J. Antall szerk.: Medical history in Hungary. Presented to the XXII. International Congress for the History of Medicine / Orvostörténeti Közlemények – Supplementum 4. (Budapest, 1970)

ESSAYS-LECTURES - J. Halmai: Social Conditions of Pharmacists in Hungary in the Second Half of the 18th Century (in German)

nicht faul sein, vornehmen und niederen Menschen gegenüber in gleicher Weise bescheiden und freundlich sein; die armen und einfachen Menschen soll er nicht kränken, was sie nicht verstehen, soll er ihnen erklären. Der Praktikant soll gut, geschickt, treu und ein lebhafter Junge sein, der die ungarische Sprache beherrscht, er soll ein braver, fleissiger und aufmerksamer Schüler sein. Er soll zuverlässig sein, wenn man ihn wegschickt (zum Beispiel zur Eintreibung von Steuern, bei anderen wichtigen Aufgaben); er soll von guten Eltern abstammen und eine gute Erziehung gehabt haben. Man soll grosse Sorge an den Praktikanten wenden, denn bei gewissen Dingen kann er nicht über genügend Attention verfügen. Die Schlechtigkeit kann bald die Oberhand gewinnen und je älter er ist, desto gefährlicher ist es mit ihm um­zugehen. Er soll sich nicht mit lumpigem Frauenvolk befreunden, sich nicht in finanzielle Angelegenheit einmischen und nicht lange wegbleiben, wenn man ihn irgendwo hinschickt. Er schreibt auf die Rückseite des Manuals einen Mustervertrag, auf Grund dessen man von seinen Eltern oder seinem Vormund, wenigstens 50 Forint Sicherung verlangen muss, damit, sollte er ausrücken oder Schaden anrichten, es davon abgezogen werden kann. Soviel über die Instruktion. Man könnte noch zahlreiche andere Angaben anführen, die kaum neues bringen, eher das Gesagte bekräftigen. So hatte zum Beispiel der Arzt Károly Ottó Moller in Besztercebánya* 1847 eine gutgehende öffentliche Apotheke. Er hat zahlreiche praktizierende Ärzte und Apotheker herangebildet; mehrere Abhandlungen sind von ihm erschienen. Auf Grund des Gesagten können wir feststellen, dass der Apotheker, der sei­nen Beruf pflichtgemäss, hauptsächlich aber beispielhaft erfüllte, in der damali­gen bürgerlichen Gesellschaft ein geachteter, geehrter Man war, der oft auch vornehme städtische Ämter im Auftrag seiner Mitbürger bekleidete. Dies bezog sich aber nur auf die Besitzer von Apotheken, auf reichere Apotheker, die eventuell ihrer Verwandten-, Freundes-, selten finanziellen Verbindungen nutz­bar machen konnten. Charakteristisch war die iibermässig grosse Suprematie der Behörden, ja sogar des Amtsarztes und die. Angst oder die Furcht vor diesen. Der angestellte Apotheker wurde von der Gesellschaft geachtet, doch war seine Lage — als bezahltes Angestellten — immer eine untergeordnete. Wenn auch nur kurz, so konnten wir doch auch von den Praktikanten und Laboranten sprechen : ihre Lage war am wenigsten zufriedenstellend, ihre Zukunft hatte die geringste Perspektive. LITERATUR 1. J. Baradlai, — E. Bársony : A magyarországi gyógyszerészet története. (Die Ge­schichte der ungarischen Pharmazie). Budapest, 1930. 2. J. Baradlai: Régi erdélyi gyógyszertárak. (Alte Siebenbürger Apotheken). = Magyar Gyógyszerész, 1927. Heft 3. 3. J. Ernyey: Adatok a magyar orvosi és gyógyszerészi rend történetéhez. (An­* Heute Banská Bystrica, CSSR. 121

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