überlieferung sich nicht widerspiegeln; die Verschwörungshandlungen der Aberglaubensagen kommen, im Gegenteil zum tatsächlichen Gebrauch, als Handlungen einer Hexe oder „übernatürlicher" Personen zum Ausdruck. 3. Über die Ursachen der Krankheiten muss aus verschiedenen Texten, bzw. aus Texten, die Glaubens-Inhalte haben, gefolgert werden. Im Gegenteil zu den Memoraten, die hohe Glaubens-Werte beinhalten und auf Krankheitsursachen hinweisen, haben die Krankheitsvorstellungen der Beschwörungen oder Gefluchen, die vor allem Text-Werte besitzen, im allgemeinen nicht viel mit dem lokalen Aberglauben zu tun. 4. Die Vorbeugung der Krankheiten werden meistens in wiederholten Gelegenheiten aktualisiert. Der Aktions- oder Glaubens-Wert der gelegenheitsgebundenen, magischen Handlungen ist ziemlich niedrig, wenn die Handlungen tatsächlich auch vollzogen werden; dominierend ist die Gewohnheitsmässigkeit. Diese Handlungen widerspiegeln sich im allgemeinen in regelartiger Formulierung der mündlichen Überlieferung, und überleben in dieser Form oft die tatsächlich vollzogenen Handlungen (z.B. das sich Waschen am Karfreitag, oder die Beschlagung einander mit Palmkätzchen, die am Palmsonntag geweiht wurden, usw.). É. PÓCS, M.A. Research Fellow MTA Néprajzi Intézet Budapest, Országház u. 30, Hungary, H-1250