Antall József szerk.: Népi gyógyítás Magyarországon / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 11-12. (Budapest, 1979)
TANULMÁNYOK - Lóránd Klára: Adalékok a fene és az íz nevű betegségek kapcsolatához
Lóránd K.: Adalékok a fene és az íz nevű betegségek kapcsolatához 177Pais Dezső 1975.: A magyar ösvallás nyelvi emlékeiből. Bp. Pápai-Páriz Ferenc 1759.: Pax Corporis. Kolozsvár Pócs Éva 1977.: Szöveg— cselekmény — hiedelem összefüggései a nem epikus ráolvasásokban. Népi kultúra —népi társadalom. IX. Bp. Szeñdreÿ Zsigmond é. n.: Betegség, gyógyítás. Magyarság néprajza. 4: 193 — 204. Bp. Szeñdreÿ Zsigmond 1934— 1935.: Népszokásaink lélektani alapjai. Ethn. 45 — 46: 3 — 19. Vaj kai Aurél 1937.: Adatok a Felföldi népi orvoslásához. Ethn. 51: 50 — 73. Vaj kai Aurél 1975.: Egy kéziratos orvosló könyv. Népi gyógyítás Magyarországon. Bp. Varjas Béla 1943.: XVI. századi magyar orvosi könyv. Kolozsvár Zusammen fassung Unter den handschriftlichen medizinischen Aufzeichnungen der pharmaziehistorischen Fachsammlung und in der Reformierten Bibliothek zu Kecskemét befinden sich sechs Vorschriften aus dem 18 — 19. Jahrhundert, die sich auf die Krankheit „fene" und ihre Heilung beziehen. Das Wort „fene" ist heute nur noch in Schimpfformeln erhalten, manchmal sogar in scherzhafter Weise: „der »fene« soll es fressen!" oder „geh zum »fene«!" Fene kommt zuerst 1236 in unseren Sprachdenkmälern als Substantiv, im 14—15. Jahrhundert auch schon als Adjektiv vor. Als Bezeichnung einer Krankheit ist das Wort seit Mitte des 16. Jahrhunderts regelmässig zu finden. Fene ist eine als Hautwolf bekannte, bösartige Hautkrankheit. Im allgemeinen werden verschiedene Geschwülste und exanthematöse Wunden der Haut damit bezeichnet. Rezepte der Heilung gibt es ab 1588 permanent. Im vergangenen Jahrhundert ist die Bezeichnung fene noch als krebsartige Hautkrankheit bekannt, aber auch die Bezeichnung der Schimpfformeln ist zu finden. Beide leben parallel nebeneinander. Nach der Meinung der ungarischen mythologischen Forschung, die sich zu dieser Zeit entfaltete, war fene der Name eines bösartigen Krankheitsdämons, der unter der Herrschaft eines höheren Wesens stand. Die finnisch-ugrischen sprachhistorischen Forschungen beschäftigten sich von Anfang an mit dem Ursprung dieses Wortes. Aufgrund falscher Etymologie wurde dieses Wort, sowie ähnliche aus den verwandten Sprachen aus dem finnisch-ugrischen Wortschatz abgeleitet, dessen Bedeutung ein hundartiges Raubtier war. Fene ist das Präsenspartizip des Verbs „fen" (wetzen, fletschen). Ursprünglich war es ein adjektivisches Attribut (es bezog sich auf ein böses Tier, das seine Zähne fletschte), später wurde es ein selbständiges Substantiv. So konnte fene als Krankheitsbezeichnung nicht aus dem finnisch-ugrischen Wortschatz stammen. Die Benennung fene ist also aufgrund der Symptome der Hautkrankheiten zustandegekommen. Das Raubtier isst und frisst, genau wie die damit bezeichnete Krankheit. Die Schimpfformel drängte die ursprüngliche Bedeutung besonders durch Anwurzelung der Formeln mit Lokalbestimmungssuffixen in den Hintergrund, und das hatte zufolge, dass die ursprüngliche Bedeutung verblass e. In ähnlichen Redewendungen kommt die Krankheit „íz" vor, besonders auf dem Gebiet Göcsej (Komitat Zala) und bei den Paloczen. „íz" ist ebenfalls eine Hautkrankheit wie fene, eine Krankheit der Mundhöhle, bei Kindern die Mundfäule. Die erste Angabe über die Krankheit „íz" stammt vom Ende des 17. Jahrhunderts. In einer Handschrift aus dem 17 — 18. Jahrhundert kommen die Bezeiçĥųñgeñ íz und fene parallel vor. Nach dem erwähnten Rezept ist fene eine Krankheit, welche die Oberfläche der Haut angreift, íz aber eine, die in der Mundhöhle ihre verheerende Tätigkeit ausübt. Von den erwähnten Studien befindet sich eine, worin eine Aufzeichnung vorkommt, der gemäss fene auch eine Krankheit der Mundhöhle bedeutet. Die Benennungen der beiden Krankheiten können gleichgestellt, und mit anderen Krank 12 Orvostörténeti